Grestorn schrieb:
volles Arsch spielen, das krieg ich nicht über mich.
Das tun die wenigsten. Mach ich auch seltenst. Aber ich würde sagen das ist einer der Punkte an denen sich die Spreu vom Weizen trennt.
Grestorn schrieb:
Aber was "gut" und "böse" ist, ist eben auch oft eine sehr subjektive Sache. Die eine Seite sieht das als böse an was die andere als gut sieht. So ist das nun mal.
Das würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Gerade im Westen haben eigentlich schon ein recht gute Vorstellung von Moral. Jemanden zu foltern oder zu töten wird niemand als gut einsortieren, jemanden zu retten wird niemand als böse bezeichnen. Wir haben da oft nur ein Problem wenn zwei dieser Dinge in Gegensätzen aufeinander treffen z.B. darf ich foltern um zu retten oder wenn ich jemand böses rette bin ich für dessen Gräueltaten mitverantwortlich?
Diese Dinge.
Grestorn schrieb:
Deswegen kann ich jetzt nicht sagen, dass das sich auf eine Seite schlagen nun böse oder gut ist.
Na ja auf DA:O bezogen entspricht das nicht wirklich den Tatsachen. Die Entscheidungen die man in DA:O trifft sind schon recht deutlich in "gut" und "böse" klassifizierbar. Nur versucht DA:O eine reale Welt zu skizieren. Nicht jede "gute" Entscheidung führt zu einem "guten" Ergebnis auf längere Sicht. Das beste Beispiel sind die Zwerge. Man hat hier die Wahl zwischen einem für seine Umgebung verhältnismäßig Welt offenen und fairen Kandidaten und einem machtbesessen und rassistischen Arsch. Aber der Epilog legt nahe das der "gute" Kandidat aber keinen Erfolg mit seinem Volk hat... die Welt spielt halt manchmal nicht mit.
Grestorn schrieb:
In DA:V wird die Geschichte abgeschlossen.
Na ja... welche Geschichte denn? DA:O ist in sich abgeschlossen. Im Grunde schließt DA:TV eine Geschichte ab die in einem DA2 DLC begonnen wurde... finde ich eine merkwürdige Entscheidung.
Für mich hat sich diese Geschichte schlicht falsch entwickelt.
Ab diesem DA2 DLC war DA als Serie quasi daran interessiert die Welt Thedas als ganzes zu reparieren. DA:O war das nicht. Hier wird nur eine Geschichte in der Welt von Thedas erzählt. Die Brut wird zwar besiegt am Ende aber es könnte jederzeit eine neue Auftreten. Die Brut ist ja wie ich ausführte nur als ein MacGuffin zu verstehen der die Ereignisse in DA:O zum laufen bringt und am laufen hält. Im Grunde ist DA:O ein Kampf um die Krone in Ferrelden. Das eigentlich Ende des Spiels ist der Landsmeet. Es ist eine sehr "menschliche" Geschichte.
Insofern ist das Arschloch ja nur ein Problem, weil die Autoren unbedingt dieses weltumspannende Epic haben wollten. Es wurde zum Problem weil die Serie von Low-Dark-Fantasy zu High-Epic-Fantasy entwickelte. Daran ist BioWare schlicht selbst schuld.
Vielen Leuten ging es z.B. gegen den Strich das man im Grunde eine Art Therapeut für seine Kameraden spielt. Die Idee das die Kameraden sich voll und ganz auf diesen Endkampf konzertieren müssen und quasi alle ihre Probleme deshalb bestenfalls gelöst sein sollten leuchtet ans ich ein aber wenn sich dann daran erinnert das die Welt auf der Kippe steht mutet es dennoch merkwürdig an.
BioWare agiert hier mit ihrer Formel. Einer Formel die in ME2 sich richtig gestallt angenommen hat. Dieses mach die Queste der Kameraden damit die im Endkampf nicht versagen ding.
Und wirkt halt aufgesetzt und funktioniert nicht wirklich in einem DA, zumindest nach DA:O standards nicht. Und eigentlich ist DA:O ja das einzig wirklich gute DA...*
Grestorn schrieb:
Wie gesagt wieviel Aufwand man hat hängt davon ab wie man seine Geschichte entwickelt und am Ende entscheidet dieser Aufwand und ob man sich die Mühe macht ob das Spiel eben als quasi Massenware (der übliche 7/10) in Erinnerung bleibt oder als großartig (8/10 oder mehr)
BioWare und EA haben ihn nicht betrieben also können sich sich auch nicht beschweren wenn es eben nur ein okay Spiel ist.
*Ich mag DA2 mehr als die meisten genauso wie DA:I und sogar DA:TV aber am Ende ist selbst für mich nur DA:O uneingeschränkt empfehlenswert.