Servus.
Stefan_Sch schrieb:
Offensichtlich verwechselst du das Motordrehmoment mit dem Drehmoment am Rad. Klassischer Anfängerfehler.
Ich sehe schon, deine Autos fahren wirklich alle mit Luft und Liebe.
Anbei, keine Lust in deiner Überheblichkeit mal die zwei Fragen zu beantworten, wenn das MOTOR-Drehmoment angeblich so scheiß egal ist.
Ich schlage vor, du informierst dich einmal über die Funktionsweise von Automobilen und vorallem wozu ein Getriebe gut ist.
Dir hilft kein Getriebe der Welt etwas, wenn an der Eingangswelle kein MOTOR-Drehmoment anliegt und das ganze in Bewegung versetzt. Da hilft dir dann auch keine 18.000 1/min eines F1 etwas, wenn der Motor (theoretisches Gedankenkonstrukt) 0 Nm Drehmoment aufbringt bzw. ins Getriebe schickt.
Die Crux an dem Ganzen ist, was du augenscheinlich auch nicht verstehst, du musst ein Drehmoment erst einmal aufbringen um überhaupt etwas in eine Drehung zu versetzten bzw. auf eine bestimmte Drehzahl zu beschleunigen. Und dann erst kann auch das Getriebe über Untersetzung die Drehzahl reduzieren und dafür das rein gesteckte Drehmoment
erhöhen.
Das Getriebe zaubert keines Wegs aus dem Nichts ein Drehmoment herbei.
- Beachte hier auch das Beispiel ganz unten. -
Nur so als kleine Denkanregung. Formel 1 Autos haben bis dato
keinen Turbo und ein relativ geringes Motordrehmoment.
Komischerweise beschleunigen sie schneller, als du das je mit deinem geilen VTG-Lader schaffen wirst.
Nein nicht komisch sondern Physik. Neben einem starken Motor wiegen sie fast nichts, haben einen extrem niedrigen CW-Wert, womit dem Motor auch weniger Widerstand entgegen gesetzt wird und damit auch nicht so viel MOTOR-Drehmoment nötig ist; einen LKW wirst du mit so einem Motor (und gleichem Getriebe) nicht ansatzweise an die Fahrleistungen heran bekommen, wie der gleiche Motor in einem F1-Chassis.
Dazu kommt, daß die Getriebe sehr kurz übersetzt sind. D.h. sie sind auf hohe Drehzahlen ausgelegt bzw. abgestimmt. Der Motor ebenfalls. Damit liegt bei hohen Drehzahlen auch ein entsprechendes Drehmoment (F1: ca. 350Nm) an, womit, ganz banal gesagt, das Getriebe die hohe Drehzahl dank dem anliegenden Drehmoment in Verbindung mit dem sehr geringen Widerstand auch umsetzten kann. Siehe auch Beispiel mit Fahrrad.
Und um abschließend nochmal auf den mathematischen Umstand zurück zu kommen, schon einmal überlegt, wie sich die abgegebene Leistung eines Motors errechnet?
Leistung = MOTOR-Drehmoment x Drehzahl / 9550
Allein auf dieser Grundlage ist es völliger Mumpitz zu behaupten, das Motordrehmoment spiele keine Rolle und zu sagen,
nur die Leistung ist ausschlaggebend (die sich eben u.a. aus dem Motordrehmoment errechnet).
0 Nm MOTOR-Drehmoment = 0 kW Leistung , selbst wenn (theoretisches Gedankenkonstrukt) 18.000 1/min anliegen.
Die korrekten Maßeinheiten missachtend, da es für das Ergebnis keine Rolle spielt:
0 Nm x 18.000 1/min = 0 -> 0 / 9550 = 0 ! ! ! !
Daß die rein gesteckte Leistung eine Rolle spielt, steht außer Frage.
Ich kann, um beim F1 und z.B. 18.000 1/min und 400Nm MOTOR-Drehmoment zu bleiben, 18.000mal in der Minute 400Nm ins Getriebe pumpen, oder 1.800 mal 4000 Nm in der Minute. Der Effekt ist der selbe.
Da kann man natürlich schnell dem Glauben verfallen, daß es nur auf die Leistung ankommt. Wie oben aber schon geschrieben, die Crux in dem Fall ist jedoch - was in dem Fall dann immer Vergessen wird - wenn KEIN MOTOR-Drehmoment anliegt, gibt es KEINE Leistung. Und damit ist das MOTOR-Drehmoment sehr wohl eine
extrem wichtige Größe.
Die Leistung ist nur ein Maß an Energie, die du irgendwo zur Verfügung hast. Im Falle des Verbrenners besteht diese Energie essenziell aus der Kraft an der Kurbelwelle, dem MOTOR-Drehmoment!
Anbei, gutes und nachvollziehbares Beispiel wäre das Fahrrad.
(Beispiel 1):
Wenn du nicht in die Pedale trittst und damit eine Kraft, in dem Fall ein Drehmoment mit deinen Beinen an der Pedalwelle aufbaust, dann geht nichts vorwärts.
Du kannst, wenn du nicht so viel Kraft in Form von Drehmoment an der Pedalwelle aufbringen willst (oder kannst), in den niedrigsten Gang schalten um vorwärts zu kommen. Dann musst du aber mehr Drehzahl machen. Allerdings siehst es so aber schlecht mit der Höchstgeschwindigkeit aus.
Wenn du nun schneller werden willst, musst du in einen höheren Gang schalten.
Entweder hangelst du dich langsam über unzählige Gänge mit viel Drehzahl nach oben, wobei du dennoch immer ein (in dem Fall) kleines Maß an Kraft und damit Drehmoment aufbringen musst.
Oder.
Du überspringst ein paar Gänge, bringst dann aber mehr Kraft auf und schickst über die Pedalwelle mehr Drehmoment "rein". So kannst du in kürzerer Zeit (je nach aufgebrachter Kraft) schneller auf Geschwindigkeit kommen, als wie mit dem Weg über Drehzahl und wenig Kraft.
Wenn du viel Drehzahl machen kannst, kann weniger Kraft bzw. Drehmoment reichen. Hier muss aber dann die Getriebeübersetzung mitspielen. Ohne der geht es nicht.
(Beispiel 2):
1. Fall von oben. Du lieferst an der Pedalwelle ein Drehmoment mit 10Nm. Wenn das Getriebe bzw. die Schaltung dann eine niedrige Untersetzung ermöglichst, kannst du mit den 10Nm vielleicht vorwärts kommen.
2. Fall von oben. Jetzt nimmst du aber eine höhere Untersetzung. In dem Fall kann es sein, daß dir die 10Nm überhaupt nicht mehr reichen, das Fahrrad überhaupt noch in Bewegung zu versetzten. Und trittst auf das Pedal, aber nichts bewegt sich. Entsprechend wirst du auch daran gehindert, die hohe Drehzahl vom vorherigen Beispiel zu erreichen.
Da ich mal annehme, daß du auch mal in deinem Leben Fahrräder mit mehreren Gängen gefahren bist, sollte dir dieser Umstand bekannt sein.
Und so ähnlich sieht es auch beim PKW, wo die Zahl der Gänge im Vergleich zum Fahrrad deutlich begrenzt sind, aus.
Fazit: Kein Drehmoment, keine Drehbewegung, keine Drehzahl, kein voran kommen.
Ich hoffe nun, daß der Zusammenhang klar wird.
Deine Behauptung, das MOTOR-Drehmoment würde keine Rolle spielen, ist damit schlichtweg
falsch - dies ist der Punkt, um den es mir die ganze Zeit geht.
Grüße ~Shar~