Lächerlich. Nachdem in den letzten Jahren fast jeder Multiplayer Titel zu einem beinahe-Casual Game verkommen ist und sich die meisten Actionspiele gleichen wie eineiige Zwillinge, will man auch noch das vermutlich letzte Alleinstellungsmerkmal eben jener Spiele abschaffen?
Viel Erfolg damit, EA.
Wenn wenigstens noch gute, innovative, ausbalancierte Spiele den Multiplayermarkt bereichern würden, könnte ich eventuell ja noch damit leben. Aber nicht bei der aktuellen Situation auf dem Spielemarkt, welcher anscheinend nur noch 11-16 Jährige ansprechen soll. Die Community wurde bewusst anonymisiert, damit sich ein Spiel nur bis zum Release des Nachfolgers halten kann und danach vergessen wird.
Schade, wie sehr mit dem letzten Generationswandel von Gamern die Ansprüche an Qualität und Innovation ins bodenlose gesunken sind. Einige Singleplayer haben da eine willkommene Ausnahme gebildet. Mal abgesehen davon, dass die Stories einiger dieser Spiele durchaus dazu beigetragen haben, das Medium Videospiel gesellschaftsfähiger zu machen.
Aber hey, es müssen ja nicht alle dem Branchenriesen EA folgen. Ich hoffe, dass in den Chefetagen anderer jetzt erkannt wird, dass dort eine riesige Lücke aufreißt, die ausgefüllt werden muss.
Zum Thema Free2Play:
Ich kenne KEINEN, der F2P für ein gutes Konzept hält. Mag vielleicht daran liegen, dass meine Online Buddies diejenigen sind, mit denen ich vor Jahren semi-competitive online gespielt habe. Aber auch im realen Freundes- und Bekanntenkreis weiß ich von niemandem, der das Konzept begrüßt.
Vor allem, weil es ein Schritt weg von großen Blockbuster Titeln ist und ein Schritt hin zu kleinen, unbedeutenden Games, mit denen man sich mal eben 20 Minuten die Zeit vertreibt. So wie man es mit Angry Birds in der Bahn macht. Dabei sind doch gerade die großen Titel diejenigen die einen umgehauen haben und bis heute in Erinnerung sind. Ich erinnere mich immernoch an Details aus Spielen wie Metal Gear Solid, GTA Titeln, an Half Life usw.
Ein gutes Beispiel für einen modernen Titel der in die gleiche Kerbe schlägt ist Alan Wake. Spielerisch nicht perfekt, aber dafür sehr mitreißend in der Erzählung der Story. Und das Spiel hat bewiesen, dass sich solche Titel auch finanziell lohnen können - immerhin hat der PC Port innerhalb weniger Tage die Entwicklungskosten wieder eingenommen.
Alles, was es braucht ist Qualität. Dann verkaufen sich auch Singleplayer Titel hervorragend. Nur leider sieht das bei EA niemand, da die Qualität dort in den letzten Jahren stetig nach unten ging.
Ich hoffe wirklich, dass andere Publisher-Developer Gespanne dies erkennen und weiterhin gute Games produzieren - für die ich dann auch gerne 45€ zahle.