Bericht C:\B_retro\Ausgabe_4\: Die Amiga Story

AshS schrieb:
Völlig richtig, gerade Turrican zeigt womit der PC ab den 90er massiv punktete. Nämlich ganz normales VGA mit 256 Farben und die tausenden Portierungen dafür!

Jupp. Mit VGA und Soundblaster war der PC den 16Bit-Homecomputern davongezogen und der Vorsprung wurde danach nur ständig größer.
Dabei haben die PCs auch das Kunststück geschafft, sich rasant weiter zu entwickeln und dabei trotzdem über lange Zeiträume weitgehend kompatibel zu alter Software zu bleiben. Auf dem selben PC, auf dem DOOM flüssig und in voller Pracht lief, konnte man auch noch problemlos Comander Keen mit EGA- oder CGA-Grafik spielen.
 
AshS schrieb:
Völlig richtig, gerade Turrican zeigt womit der PC ab den 90er massiv punktete. Nämlich ganz normales VGA mit 256 Farben und die tausenden Portierungen dafür! Von Doom und Wing Commander gar nicht zu reden.
Turrican 2 PC müsste heute aber eigentlich auch wieder unter der Dosbox AGA laufen! :rolleyes:

Amiga:

Anhang anzeigen 842987

PC DOS:

Anhang anzeigen 842989Anhang anzeigen 842991
Der Haken an der Sache: 1995 wollte keiner mehr Turrican spielen. Die Amiga-Verison von Turrican2 erschien 1991. Doom war 1993.
 
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Noch etwas. Für mich war der Amiga 1200 mein erster eigener Amiga, nach der Wende hatten wir uns damals für viel Geld einen Amiga 500 zugelegt, der abwechselnd beruflich als auch für andere Zwecke genutzt wurde. Wir hatten damals eine 40 MB externe Festplatte und Speichererweiterung. Für meine A1200 hatte ich damals eine gebrauchte Merlin eingebaut, Speichererweiterung auf 4 MB und eine 68040 CPU. Wie gesagt, für mich war der Amiga hauptsächlich für Programmierung da. Ich habe damals viel gelernt, das Lesen und Manipulieren von Maschinencode, 68k-Assembler, ANSI-C, Amiga E, später dann während der Studienzeit auch C/C++. Ich hatte parallel eine Partition mit NetBSD. Ein Vorteil beim Amiga OS war das echte präemptive Multitasking, es war schlank und flott, und natürlich fehlte sowas wie Ressourcenschutz, jeder Fehler wurde meist sofort mit einer Guru Meditation bestraft, weshalb Programmierer von Anfang an angehalten waren effizient und vor allem sauber zu programmieren.
 
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Nachdem ich gestern den Artikel gelesen habe, stöberte ich mal wieder ein wenig im Netz nach AMIGA Hardware. Da ist mir mal wieder die Kinnlade runtergefallen. Preise werden da aufgerufen, da bekommt man ja unter Umständen schon einen guten Gebrauchtwagen dafür.

Um so mehr ärgert es mich, dass ich meinen AMIGA heute nicht mehr habe.

Angefangen hat alles mit einem A 500. nach ein paar Jahren wurde mir das aufrüsten aber zu umständlich.

Danach kaufte ich den A 1200 mit eingebauter Festplatte anschliesend aufgerüstet mit einer Apollo 1240/40 Turbokarte. Das war leistungsmässig schon ein Quantensprung.

Später alles umgebaut in einen Micronic-Tower. Weil auch immer was neues her musste noch Eine PPC Turbokarte, B-Vision Grafikkarte und CD Rom Laufwerk.

Diese Maschine wäre heute ein kleines Vermögen wert. Hätte ich das damals gewusst, würde der heute noch hier stehen.

Ende der 90er habe ich den AMIGA gegen den ersten PC getauscht, schön blöd gewesen.

War ne schöne Zeit.
 
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ntloader schrieb:
Wings of Fury war damals auch mein ultimatives Lieblingsspiel.

BummBummBummBummBumm...AiAiAiAiAi :D
 
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rvnbld schrieb:
Wie gesagt, für mich war der Amiga hauptsächlich für Programmierung da. Ich habe damals viel gelernt, das Lesen und Manipulieren von Maschinencode, 68k-Assembler, ANSI-C, Amiga E, später dann während der Studienzeit auch C/C++.
Was Programmierung angeht, finde ich es im Nachhinein etwas schade, dass dem Amiga nichts gescheites beilag. AmigaBASIC war ein ganz schlechter Witz. Das war gefühlt langsamer als BASIC auf dem C64. Und zickig war das auch ohne Ende. Mit OS 2.0 lief es nicht, mit mehr als 1MB lief es nicht, ...

Wenn sowas wie BlitzBasic bei der Workbench dabei gewesen wäre, wäre das der Burner gewesen. Dann hätten die Leute nicht alle nur gezockt, sondern es wäre noch viel mehr Kram von den Usern entstanden.
 
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Michael1967 schrieb:
In Köln war die immer, da war ich jedes Jahr
Kannst du dich vielleicht daran erinnern, wo dort ein Formel 1 Chassis mit Lenkrad und Leinwand aufgebaut war ? Man konnte Grand Prix spielen,natürlich mit extrem lange Warteschlangen.
 
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In Köln war ich auch jedes Jahr. Coole Sache, viel Geld in der Tasche und alles gleich zum mitnehmen.:)
 
Haggis schrieb:
Wenn sowas wie BlitzBasic bei der Workbench dabei gewesen wäre, wäre das der Burner gewesen. Dann hätten die Leute nicht alle nur gezockt, sondern es wäre noch viel mehr Kram von den Usern entstanden.

Ich denke, als die Amigas kamen, war einfach die Zeit des "Selbstprogrammierens" schon so langsam vorbei.
Bei den alten 8-Bit-Homecomputern (oder auch den ersten IBM-PCs, die noch standardmäßig ins BASIC booteten) war eine eingebaute/mitgelieferte Programmiersprache noch ein absolutes Muss, da sich ein echter Softwaremarkt erst noch entwickeln musste. Im Zweifel war selbst Hand anlegen angesagt.

Beim Amiga war das wie gesagt schon anders. Da war Programmieren schon nur noch was für Profis oder Hobbyisten, die sich genau dafür interessierten. Aber keiner konnte davon träumen, sich mal eben selbst z.B. ein eigenes Deluxe Paint zu programmieren. Dafür wurde die Materie zu komplex und das Niveau der käuflichen Anwendungen war zu weit weg von allem, was man als Otto-Normalsterblicher selbst hinbekommen konnte. Die Computerbesitzer wurden zum größten Teil zu reinen Anwendern (und Spielern). So wie bei den PCs auch.
 
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In der Zeit, in der ich meinen A500 hatte (April 1991 bis Weihnachten 1993), ging die Entwicklung leider auch schon ratzfatz zum negativen. Anfangs konnte man noch mit dem besseren Sound gegenüber des PCs punkten, was sich mit bezahlbaren Soundkarten dann aber auch schnell änderte.

Und in dieser Zeit kamen Spiele raus, die einfach nicht mehr auf dem A500 möglich waren. Flugsimulationen wie F-15 Strike Eagle III oder gar Strike Commander (das war ja auf vielen PCs nicht oder kaum möglich, quasi das damalige Crysis). Flugsims waren damals einfach der Hype. Wie heute Open World.

Man hatte ja sogar noch Wing Commander auf den Amiga portiert, was aber eine solche Ruckelorgie war (ich hatte es mir gekauft), das kann man sich heute nicht mehr vorstellen. Wenn ich bedenke, dass wir heute 60+ FPS-Diskussionen führen. Wahnsinn. Ich habe Wing Commander mit wahrscheinlich 5 FPS gespielt. Und es hat Spaß gemacht.

Mich ärgert im Nachhinein, dass mein A500 einfach in Vergessenheit geriet, als ich meinen ersten PC an Weihnachten 1993 bekam.
 
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Mist hab erst heute Zeit gehabt den Artikel und die Kommentare zu lesen.

Bei mir ging es damals 1991 nach zwei Jahren bitten und betteln mit dem 64er los:D
Dann habe ich den 64er in den Osten verkauft und einen Amiga 500 gehabt, das war ende 92.
Nur um im Sommer 93 einen 1200 HD40 für 500 Mark zu bekommen.
Den hatte der Bruder von einer Bekannten nach drei Monaten verkauft weil er damit nichts anfangen konnte und hat sich einen 386er gekauft, was für ein Idiot dachte ich nur. Er hatte nur 3 Monate vorher den 1200er für 1499DM gekauft. Und nach einer Woche wieder in den Karton gepackt. Als ich den 1200er zuhause hatte, habe ich meine besten Kumpels angerufen und einen Turm aus über 40 Disketten mit "Sicherheitskopien" neben den Amiga 1200 gestellt und gesagt so das passt auf die Festplatte drauf! Und dann gleich mal Indiana Jones von HD gestartet :D Die haben nur dumm aus der Wäsche geguckt. Und ich war der King :king:

Und wenn jemand mit dem PC ankam und sagte ist der viel bessere Rechner, dann habe ich die Spaceballs Demo angemacht, und ein 10 Sekunden war dann ruhe :evillol:

@o0Julia0o Die 80er und 90er waren die Beste Zeit. Ja heute gibt es total tolle Technik. Aber damals war alles so neu und aufregend, das kann man gar nicht vergleichen.

Man was war das geil, alle paar Monate gab es ein ganz neues Spielkonzept oder ein neues Genre. Und jedes halbe Jahr gab es ein Spiel das einen ob von der Grafik, Sound oder dem Konzept her umgehauen hat.
Dem Trauere ich immer noch noch. Und heute gibt es gefühlt nur noch Shooter, Fifa und Openworld alles im Beta Stadium und zugemüllt mit Lootboxen und DLCs.
Ich habe damals nächchte und Sommer mit Games wie Dune2, Die Siedler, Civilization oder Worms(das Original, nur der PS1 Port kommt da halbwegs ran) vor dem Amiga alleine oder mit Kumpels verbracht. Vor allem die Games von Team17 waren oft der Hammer ProjectX da war der Sound einfach nur geil.
Später hatte ich einen A1200 mit BlizzardPPC und BivisionPPC und 128MB Ram, den habe ich leider verkauft :heul:
Gebraucht kostet der heute über 2000 Euro.

@temnozor Nicht die Raubkopien haben den Niedergang des Amigas bestimmt sondern einfach der Stillstand in der Technik. Das Maß aller Dinge war selbst 94 eine Amiga500 mit 1MB Ram. Da Stimme ich @C=ommodore 100% zu.

@AshS naja die PC version von Turrican2 ist von 1995 da hätte selbst ein AGA Port so ausgesehen.

Und heute ist die Amiga Szene lebendig wie schon lange nicht mehr. Hier im Norden gibt es mehrere große Hardware Treffen rund um den Amiga. Gerne werden aber auch andere Commodore Rechner aber auch Ataris gesehen.
Es gibt sehr viel neue Hardware vor allem für die Classic Amiga 1000er, 500er, 600er, 1200er und 4000er.
Aber auch MorphOS(läuft super auf so ziemlich allen PPC Macs) oder AmigaOS4 oder AROS.

@SV3N danke für das tolle Special aber auch ich schließe mich der Kritik von @v_ossi an.
Aber macht weiter so!
 
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Exit666 schrieb:
...oder gar Strike Commander (das war ja auf vielen PCs nicht oder kaum möglich, quasi das damalige Crysis). ...

Damals war praktisch jedes neue Origin-Spiel ein (mehr oder weniger willkommener) Anlass, sich wieder einen brandneuen High-End-Computer zu kaufen. 😀
 
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@Herdware

Und was das gekostet hat. Meine Eltern hatten mir "nur" einen 386 DX40 gekauft, während zwei Kumpels schon einen 486er hatten. Ok, ein anderer Kumpel hatte einen 386er SX25, der war noch schlimmer dran. :D
 
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Haggis schrieb:
Was Programmierung angeht, finde ich es im Nachhinein etwas schade, dass dem Amiga nichts gescheites beilag. AmigaBASIC war ein ganz schlechter Witz. Das war gefühlt langsamer als BASIC auf dem C64. Und zickig war das auch ohne Ende. Mit OS 2.0 lief es nicht, mit mehr als 1MB lief es nicht, ...

Wenn sowas wie BlitzBasic bei der Workbench dabei gewesen wäre, wäre das der Burner gewesen. Dann hätten die Leute nicht alle nur gezockt, sondern es wäre noch viel mehr Kram von den Usern entstanden.

Leider lief der Vertrag mit Microsoft (die Entwickler hinter AmigaBASIC) aus. Es gab zwar einen Compiler, der hatte aber sehr starke Limitationen. BlitzBASIC hatte unter Entwicklern den Ruf sehr "hacky" zu sein was den kompilierten Code betraf, und ich kann das nur bestätigen, da wurde viel nach dem Baukasten-Prinzip mit der Schrotflinte etwas zusammengefummelt, wie haufenweise NOP-Anweisungen nur um Timer-Anweisungen zu sparen. Der Nachfolger von AmigaBASIC, ARexx war gleich von vornherein als Skripting-Schnittstelle verankert und weit überlegen und flotter. Programme wie GoldED hatten diese gleich von vornherein unterstützt. Als armer Schüler blieb mir damals meist nur ein freier 68k Assembler und Hex-Editor am Anfang, für ANSI-C blieb meist nur der DICE-Compiler, Produkte von SAS oder Maxon waren damals sehr teuer. Mit Amiga-E veränderte sich das Ganze etwas, dieser war frei verfügbar. Es gab zwar noch Modula II, oder Kick Pascal von Maxon, aber Pascal war für mich eine Klempner-Sprache und es gab da diese Anekdote, die mir ein Phase5-Entwickler steckte, dass der Entwickler von Kick Pascal von seinem Professor eine schallende Ohrfeige im verbalen Sinnen bekommen hat, wegen Verletzung verschiedenster Paradigmen im Bereich formaler Sprachen. Maxon hat ja am Ende seinen eigenen C-Compiler vorranging beworben. Das Hauptproblem war, dass viele Amiga-Programme eigentlich später fast ausschließlich auf Assembler und ANSI/C setzten, und das erst richtig mit GCC zugängig wurde. Zusätzlich gab es kein Internet, wer keinen Zugang zum AmiNET über BBS-Spiegel hatte, der musste hoffen, dass eine Zeitschrift das irgendwie mit auf beigelegte 3,5"-Diskette packte.
 
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Haggis schrieb:
Der Haken an der Sache: 1995 wollte keiner mehr Turrican spielen. Die Amiga-Verison von Turrican2 erschien 1991. Doom war 1993.

Naja, 1993 erschien nochmal ein völlig eigenständiges Super Turrican fürs Super Nintendo, Teil 2 1995. Die sind wenn man ehrlich ist, absolut gleichwertig zu den Amiga und der PC Version.

12.jpg
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Auch danach gab es noch diverse Ableger, aber die kennt der gemeine Turrican-Fan sicher auch:

MxoUk.png


Was wirklich die Härte ist, ist aber eigentlich nur Teil 1 auf dem Amiga ohne Cheats zu schaffen! Diese Klaustrophobie auslösenden Monster, wo du wirklich nicht mehr weißt, wohin jetzt. Nee, man kann sich mit Turrican auch länger aufhalten! :D


TurricanI_041.png
 

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AshS schrieb:
Was wirklich die Härte ist, ist aber eigentlich nur Teil 1 auf dem Amiga ohne Cheats zu schaffen!

Ich habe Turrican I noch auf dem C64 in einer langen Nachtsitzung durchgespielt. Das habe ich aber auch nur geschafft, weil mir aufgefallen war, dass man unsterblich war und das Spiel quasi in Zeitlupe lief, solange man die Run/Stop-Taste gedrückt hielt. So bin ich durch einige, knifflige Situationen gekommen. 😉

Ich glaube, viele Spiele wurden damals absichtlich vom Schwierigkeitsgrad so ausgelegt, dass Normalsterbliche ab und zu zu Cheats greifen mussten. (Irgendwie mussten sich ja auch die Spielemagazine rechtfertigen, die die Cheats veröffentlichten. :evillol:)
Das war auch eine Methode, um mit den begrenzten Ressourcen (Diskettenplatz) eine möglichst lange Spielzeit hinzubekommen.
 
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