.Sentinel. schrieb:
Zudem - Die Ansprüche der User wachsen ins Unendliche.
Das ist aber leider nicht nur eine Entwicklung bei Spielen, das kann man leider an allen Stellen beobachten. Ich hab hier aktuell genug Nutzer, die selbst an uns immer höhere Ansprüche stellen und immer mehr Leistung erwarten und wir das gefälligst auch zu stemmen haben.
Das geht teilweise sogar soweit, dass anderen Menschen die normalsten Bedürfnisse abgesprochen werden oder man als Minderleister diffamiert wird. Man merkt an vielen Stellen, dass unsere Gesellschaft nur noch nach "Leistung" geht gleichzeitig sich nur auf sich selbst - besser die eigenen Vorteile - konzentriert.
Egal wie man es dreht und wendet, unsere Gesellschaft wird immer egoistischer.
.Sentinel. schrieb:
Was müssten sie denn noch tun, um sich selbst zu rehabilitieren?
Sie können an dieser Stelle nichts tun. Die Leute, die sie hassen wollen, werden sie auch weiter hassen. In meinen Augen hat CPR nichts falsch gemacht. Hätte Cyberpunk 2077 in einem besseren Zustand auf den Markt kommen können? Klar. Aber es ist "nur" ein Spiel. Ich hab das immer relativ gelassen genommen.
Es ist ja nicht so, dass mein Leben davon abhängt oder dass ich sterbe, wenn ich das Spiel nicht spielen kann. Sie haben tolle arbeit geleistet.
Hat Cyberpunk 2077 viel verschenktes Potenzial? Auf jeden Fall, aber ich denke, dass weiß CPR selbst. Sie haben mit dem Addon einiges angegangen und verbessert und eine tolle weitere Story geschaffen.
Für mich wird Cyberpunk 2077 aber nie der Mega-Hit sein, zu dem GameStar und Co das Spiel auch 2020 stilisiert haben. Dafür hat das Spiel zu viele Schwächen und zu viel verschenktes Potenzial. Aber ich liebe es trotzdem.
Diablokiller999 schrieb:
Trauma Team, welches so gut wie jede Krankheit sofort heilen kann, aber nur Reichen zur Verfügung steht und sobald man seinen Job verliert, auch die Versicherung los und damit hilflos ist
Im Endeffekt zeigt das Spiel an solchen Stellen gut, was mit Gesellschaften passiert, die nicht nur den "Liberalismus" - oder "Neoliberalismus" freien lauf lässt, sondern was passiert, wenn Libertäre die Kontrolle übernehmen und Geld über alles bestimmt.
Das wir bereits heute - und da kann man gut auf Volker Pispers verweisen - massive Überproduktionen haben, dass wir große Teile an Lebensmitteln im Westen wegwerfen, dass wir weit "mehr" haben, als wir wirklich für ein "gutes" Leben benötigen (also nicht nur die Grundlagen, sondern auch ein gewissen Luxus) - und dass wir alle auch "wesentlich" entpsannter Leben könnten.
Diablokiller999 schrieb:
Das Schlimmste ist für mich eigentlich, dass wir den Sellout unserer staatlichen Systeme live miterleben und die Abstumpfung der Massen verfolgen können, teilweise im eigenen Familienkreis.
Ich kenne dieses Gefühl und wie es ist. Man hat das Gefühl, dass immer mehr das schlimmste im Menschen zum Vorschein kommt.
Es ist schon beängstigend, wie sehr die Welt wirklich in die Richtung eines Cyberpunks 2077 driftet.