Bericht C:\B_retro\Ausgabe_4\: Die Amiga Story

xexex schrieb:
Heute sind Computer halt längst im Mainstream gelandet und damit auch jegliche Ansprüche an Schwierigkeit im Keller angekommen. Früher hat man sich halt damit motiviert, auch noch die härteste Passage beweltigen zu können und war bereit dafür zu üben und sich zig mal die Zähne auszubeißen.

Das sehe ich anders.

Zumindest wenn wir nicht in die ganz frühen 80er und 70er zurück gehen, waren Computerspiele doch damals auch schon Mainstream. Jeder (männliche) Jugendliche, mit dem ich zu tun hatte, spielte an irgendeiner Art Homecomputer oder PC. (Stationäre Konsolen waren tatsächlich, soweit ich mitbekommen habe, nicht sehr verbreitet.)

Heute mögen mehr Ältere dazu gekommen sein, aber das sind halt zum Großteil auch alte Gamer aus den vorherigen Jahrgängen. (Wobei z.B. meine Mutter damals auch fleißig am Gameboy zockte und Tetris-Rekorde aufgestellt hat, von denen ich nur träumen konnte.)

Im Schnitt haben wir heute sicher keinen kleineren Anteil an "Hardcoregamern" als vor 30 Jahren.

Dass die meisten Single-Player-Spiele heute nicht mehr so absurde Schwierigkeitsgrade haben, liegt meiner Meinung nach nicht an einer allgemeinen Verweichlichung der Gamer. Es macht den meisten einfach nur mehr Spaß, nicht immer nur ständig frustriert zu werden und sich immer wieder durch die selben paar Level zu quälen. Und das war früher auch nicht anders, weshalb Cheats oder auch Komplettlösungen und Tipps&Tricks in Magazinen so allgegenwärtig waren.

Wie gesagt war der hohe Schwierigkeitsgrad primär ein Trick der Entwickler um die Spielzeit künstlich aufzublähen, ohne mehr Inhalt bieten zu müssen, und zum Teil wohl auch ein Relikt aus der Arcade-Welt, wo mit Sterben im Minutentakt den Spielern die Münzen aus der Tasche gezogen wurden.
Dass das von der Masse der Spieler so gewollt wurde, weil sie alle masochistisch veranlagt... ähm... total hardcore waren, halte ich für ein Gerücht bzw. nachträglich verzerrte Wahrnehmung durch die Nostalgiebrille. 😉
 
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AshS schrieb:
Naja, 1993 erschien nochmal ein völlig eigenständiges Super Turrican fürs Super Nintendo, Teil 2 1995. Die sind wenn man ehrlich ist, absolut gleichwertig zu den Amiga und der PC Version.

Super Turrican 2 war bei vielen aber unten durch, weil das nur lineare Levels hatte, also "immer geradeaus laufen, bis man am Ende ist". Denn gerade die gigantischen Levels waren ja das, was Turrican ausgemacht hat. Wie oft man da gestorben ist, bloß weil die Zeit abgelaufen ist... :D

Zur Schwierigkeit:
Oft waren Spiele aber auch sauschwer, weil sie schlecht programmiert waren oder kein Balancing hatten. Gerade beim C64 war das oft so. Monty on the Run hab ich nur aufm Emulator mit Mogeln durch Geschwindigkeit absenken durchspielen können, weil die Autopassage kurz vor Schluss total scheisse zu steuern ist. Und selbst damit bin ich oft gestorben. Andere Spiele waren oft Zufall, weil die Gegner halt "irgendwas" machen und man manchmal vor unlösbaren Hindernissen steht.
 
Aber überlegt euch mal, wie viele Spiele wirklich gepatched werden mussten, weil sie zu viele Fehler hatten. Vorallem hatte man ein Problem, weil man bis zur kommenden ASM, oder Joker auf den nächsten Patch warten musste.
 
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Hells_Bells schrieb:
... Battle Squadron (!!! allein der Titelsong liegt mir heute noch im Gehör), sollten auch nicht vergessen werden.
Gleich mal den Amiga-Emu anwerfen... "welcome to Battle Squadron......! ;)

Battle Squadron ist mein aktueller (genereller) Klingelton auf dem Smartphone ;).

Daneben sind natürlich noch andere kultige Sounds von Amiga-Spielen (Turrican 2, Lotus Esprit Turbo Challenge 2, Apidya, Xenon 2 Megablast, Rings of Medusa, Hybris, Lemmings, Monkey Island, Klax, Iron Lord, Rock 'n Roll, Grand Monster Slam, Chambers of Shaolin, Chuck Rock, Patrizier, etc.) und C64 Spielen (The Last Ninja 1+2, Krakout, Way of the Exploding Fist 2, etc.) dort abgespeichert.
 
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So, hab grad endlich mal meine zwei 1200er "Patienten" die hier bei mir rumstehen hervorgekramt und zerlegt:

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Higlight ist natürlich der Micronik Tower inklusive Zorro 2 Board. Turbokarte bei dem ist eine Blizzard III 68030 mit SCSI Controller. Der andere ist n bissl verbastelt… ich zeig mal keine Bilder ah doch... halt gut festhalten beim Betrachten ;-) hat aber ne 68040 Turbokarte drin.

Leider starten beide nicht mehr… werd die Boards jetzt mal zu jemanden schicken der sich mit Reparaturen auskennt ob man die noch retten kann.
 
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Unvergessen ist auch mein Praktikum in ner Foto/Video-Firma, die alles auf nem A3000 gemacht haben. Mit Festplatte und mehreren MB RAM! Huiiii. Da durfte ich mal Ambermoon installieren, das lief butterweich und nahezu keine Ladezeiten.

"PCs haben wir auch, aber nur zum Briefe schreiben". :D
 
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@Jesterfox

Habe auch noch eine Apollo 040 (mit 33 MHz), leider funktioniert kein DRAM Modul mehr damit :heul:
Eine Blizzard PPC (040 @25MHz, 603e @160MHz) habe ich auch noch, die funktioniert auch noch.
Kann mich von beiden aber nicht trennen, obwohl die Blizzard schon bei Ebay mehr einbringen würde als Neupreis.
 

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Zipfelklatscher schrieb:
Raytracing gab es auf dem Amiga auch schon, wenn auch nicht in Echtzeit. :-) Ich habe mir damals für meinen A500 mit 1 MB RAM von "Markt & Technik" das Programm "Reflections" gekauft. Damit konnte man eine 3D-Szene erstellen und dann im Raytracing-Verfahren berechnen lassen. Mein erstes Bild war eine Glasschale auf einem Holztisch mit ein paar bunten Kugeln drin. Der Amiga hat für das Berechnen des Bildes in 640x480 Pixel die ganze Nacht gerechnet. Wenn man sieht, was heutige Hardware in Echtzeit berechnet...

Tobias Richter war einer der ganz Großen in Sachen Raytracing auf dem Amiga. Er hat es ja auch in den professionellen Grafikbereich geschafft.
Damals verlief es bei mir genauso.Mit meinem A500 mit 1MB erweiterungkarte(ja es waren 1,5 MB Gesamtspeicher mittels Agnus Tweak) und Reflections fing die ganze 3D-Modeling Geschichte an. Es folgten noch Sculpt 4d ,Imagine,Real3d,Caligari, und natülich nicht zu vergessen Deluxepaint und Adpro. Mit Art Department Pro wurden die Gerenderten 24bit Bilder die der Amiga nativ nicht darstellen konnte ,in Hires Auflösung mit 16 Farben,aufwendig gedithert um so ein wenig anschaulicher zu wirken. Mittels TurboPrint wurden sie auf einen Star LC10 9Nadel-Farbdrucker ausgegeben.
 
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Amiga500 schrieb:
Das besondere fehlt.
Ja, das stimmt wohl, vllt. liegt das aber auch daran, dass wir älter geworden sind.
Ergänzung ()

Herdware schrieb:
Jeder (männliche) Jugendliche, mit dem ich zu tun hatte, spielte an irgendeiner Art Homecomputer oder PC.
Das war bei mir anders, die "Nerds" waren deutlich in der Unterzahl.
 
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HerrRossi schrieb:
Ja, das stimmt wohl, vllt. liegt das aber auch daran, dass wir älter geworden sind.

Nein, wir haben nur alles geschafft/gesehen:

Mit einer F/A 18 (Interceptor) den Präsidenten beschützt,
mit Turrican die Aliens gekillt,
mit Chuck Rock die Steinzeit regiert,
auf Dune Spice geerntet,
der Beste Lotus Fahrer gewesen,
die Lemminge gerettet,
brutalen Speedball gespielt,
das Geheimnis der Affeninsel gelüftet,
internationale Karateturniere gewonnen,
die Würmer gesprengt,
den Fußball gekickt,
mit Rick gefährliche Sachen erlebt,
mit PP gehämmert,
Stuntcars gefahren,
neue Siedlungen gegründet,
Feuer und Eis gesehen,
Chaotische Maschinen besiegt,

usw.
 
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rvnbld schrieb:
Aber ich kann mich dran erinnern, wie schwierig es noch war einen C-Compiler aufzutreiben, der nicht exorbitant teuer war um danach den propietären C-Quellcode (irgendeine Lattice-C-Variante wenn ich mich recht erinnere) nach GNU C zu portieren.
Lattice-C und später SAS-C, und ich habs für 600 DM damals sogar gekauft. Crossdebugging von einem Amiga 1000 zum 4000er über parallele Schnittstelle, ein Traum.
Haggis schrieb:
Andererseits hat man mit AmigaBASIC dann doch etwas beigelegt, was zumindest auch nicht allen Richtlinien entsprach. Sonst wäre es ja kompatibel geblieben.
Das AmigaBasic war sowas von Kacke, und weil es so mistig war, bin ich gleich zu C und 68k-Assembler gegangen. Das Assembler war mehr guter Wille den verstehen. :freak: Aber C hat mir bis heute im Berufsleben sehr viel genützt, ich habe sogar 8 Jahre als C-Entwickler gearbeitet.
 
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"Der damalige Besitzer der Marke Atari, Warner Communications, der auch die Marke Atari kontrollierte, wollte den ersten Amiga Heimcomputer („Lorraine“) als Nachfolger der mittlerweile veralteten XL-Computer-Serie von Atari auf den Markt bringen."

@SV3N

Nein, dem war nicht so. Um Himmels Willen. Bitte den Teil unbedingt nochmal neu recherchieren. (Stichworte: Zahnärzte, Hi-Toro, Mr. Pillow)
Btw.: Guter gute-Nacht-Film: https://archive.org/details/DieAmigaStory
 
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und als gute-Nacht-Lektüre noch - sollte das wirklich jemand noch nicht kennen: "Der Commodore-Untergang aus meiner Sicht" von Rainer Benda. Der arbeitete von 1989 - 1993 bei Commodore Deutschland und gibt absolut interessante Einblicke, wie es bei CBM in der Zeit "hinter den Kulissen" zuging... z.T. absolut krass. Danach sollte es einem klarer sein, warum Commodore und Amiga am Ende dermaßen den Bach runtergingen. :( Weiß nicht, wie oft ich mir das die letzten Jahre schon reingezogen habe - mir ist danach jedenfalls immer wieder aufs neue zum Kopf-auf-den-Schreibtisch-hämmern.
 
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Herdware schrieb:
Zumindest wenn wir nicht in die ganz frühen 80er und 70er zurück gehen, waren Computerspiele doch damals auch schon Mainstream. Jeder (männliche) Jugendliche, mit dem ich zu tun hatte, spielte an irgendeiner Art Homecomputer oder PC.

Das mag durchaus sein und trotzdem ist es doch nur ein Bruchteil der Bevölkerung im Vergleich zur heutigen Zeit gewesen. In Kaufhäusern gab es meist nur eine kleine Spieleecke mit ein paar Budgetspielen und bei dem Hobby war man doch eher unter sich,

Internet gab es nicht, das einzige was man als Hilfe bekam waren Zeitschriften oder hier und dort mal ein Guide von Prima Guides. Alles andere musste man sich "erarbeiten" und hat es auch gerne getan!

Ich habe mehrere Monate alleine bei Dungeon Master und Chaos Strikes Back verbracht und jede Ecke von Hand kartografiert und selbst bei Spielen wie Lotus Esprit Turbo Challenge hat man das Spiel solange gespielt, bis man jede Kurve genau kannte, anders war es auch nicht möglich die Level zu schaffen.

Solche Spiele siehst du heutzutage nur noch selten, heute muss einem alles komfortabel serviert werden und wehe es ist etwas Grind dabei oder es wird Geschicklichkeit benötigt. Früher konntest du bei den meisten Spielen nicht einmal den Schwierigkeitsgrad auswählen und von dir erwähnten Cheats waren für einige der einzige Weg ein Spiel zu Ende zu spielen.

Natürlich hat man hier und dort darauf zurückgegriffen, trotzdem war die Bereitschaft sich mit einem Titel länger und intensiver zu beschäftigen wesentlich höher, als es heutzutage der Fall wäre. Wie schon gesagt, ohne Karte, Wegpunkte, Einführung und Savegames würde kaum einer heute ein Spiel spielen. Bis auf ein paar Ausnahmen ist praktisch alles nur noch weichgespült.

Das beschränkt sich aber letztlich nicht nur auf Computerspiele, schau dir mal die Mount Everest "Erlebnisreisen" an oder diverse anderen Hobbys, bei denen dank High Tec, Smartphone, GPS jeder "Idiot" nach 5 min Einweisung mitmachen kann. Grosse Vorbereitungen, Erfahrungen sammeln, üben? Keine Zeit, muss jetzt hier und sofort gehen.
 
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Das waren noch Zeiten.
Bei mir war es nach C64, C128 (Schwachsinnswechsel) der Amiga 500
Kein Internet. Probleme mussten durch gekaufen Büchern und Zeitschriften gelöst werden, oder man verbrachte Stunden in der Bücherei. Spiele kosteten ein Schweine Geld.
Oder man tauschte sie einfach untereinander aus.
Kann mich auch noch an die riesige 52MB Festplatte für 990 DM erinnern, die ich seitlich ran stecken musste, da ich keinen Bock mehr auf das ewige Diskettenwechseln hatte weil Spiele wie Indiana Jones and the Fate of Atlantis immer Grösser wurden und man bis zu 10 Disketten brauchte.
Alles ging nur "Learning by doing".
Danach kam bei mir der i486 SX 33.
Man, was hat man damals an Kohle für den PC rausgehauen. Dagegen sind RTX 2080ti &Co ein Witz...
 
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Herdware schrieb:
Die Grafikfähigkeiten des X68000 klingen aber zumindest auf dem Papier doch etwas beeindruckender, als die des Amiga 1000. Z.B. 65k Farben bei 512x512 oder 16 Farben auf 1024x1024. (Die X68000 hatten Monitore mit quadratischem Seitenverhältnis.) Dazu 128 Sprites usw.
Kein Wunder, bei insgesamt 1MB allein als dediziertes VRAM. Beim Amiga 1000 musste man dafür was von den standardmäßigen 256KB abzwacken.

Das waren aber nicht die Leistungsdaten der ersten Generation sondern der letzten. Zu dem Zeitpunkt gab es dann aber längst den Amiga4000, teilweise sogar mit VGA-Grafik.

Die Grafik war auch ziemlich kompliziert zu handhaben. So hatte die erste Version nur 16 Farbregister pro Plane (Plane ist keine Bitmap). Nahm man aber mehr als vier Bitmaps oder mehr als eine Plane dann bremste das den "Blitter" aus - hatten wir am Amiga zwar auch aber nicht so dramatisch. Bei vollen 16Bit pro Pixel konnte das Video-RAM nur noch in den V- und H-Sync-Bereichen bearbeitet werden was locker 95% der Leistung kostete. Und man konnte Modi einstellen die schlicht garnicht funktionierten und nur Müll anzeigten, z.B. gab es bei 16Bit Modi keine zweite Plane, keine Sprites und (festhalten) der Blitter störte die Bildanzeige mit Pixelrauschen so daß man das alles über IO-Register machen durfte - das Video war ja nicht Memory-Mapped sondern ähnlich einem 6845 nur über Kontrollregister mittels Pointer ansprechbar - mit einer Geschwindigkeit die bestenfalls 1% der Blitterleistung betrugt. Das war nur für Standbilder zu gebrauchen. Der Fairnesshalber, es gab ja damals eine Menge japanischer "Text-Adventures" (ich nenne das mal so auch wenns eigentlich nicht genau paßt) und die sahen schon sehr gut aus und dafür reichte ein Standbild mit langsamer Multiple-Choice-Textausgabe.

Was ziemlich gut lief: Eine Plane, 16 Farben, bis 128 Sprites (davon aber nur maximal acht in einer Zeile, kommt das jemandem bekannt vor?), sauschneller Blitter - da war das Gerät einem Atari ST oder einem Amiga leistungstechnisch wirklich ein gutes Stück vorraus. Ein Amiga kann bei Sprites praktisch das gleiche machen aber muß das Multiplexen in Software erledigen, auf dem Sharp läuft das in Hardware. Der Sharp-Blitter war zumindestens in diesem Modus auch deutlich flotter.

Aber: Video-RAM nicht memory-mapped und Zugriff aufs Video-RAM nur über IO-Register. Keine Rasterzeilen-Interrupts, keine Copper-Listen. Was nicht im Video-RAM lag mußte erst umständlich und langsam transferiert werden.

Auf einer Assembly vor vielen Jahren gab es dazu mal einen Workshop und eine Demo der ersten X68-Geräte.

TL;DR blieb man exakt im Anwendungsspektrum dieser Geräte so konnten sie sich ein gutes Stück vom Amiga absetzen. Aber wenn man davon auch nur gering abwich wurde das ganze eine Qual.

PS, nur die ersten 400 Amigas wurden mit 256kByte ausgeliefert, danach kamen alle mit 256kByte-Erweiterung und insgesamt 512kByte. Den Amiga 1000 konnte man schon Ende 1985 für rund $250 auf 1MB RAM erweitern. Dazu gab es eine RAM-Erweiterung um 768kByte die in den vorderen Slot für die normale 256kByte-Erweiterung paßte was auch viele gemacht haben. Das konnte man mit zusätzlichen Umbauten später sogar als 1MB Chip-RAM verwenden, dazu mußte man allerdings intern einen Zwischensockel setzen und ein paar Kabel fädeln. Leider habe ich das verpaßt, meinen Amiga 1000 mit Seriennummer 146 habe ich anno 1988 gekauft und der Vorbesitzer hatte das Gerät nur mit 256kByte bekommen aber sofort eine 256kByte-Erweiterung nachgerüstet - die hat damals übrigens nur $50 gekostet. Als ich dann gegen 1990 erstmals von der 768k-Erweiterung gehört habe gab es die natürlich nicht mehr zu kaufen.
 
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Crass Spektakel schrieb:
PS, nur die ersten 400 Amigas wurden mit 256kByte ausgeliefert, danach kamen alle mit 256kByte-Erweiterung und insgesamt 512kByte.

War diese RAM-Erweiterung nicht speziell für Kickstart gedacht, das bei den 1000ern noch nicht in ROM untergebracht war?

Achja. Danke für die detailierten Einblicke in die X68000-Grafik. 😀
 
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Stimmt. Es gab ja die Kickstart Floppys, die dann in den RAM geladen werden mußten. Im Prinzip so ne Art Softkick. Lag aber wohl daran, daß sie noch bis zuletzt dran geschraubt haben.
 
PHuV schrieb:
Lattice-C und später SAS-C, und ich habs für 600 DM damals sogar gekauft. Crossdebugging von einem Amiga 1000 zum 4000er über parallele Schnittstelle, ein Traum.

Das AmigaBasic war sowas von Kacke, und weil es so mistig war, bin ich gleich zu C und 68k-Assembler gegangen. Das Assembler war mehr guter Wille den verstehen. :freak: Aber C hat mir bis heute im Berufsleben sehr viel genützt, ich habe sogar 8 Jahre als C-Entwickler gearbeitet.

Ich fand 68k-Assembler immer ziemlich übersichtlich. 8 Address- und 8 Datenregister, A6 für LibBase, A4 für Datensektion, .B,.W,.L für Datenlänge und dazu noch gut menschlich lesbares Big Endian. Ich fand damals den Umstieg auf x86-Assembler viel schockierender, reinstes Chaos und Little Endian. Aber damals haben mir die 68k-Erfahrungen geholfen, beim Amiga hieß es eben effizient zu bleiben und sich kurz zu fassen. Ich kann mich noch erinnern für meine Praktikumsarbeit meinen Assembler-Quellcode auf einen Notizzettel geschrieben zu haben, während meine Kommilitonen mit DIN A4-Blättern kamen.
 
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