CCIBS
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Nach dem Bundespräsident Steinmeier den Bundestag aufgelöst hat, ist nun der Weg frei für Neuwahlen am am 23.02.2025.
Kurz zu den Hintergründe, dieser Neuwahl. Zwischen 2021 bis 2024 regierte die so genannte Ampelkoalition SPD, Grüne, FDP, und machte somit Olaf Scholz zum amtierenden Bundeskanzler.
Die Koalition galt spätestens nach dem Überfall von Putin in die Ukraine als äußerst verstritten, was weniger an der Position des Krieges lag, sondern wegen der unerwarteten finanziellen Belastung für Deutschland. Besonders die Grünen, aber auch die SPD waren dafür, die Schuldenbremse zu lockern, während die FDP daran festhielt. Dies führte letztlich dazu, dass Olaf Scholz Christian Lindner als Finanzminister entließ, und die FDP aus der Koalition austrat. Seit dem wird Deutschland durch eine Minderheitsregierung regiert, bestehend aus SPD, die Grüne und dem ehemaligen FDP Mitglied und nun parteilosen Volker Wissing.
Der Thread soll sind nun natürlich mit der Neuwahl, und auch den Wünschen und Erwartungen befassen. Ebenfalls auch, wie ihr den Wahlkampf und die Aufstellung der Kandidaten wahrnehmt. Welche Parteien werden reinkommen, und welche Koalition wird wohl am Wahrscheinlichsten. Ich werde auch noch meine persönliche Meinung schreiben, welches dies etwas verdeutlichen sollen.
Natürlich kann man hier Ereignisse und Gedanken zur gegenwertigen und zukünftigen Entwicklung des Wahlkampes posten.
Ab hier, eigene Meinung:
Erst einmal. Ich habe die Ampel gewählt. Also eine der drei Parteien, und ich hatte wirklich große Hoffnungen in diese Regierung, dass sie endlich mal nötige Veränderungen ins Land bringen würden. Dabei will ich die 16 Jahre Merkel Regierung nicht übermäßig negativ darstellen, als wäre alles falsch gewesen. Aber für mich war das auch immer eine Regierung auf Pump. Probleme hat man nach hinten verschoben, unter anderem auch, da es einige Krisen in den 16 Jahren gab, wie die Wirtschaftskrise, Trump und Corona. Wenn diese Krisen dann überstanden sind, sollte die Ampel die verschobenen Probleme, wie Infrastruktur, Umwelt/Klima und so angehen. Das war auch eine der Gründe, weshalb ich der Ampel viel durchgehen gelassen hätte. Letztlich wurden die Krisen aber nicht weniger, und die Ampel war äußerst verstritten.
Persönlich mache ich die FDP hauptverantwortlich für das scheitern der Ampel. Ich nehme es der Partei nicht übel, dass sie sich schnell Unwohl in der Koalition, aber als kleinster Partner sollte man sich nicht einbilden, dass alles nach der eigenen Nase laufen sollte, und sie vieles unnötig blockierte, nur um der eigenen Klientel zu gefallen. Ich hätte es ihr Hoch angerechnet, wenn sie einfach die Zähne zusammen gebissen hätten und dann bei der Regulären Wahl gesagt hätten "Kein zweites mal." Jeder hätte wohl auch erkannt, dass die FDP für Dinge gestimmt hätte, hinter denen sie nicht wirklich stand nur sie wäre nicht Unglaubwürdig gewesen, wenn sie unter einer CDU Regierung dann geholfen hätte, einige Dinge wieder Rückgängig zu machen. So wären sie aber selbst unter einer CDU Regierung kein vertrauenswürdiger Partner.
Aber nun die Blick nach vorn:
Kandidaten: Ein großes Thema sind auch die Spitzenkandidaten der Parteien. Besonders der ehemaligen Ampelregierung.
Herausstechend finde ich da die SPD, welche einen unbeliebten Kanzler ins Rennen schickt, während sie mit Boris Pistorius den wohl beliebtesten Politiker haben. Ein Sieg wäre wohl dadurch auch nicht garantiert, aber eine bessere Position.
Die Grünen schickten Robert Harbeck ins rennen. Wohl genauso oft gemocht, wie abgelehnt. Was man ihm zu gute halten kann, er ist nicht wesentlicher Unbeliebter als Söder und Merz, den Spitzenkandidaten der CDU/CSU
Letztlich haben die Grüne es versäumt eine alternative Aufzubauen, und haben auch keine, im Gegensatz zur SPD, die Spontan eine gehabt hätten.
Das selbe bei der FDP und Christian Lindner. Spontan wüsste ich nicht wer sonst, außer vielleicht Maria-Agnes Strack-Zimmermann wenn man sie zurück aus dem EU-Parlament geholt hätte.
Bei der CDU/CSU gab es Merz (CDU) und auch Söder (CSU), wovon es letztlich Friedrich Merz wurde. Gegenwertig rechte ich damit, dass Merz der nächste Kanzler wird, und er ist mir auch lieber als Söder, der für mich nur noch ein selbstverliebter Influenzier ist. Dabei hätte die CDU einige Ministerpräsidenten, wie Hendrik Wüst, der auch positiv Wahrgenommen wird.
AfD bzw. BSW schicken Alice Weidel bzw. Sahra Wagenknecht ins Rennen. Aus Parteisicht wohl die logischste Wahl.
Zu viele Kanzlerkandidaten?
Auffällig ist, dass es dieses mal sogar vier Kandidaten für das Kanzleramt gibt, während es lange Zeit immer nur zwei (SPD, oder CDU/CSU) gab, nur mit Ausnahme 2021, als auch die Grünen mit dabei waren. Dazu kam die AfD, welche laut Umfragen zur Zeit die zweitstärkste Kraft wäre. Das Problem ist, dass die übrigen Parteien eine Koalition mit der AfD ausschlossen und es deshalb unwahrscheinlich ist, dass sie Kanzlerin wird. SPD und Grüne liegen wiederum so weit zurück, dass auch da die Wahrscheinlichkeit niedrig ist und die beiden hoffen wohl auf ein ähnliches Ereignis, wie damals bei Olaf Scholz. Dabei lag es aber meiner Meinung nach, weniger am Erfolg von Scholz, als vielmehr am scheitern der anderen beiden. Letztlich scheint mir das Thema Kanzlerkandidat eher auf das Kanzlerduell im Fernseher abzuzielen, was eine populäre Bühne bietet. In der Zwischenzeit ist das aber alles nicht mehr so eindeutig, dass ich dieses Format gegenwertig nicht mehr als Zeitgemäß empfinde. Wenn müsste man wirklich alle einladen und dann fährerweise auch jene, die keinen Kanzlerkandidaten haben, wie die FDP und BSW. Es gäbe dann keine Kanzlerkandidaten mehr, sondern einfach nur noch Spitzenkandidaten.
Ich muss sagen, die Kanzlerkandidaten sind dieses mal eher bescheiden. Sie sind nicht besonders beliebt bei der Bevölkerung. SPD, Grüne und FDP haben Altlasten und die SPD kann nicht einmal vom Kanzlerbonus profitieren. AfD und BSW haben immerhin Kandidaten, die Intern wenig umstritten sind (glaube ich. Bin da nicht unterwegs).
Wahlkampf:
Was mir bis jetzt auffällt, CDU und besonders Söder werben mit "CDU/CSU Pur, ohne Kompromisse". Besonders Söder, in dem er nicht nur AfD und Linke ausschließt, sondern auch die Grünen, wodurch nur noch die SPD übrig bleibt. Wohl hofft Söder auf CDU/FDP, aber diese Koalition ist in der Bevölkerung nicht beliebter, als CDU/Grüne, und gegenwertig unglaublich unwahrscheinlich.
SPD setzt bis jetzt auf die Besonnenheit von Scholz. Vielleicht würde das bei einer zweier Koalition besser funktionieren, wirkt auf mich aber weniger überzeugend. Durch das Auftreten von der CDU, welche besonders Profil zeigen will, kann auch die SPD mehr Profil zeigen, als noch zu Merkels Zeiten.
Die Grüne versuchen es versöhnlich, da sie wohl wissen, dass es dieses mal nur mit der CDU geht und sie bei den CDU Wähler nicht durchgehend so beliebt sind. Der weniger aggressive Tonfall empfinde ich bei den gegenwertigen Zeiten sogar angenehm. Nur sollten die Grüne aufpassen, dass sie sich nicht selbst verlieren und zu Kompromissbereit wirken.
FDP wirkt auf mich gegenwertig eher, als müssten sie zur Zeit noch den Scherbenhaufen zusammenfegen, und wirken auf mich noch nicht so richtig im Wahlkampf.
AfD und BSW haben ihre Themen, und wirken auf mich jetzt nicht mehr oder weniger im Wahlkampf, wie sonst immer.
Und die Linke hoffen wohl durch Direktmandate reinzukommen. Scheinen aber glaub auch ihr Angebot etwas entschlacken zu wollen, und Zielgerechter vorzugehen, nachdem sie viele Stimmen an BSW verloren haben.
Was ich von einer neuen Bundesregierung erwarte
Weniger Streit in der Koalition. Deshalb hoffe ich, dass es eine zweier Koalition wird, oder wenigstens nicht die FDP mir dabei sein wird. Wichtige Themen sind für mich "eigene" Verteidigung (wohl so ziemlich der einzige Punkt, wo ich Trump übereinstimme) und ein Europa, dass enger Zusammenarbeitet und nach Außen mehr mit einer Stimme spricht. Ein Unding, dass dies überhaupt notwendig ist, es als Wunsch zu formulieren und keine Selbstverständlichkeit. Klimaschutz ist da wirklich dann nur noch auf Platz drei, obwohl es so ziemlich das wichtigste Thema ist. Aber ohne die ersten beiden, wird das dritte nichts.
Außerdem muss Deutschland ihre Wirtschaft neu definieren. Export war lange Zeit wirklich das Ding schlecht hin, aber man sah, wie empfindlich und Erpressbar man deshalb wird. Damit meine ich aber nicht, dass man den Export total abschaffen soll, aber man sollte sich nicht mehr allein darauf verlassen, und wenn dann nur auf Dinge, welche wirklich Besonders sind. Solarindustrie haben wir z.B. nahezu Total verloren, wäre aber jetzt nicht schlecht, diese noch im Land zu haben. Automobil Markt? Ist halt scheiße, wenn der Hauptabnehmer plötzlich seine eigene Autos baut und die Autos im Inland selbst zu teuer sind. Ich will jetzt gar nicht gegen die Deutschen Autos wettern. Ich mein aber, es ist nicht Sinnvoll sich ewig als Rückgrat darauf zu verlassen. Amerika hat immerhin noch AI und Microchips, welche in der Welt Spitze sind, und die man nicht einfach so schnell selbst kopieren kann, ohne weit abgeschlagen zu sein.
Auf was bin ich neugierig?
Merz ist jetzt schon Kanzler? Ich sage immer, Merz müsste schon Baby fressen, um jetzt noch zu verlieren. Aber es gab in der Vergangenheit immer wieder mal Überraschungen. Noch nicht Entschieden ist, ob FDP, Linke und BSW rein kommen. FDP hat sehr viel Porzellan zerbrochen. Trotzdem ist es nicht unmöglich wenigstens noch über die 5% Hürde zu kommen. Ich persönlich würde sie aber in dieser Form nicht vermissen. Bei den Linken würde ich eher auf die Direktmandate wetten und BSW, sieht zwar gegenwertig gut für die aus, aber es könnte sein, dass der Hype wieder abflacht, besonders nach den drei Landtagswahlen. Sollten aber alle drei reinkommen, wird es wahrscheinlich wieder eine dreier Koalition (oder ganz knapp CDU/SPD).
Außerdem, welche Koalition wird es? Gegenwertig sieht es stark nach CDU/SPD aus. Würde aber Scholz als Vizekanzler unter Merz weiter machen (oder auch andersherum, Merz als Vize zu Scholz, wenn auch eher unwahrscheinlich)? Oder wird er dann aus der Politik austreten und der Verteidigungsminister wird Vizekanzler? Würde Söder ein Harbeck als Minister tolerieren? Vielleicht, wenn er nicht Wirtschaftsminister wird.
Würden es bei einer dreier Koalition auf CDU/SPD/Grüne hinaus laufen, oder würden die SPD oder Grüne nochmals mit der FDP eine Koalition eingehen (CDU/SPD/FDP bzw. CDU/Grüne/FDP. Ampel wird es lange Zeit nicht mehr geben, würde ich sagen).
Wie sicher bin ich mir, was ich wähle?
Zuerst. Ich wähle immer. Es gibt natürlich eine Tendenz, in welche politische Ausrichtung ich wähle. Solche Abweichungen zwischen CDU/SPD, Grüne/FDP, AfD/Linke gibt es bei mir nicht. Bei den Parteien die gerade im Bundestags vertreten sind, entscheidet es sich eher zwischen zwei. Trotzdem könnte es auch sein, dass ich eine Kleinstpartei wähle. Da gäbe es dann auch nochmals zwei bis drei, die in der engeren Wahl wären. Diesbezüglich ist bei mir dann auch solche Apps wie der Wahl-O-Mat nochmals sehr entscheidend. Parteien im Bundestag haben bei mir dann immer nochmals einen Bonus, dass ich dann eher die Wähle, auch wenn beim Wahl-O-Mat und ähnliches eine andere Partei ganz oben steht. Nur wenn die Übereinstimmung Abstand zu einer Bundestagspartei zu groß wird, würde ich auch eine kleine Partei wählen.
Noch ein Wort. Gerade solche Threads werden nicht selten geschlossen, da die Diskussion zu sehr aus dem Ruder fährt. Es wäre mir recht, wenn der Thread diese zwei Monate, bis zur Bundestagswahl überlebt. Vielleicht auch drei Monate, bis die neue Regierung steht. Danach hat er seine Pflicht erfüllt, und kann geschlossen werden.
Kurz zu den Hintergründe, dieser Neuwahl. Zwischen 2021 bis 2024 regierte die so genannte Ampelkoalition SPD, Grüne, FDP, und machte somit Olaf Scholz zum amtierenden Bundeskanzler.
Die Koalition galt spätestens nach dem Überfall von Putin in die Ukraine als äußerst verstritten, was weniger an der Position des Krieges lag, sondern wegen der unerwarteten finanziellen Belastung für Deutschland. Besonders die Grünen, aber auch die SPD waren dafür, die Schuldenbremse zu lockern, während die FDP daran festhielt. Dies führte letztlich dazu, dass Olaf Scholz Christian Lindner als Finanzminister entließ, und die FDP aus der Koalition austrat. Seit dem wird Deutschland durch eine Minderheitsregierung regiert, bestehend aus SPD, die Grüne und dem ehemaligen FDP Mitglied und nun parteilosen Volker Wissing.
Der Thread soll sind nun natürlich mit der Neuwahl, und auch den Wünschen und Erwartungen befassen. Ebenfalls auch, wie ihr den Wahlkampf und die Aufstellung der Kandidaten wahrnehmt. Welche Parteien werden reinkommen, und welche Koalition wird wohl am Wahrscheinlichsten. Ich werde auch noch meine persönliche Meinung schreiben, welches dies etwas verdeutlichen sollen.
Natürlich kann man hier Ereignisse und Gedanken zur gegenwertigen und zukünftigen Entwicklung des Wahlkampes posten.
Ab hier, eigene Meinung:
Erst einmal. Ich habe die Ampel gewählt. Also eine der drei Parteien, und ich hatte wirklich große Hoffnungen in diese Regierung, dass sie endlich mal nötige Veränderungen ins Land bringen würden. Dabei will ich die 16 Jahre Merkel Regierung nicht übermäßig negativ darstellen, als wäre alles falsch gewesen. Aber für mich war das auch immer eine Regierung auf Pump. Probleme hat man nach hinten verschoben, unter anderem auch, da es einige Krisen in den 16 Jahren gab, wie die Wirtschaftskrise, Trump und Corona. Wenn diese Krisen dann überstanden sind, sollte die Ampel die verschobenen Probleme, wie Infrastruktur, Umwelt/Klima und so angehen. Das war auch eine der Gründe, weshalb ich der Ampel viel durchgehen gelassen hätte. Letztlich wurden die Krisen aber nicht weniger, und die Ampel war äußerst verstritten.
Persönlich mache ich die FDP hauptverantwortlich für das scheitern der Ampel. Ich nehme es der Partei nicht übel, dass sie sich schnell Unwohl in der Koalition, aber als kleinster Partner sollte man sich nicht einbilden, dass alles nach der eigenen Nase laufen sollte, und sie vieles unnötig blockierte, nur um der eigenen Klientel zu gefallen. Ich hätte es ihr Hoch angerechnet, wenn sie einfach die Zähne zusammen gebissen hätten und dann bei der Regulären Wahl gesagt hätten "Kein zweites mal." Jeder hätte wohl auch erkannt, dass die FDP für Dinge gestimmt hätte, hinter denen sie nicht wirklich stand nur sie wäre nicht Unglaubwürdig gewesen, wenn sie unter einer CDU Regierung dann geholfen hätte, einige Dinge wieder Rückgängig zu machen. So wären sie aber selbst unter einer CDU Regierung kein vertrauenswürdiger Partner.
Aber nun die Blick nach vorn:
Kandidaten: Ein großes Thema sind auch die Spitzenkandidaten der Parteien. Besonders der ehemaligen Ampelregierung.
Herausstechend finde ich da die SPD, welche einen unbeliebten Kanzler ins Rennen schickt, während sie mit Boris Pistorius den wohl beliebtesten Politiker haben. Ein Sieg wäre wohl dadurch auch nicht garantiert, aber eine bessere Position.
Die Grünen schickten Robert Harbeck ins rennen. Wohl genauso oft gemocht, wie abgelehnt. Was man ihm zu gute halten kann, er ist nicht wesentlicher Unbeliebter als Söder und Merz, den Spitzenkandidaten der CDU/CSU
Das selbe bei der FDP und Christian Lindner. Spontan wüsste ich nicht wer sonst, außer vielleicht Maria-Agnes Strack-Zimmermann wenn man sie zurück aus dem EU-Parlament geholt hätte.
Bei der CDU/CSU gab es Merz (CDU) und auch Söder (CSU), wovon es letztlich Friedrich Merz wurde. Gegenwertig rechte ich damit, dass Merz der nächste Kanzler wird, und er ist mir auch lieber als Söder, der für mich nur noch ein selbstverliebter Influenzier ist. Dabei hätte die CDU einige Ministerpräsidenten, wie Hendrik Wüst, der auch positiv Wahrgenommen wird.
AfD bzw. BSW schicken Alice Weidel bzw. Sahra Wagenknecht ins Rennen. Aus Parteisicht wohl die logischste Wahl.
Zu viele Kanzlerkandidaten?
Auffällig ist, dass es dieses mal sogar vier Kandidaten für das Kanzleramt gibt, während es lange Zeit immer nur zwei (SPD, oder CDU/CSU) gab, nur mit Ausnahme 2021, als auch die Grünen mit dabei waren. Dazu kam die AfD, welche laut Umfragen zur Zeit die zweitstärkste Kraft wäre. Das Problem ist, dass die übrigen Parteien eine Koalition mit der AfD ausschlossen und es deshalb unwahrscheinlich ist, dass sie Kanzlerin wird. SPD und Grüne liegen wiederum so weit zurück, dass auch da die Wahrscheinlichkeit niedrig ist und die beiden hoffen wohl auf ein ähnliches Ereignis, wie damals bei Olaf Scholz. Dabei lag es aber meiner Meinung nach, weniger am Erfolg von Scholz, als vielmehr am scheitern der anderen beiden. Letztlich scheint mir das Thema Kanzlerkandidat eher auf das Kanzlerduell im Fernseher abzuzielen, was eine populäre Bühne bietet. In der Zwischenzeit ist das aber alles nicht mehr so eindeutig, dass ich dieses Format gegenwertig nicht mehr als Zeitgemäß empfinde. Wenn müsste man wirklich alle einladen und dann fährerweise auch jene, die keinen Kanzlerkandidaten haben, wie die FDP und BSW. Es gäbe dann keine Kanzlerkandidaten mehr, sondern einfach nur noch Spitzenkandidaten.
Ich muss sagen, die Kanzlerkandidaten sind dieses mal eher bescheiden. Sie sind nicht besonders beliebt bei der Bevölkerung. SPD, Grüne und FDP haben Altlasten und die SPD kann nicht einmal vom Kanzlerbonus profitieren. AfD und BSW haben immerhin Kandidaten, die Intern wenig umstritten sind (glaube ich. Bin da nicht unterwegs).
Wahlkampf:
Was mir bis jetzt auffällt, CDU und besonders Söder werben mit "CDU/CSU Pur, ohne Kompromisse". Besonders Söder, in dem er nicht nur AfD und Linke ausschließt, sondern auch die Grünen, wodurch nur noch die SPD übrig bleibt. Wohl hofft Söder auf CDU/FDP, aber diese Koalition ist in der Bevölkerung nicht beliebter, als CDU/Grüne, und gegenwertig unglaublich unwahrscheinlich.
Die Grüne versuchen es versöhnlich, da sie wohl wissen, dass es dieses mal nur mit der CDU geht und sie bei den CDU Wähler nicht durchgehend so beliebt sind. Der weniger aggressive Tonfall empfinde ich bei den gegenwertigen Zeiten sogar angenehm. Nur sollten die Grüne aufpassen, dass sie sich nicht selbst verlieren und zu Kompromissbereit wirken.
FDP wirkt auf mich gegenwertig eher, als müssten sie zur Zeit noch den Scherbenhaufen zusammenfegen, und wirken auf mich noch nicht so richtig im Wahlkampf.
AfD und BSW haben ihre Themen, und wirken auf mich jetzt nicht mehr oder weniger im Wahlkampf, wie sonst immer.
Und die Linke hoffen wohl durch Direktmandate reinzukommen. Scheinen aber glaub auch ihr Angebot etwas entschlacken zu wollen, und Zielgerechter vorzugehen, nachdem sie viele Stimmen an BSW verloren haben.
Was ich von einer neuen Bundesregierung erwarte
Weniger Streit in der Koalition. Deshalb hoffe ich, dass es eine zweier Koalition wird, oder wenigstens nicht die FDP mir dabei sein wird. Wichtige Themen sind für mich "eigene" Verteidigung (wohl so ziemlich der einzige Punkt, wo ich Trump übereinstimme) und ein Europa, dass enger Zusammenarbeitet und nach Außen mehr mit einer Stimme spricht. Ein Unding, dass dies überhaupt notwendig ist, es als Wunsch zu formulieren und keine Selbstverständlichkeit. Klimaschutz ist da wirklich dann nur noch auf Platz drei, obwohl es so ziemlich das wichtigste Thema ist. Aber ohne die ersten beiden, wird das dritte nichts.
Außerdem muss Deutschland ihre Wirtschaft neu definieren. Export war lange Zeit wirklich das Ding schlecht hin, aber man sah, wie empfindlich und Erpressbar man deshalb wird. Damit meine ich aber nicht, dass man den Export total abschaffen soll, aber man sollte sich nicht mehr allein darauf verlassen, und wenn dann nur auf Dinge, welche wirklich Besonders sind. Solarindustrie haben wir z.B. nahezu Total verloren, wäre aber jetzt nicht schlecht, diese noch im Land zu haben. Automobil Markt? Ist halt scheiße, wenn der Hauptabnehmer plötzlich seine eigene Autos baut und die Autos im Inland selbst zu teuer sind. Ich will jetzt gar nicht gegen die Deutschen Autos wettern. Ich mein aber, es ist nicht Sinnvoll sich ewig als Rückgrat darauf zu verlassen. Amerika hat immerhin noch AI und Microchips, welche in der Welt Spitze sind, und die man nicht einfach so schnell selbst kopieren kann, ohne weit abgeschlagen zu sein.
Auf was bin ich neugierig?
Merz ist jetzt schon Kanzler? Ich sage immer, Merz müsste schon Baby fressen, um jetzt noch zu verlieren. Aber es gab in der Vergangenheit immer wieder mal Überraschungen. Noch nicht Entschieden ist, ob FDP, Linke und BSW rein kommen. FDP hat sehr viel Porzellan zerbrochen. Trotzdem ist es nicht unmöglich wenigstens noch über die 5% Hürde zu kommen. Ich persönlich würde sie aber in dieser Form nicht vermissen. Bei den Linken würde ich eher auf die Direktmandate wetten und BSW, sieht zwar gegenwertig gut für die aus, aber es könnte sein, dass der Hype wieder abflacht, besonders nach den drei Landtagswahlen. Sollten aber alle drei reinkommen, wird es wahrscheinlich wieder eine dreier Koalition (oder ganz knapp CDU/SPD).
Außerdem, welche Koalition wird es? Gegenwertig sieht es stark nach CDU/SPD aus. Würde aber Scholz als Vizekanzler unter Merz weiter machen (oder auch andersherum, Merz als Vize zu Scholz, wenn auch eher unwahrscheinlich)? Oder wird er dann aus der Politik austreten und der Verteidigungsminister wird Vizekanzler? Würde Söder ein Harbeck als Minister tolerieren? Vielleicht, wenn er nicht Wirtschaftsminister wird.
Würden es bei einer dreier Koalition auf CDU/SPD/Grüne hinaus laufen, oder würden die SPD oder Grüne nochmals mit der FDP eine Koalition eingehen (CDU/SPD/FDP bzw. CDU/Grüne/FDP. Ampel wird es lange Zeit nicht mehr geben, würde ich sagen).
Wie sicher bin ich mir, was ich wähle?
Zuerst. Ich wähle immer. Es gibt natürlich eine Tendenz, in welche politische Ausrichtung ich wähle. Solche Abweichungen zwischen CDU/SPD, Grüne/FDP, AfD/Linke gibt es bei mir nicht. Bei den Parteien die gerade im Bundestags vertreten sind, entscheidet es sich eher zwischen zwei. Trotzdem könnte es auch sein, dass ich eine Kleinstpartei wähle. Da gäbe es dann auch nochmals zwei bis drei, die in der engeren Wahl wären. Diesbezüglich ist bei mir dann auch solche Apps wie der Wahl-O-Mat nochmals sehr entscheidend. Parteien im Bundestag haben bei mir dann immer nochmals einen Bonus, dass ich dann eher die Wähle, auch wenn beim Wahl-O-Mat und ähnliches eine andere Partei ganz oben steht. Nur wenn die Übereinstimmung Abstand zu einer Bundestagspartei zu groß wird, würde ich auch eine kleine Partei wählen.
Noch ein Wort. Gerade solche Threads werden nicht selten geschlossen, da die Diskussion zu sehr aus dem Ruder fährt. Es wäre mir recht, wenn der Thread diese zwei Monate, bis zur Bundestagswahl überlebt. Vielleicht auch drei Monate, bis die neue Regierung steht. Danach hat er seine Pflicht erfüllt, und kann geschlossen werden.
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