Hmm, also mein 3er Golf 1,6er 75PS Benziner musste in effektiv 7 Jahren ca. 140tkm (Start 95tkm, jetzt: 235tkm) erfahren, das macht 20tkm/Jahr. Quasi alles privat, da ich noch Student bin.
Ich muss von vornherein sagen, dass ich Spritkosten immer abfedere, da ich auf langen Strecken (mind. 100km) die ich am WE zurücklege immer die Fahrt bei Mitfahrgelegenheit reinstelle, sodass ich nicht wirklich über 200€/ Monat Super tanke, das könnte ich mir gar nicht leisten.
Aber nun mal zu meiner kleinen Hochrechnung:
Ausgaben für den 3er Golf Bj.95 waren 2004 der Kaufpreis von knapp 3000€.
Mehr als 3000€ an Reparatur und Wartung wurden in das Auto nicht investiert während der Zeit denke ich, allerdings wurden einige Arbeiten selbst durchgeführt (Bremsenwechsel, Anlasserwechsel, Thermostatwechsel, 5 Liter 5W40 für 15€ (nicht pro Liter, für 5 Liter) selber vorher gekauft und wechseln lassen).
Räderwechsel wurde teilweise in einer teureren Werkstatt gemacht, teilweise selbst oder für 5€ in die Kaffeekasse einer Werkstatt die man gut kennt.
Selbst wann man Gesamtkosten für Fahrzeug (ausgehend davon dass momentan fast bei Restwert = 0€ ist) und Reparaturen/Wartung zusammen auf 6000€ beziffert in den 7 Jahren, sind das pro Jahr 857€ und im Monat 71€.
Dazu kommen noch Steuer (117€) und Haftpflichtversicherung, die haben zu Beginn in der Summe 480€/ Jahr gekostet und inzwischen zum Schluss nur noch reichlich 300€, also im Mittel 400€/Jahr würde ich sagen. 400€/ Jahr sind im Monat nochmal 33,33€.
In Summe mit den 71€ sind das reichlich 100€.
Selbst wenn man exorbitante höhere Wartungskosten hat, da man 40tkm fährt, könnte man noch was drauflegen und sagen man ist maximal bei 200€/Monat.
Sprit kommt natürlich dazu und sind keine Fixkosten !
Wenn ich davon ausgehe das mein 3er Golf 8,5 Liter/100km Super nimmt wenn man zügig aber nicht hirnlos fährt, dann braucht man für 20tkm/Jahr = 1700 Liter Sprit * 1,60€ (E10) = 2720€ / 12 = 226€ Spritkosten pro Monat derzeit.
Hätte ich nen 1,9 TDI mit 90PS, dann wären das wohl 6,5 Liter * 1,50€ = 1300 Liter * 1,50€ = 1950€ Diesel = 162€ Spritkosten/ Monat
Wenn man den 16er Benziner mit Gas fahren würde (leider nicht gemacht, da nie das Geld für die Gasanlage da war) hätte man von den Superkosten nur ca. 60% bezahlen müssen (LPG), dann wären das noch etwas weniger Spritkosten als mit dem Diesel, allerdings mit kleinerem Aktionsradius ohne nachzutanken. Die Gasanlage rentiert sich je nach Preis und Verbrauch nach 30-50tkm, danach spart man.
Jemand der 40tkm fährt im Jahr, sollte nach dem ersten Jahr den Kaufpreis schon rein haben und fährt danach im Grunde mindestens so günstig wie mit dem Diesel.
Zugegeben bei Vollgasautobahnetappen geht der Verbrauch recht straff nach oben, aber wenn man mit einem 2 Liter Diesel und 140PS die ganze Zeit Bleifuss fährt (180 und mehr) braucht der auch nicht nur 7 Liter Diesel, sondern eher 8-9 Liter. Und anstatt 9 Liter Diesel (= 14,50€) kann man auch fast 20 Liter Gas tanken, das heißt billiger ist der Diesel bei Volllast trotzdem nicht unbedingt.
Das man in einem Audi A6 besser reist als in einem 3er Golf ist mir klar, und wenn man täglich 140km fährt möchte man möglichst viel Komfort das ist auch klar.
Ohne Tempomat und Klima ist mein 3er Golf nicht prädestiniert für so eine Strecke täglich - 180 läuft aber auch so ein kleiner Golf ohne Probleme
- und der Expresszuschlag hält sich in Grenzen, mehr als 9,5-10l Super nimmt er nicht, und dann muss man schon permanent Bleifuss fahren.
Selbst wenn ich das Geld hätte finde ich 700€ im Monat einfach ziemlich viel, man muss ja auch überlegen dass man da noch nicht einmal den Wagen kauft und am Ende einen Wert erhält.
Ich stimme dir aber zu, dass eigentlich alles unter Golfklasse für so eine Strecke nicht der Hit ist, wobei es mir in erster Linie um die Größe des Autos geht, in einen Punto bekomm ich einfach nichts rein.
Wie schon oben erwähnt kommt es auch auf das Streckenprofil an, wenn 90% Autobahn zu fahren sind macht ein großes Auto mehr Sinn, als ein Kleinwagen.
Wenn man aber die Strecke (70km eine Strecke ?) eh übers Land fährt, dann kann sich schon so ein kleiner 3 oder 4 Zylinder Diesel lohnen, mit denen kommt man über Land unter 5 Liter Diesel/100km.
Und das Problem ist ja auch:
Wieviel Zeit spart man wenn man täglich 180 auf der AB fährt und was kostet es einen mehr im Jahr ?
Ich würde eher zusehen den Wohnort oder den Jobort zu wechseln und so eine lange tägliche Pendelei zu unterbinden.
Wobei 70km pro Strecke noch geht, kenne Leute die das doppelte fahren jeden Tag - absolut unverständlich und unnötig in meinen Augen.
Und wenn man schon dabei ist die investierten Stunden zu rechnen: Die Zeit die du im Auto sitzt jeden Tag bezahlt dir auch niemand, also ist es umso sinnvoller seinen Arbeitsweg so gut es geht zu verkürzen.
@Realsmasher:
Sicherlich ist der Dacia Logan kein schlechtes Auto, keine Frage.
Aber mir ging es darum zu zeigen, dass man nicht unbedingt extrem alte Autos fahren muss und mit wenig Ausstattung. In zweitem Punkt ist der Logan nunmal kein Vorzeigeobjekt.
Da kann ich auch bei einem alten 3er Golf bleiben, der ist technisch so ziemlich auf dem Niveau des Logan, aber deutlich billiger.
Das 10.000€ Gebrauchtauto ist somit eher der 10 Jahre alte 5er BMW etc., und der ist bezüglich Fahrkomfort und Co dem Logan nunmal doch vorraus.
Könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass ein 520i (E39) auf Autogas ne solide Sache wäre (auch wenn ich gar nicht so der BMW Fan bin), die gibt es im Bj2000 rum schon für 5000€ denke ich.
Tatsache:
http://suchen.mobile.de/auto/bmw-51...tiveFeatures=EXPORT&maxMileage=125000&lang=de
Wenn man die ersten beiden mal rauslässt:
Auf Anhieb 3 Autos unter 4000€ und um die 100tkm. Die Wagen kann man gut nochmal mindesten 100tkm fahren und die beiden wichtigen Dinge für längere Strecken sind dabei: Klima + Tempomat.
Wenn man noch ne Gasanlage für 2500€ einplant ist man bei reichlich 6000€.
Wenn man dann noch Reparaturen + Wartung (2000€) + HU/AU (2x 120€) + Steuer (4x160€) und Versicherung (4x300€ HP) einrechnet ist man nach 4 Jahren und 160.000 gefahrenen km sicherlich bei 10.000€ angelangt. Das bedeutet pro Jahr 2500€ Kosten und somit etwas mehr als 200€.
Bei 13 Liter Gasverbrauch (10 Liter Super) braucht man somit = 13L/100km x 0,779€/L * 1600 = 16.000€ fürs Gas. Macht 4000€/ Jahr und somit 333,33€ / Monat.
In der Summe sind das sicherlich auch nicht wenige 550€ mit den Fixkosten, aber davon ausgehend das der Wagen am Ende 0€ wert ist, was bei noch brauchbarem Zustand sowie der Gasanlage ganz sicher nicht der Fall ist.
Bei einem Wiederverkaufswert von 2400€ (4 x 600€) kann man somit 50€ abziehen und ist bei 500€ im Monat, wobei davon über 300€ für den Gasverbrauch sind.
Wenn man einen Wagen nur 3 Jahre fährt und mit 80tkm kauft und mit 200tkm (oder besser 195tkm
) verkauft ist sicher noch mehr Wiederverkaufswert drin, am besten man schaut ab und zu was das Auto noch wert ist.
Sicherlich könnte man jetzt sagen, es macht dann schon fast keinen Unterschied, ob man nun 500€ oder 700€ im Monat zahlt, aber in 4 Jahren sind das immerhin 9600€ die man sparen könnte.
@realsmasher:
Und zum Thema selbst reparieren (sofern man es kann und irgendwo an ne Bühne kommt die man mal nutzen darf etc.): Die Stundenlöhne die von den großen Fachwerkstätten berechnet werden muss man erstmal selbst verdienen. Von daher würde für mich immer nur die freie Werkstatt in Frage kommen oder einen Händler den man gut kennt und bei dem man weiß was er einem berechnet.
Aber gut, wie dreist manche Werkstätten sind und was für schlechte und sogar falsche Arbeit da teilweise geleistet wird ist ein anderes Thema.