sz_cb schrieb:
Genau das ist der Punkt. Wenn das Ergebnis auf einem hochauflösenden TV gut aussieht, wozu dann noch größere Sensoren/Objektive/Kameras im Mainstream? Die praktische Relevanz wird m.E. einfach völlig überbewertet.
Stimt, da wo das Smartphone nicht ausreicht, gibt es halt keine Bilder.
Wie schraube ich einen Blitz an mein Smartphone und löse ihn damit aus (mein, das schwache LED-Dauerlicht der Smartphones ist keine Alternative, das reicht noch nicht einmal im Wohnzimmer)? Mit nutzbaren ISO6400 wird auch das öfters irrelevant, aber nicht immer lässt sich das vorhandene Licht oder die fotografierten Personen passend steuern.
Bei Tieren im Zoo wollte ich nicht mit dem Smartphone ins Gehege folgen. Also ist man mind. bei einer zusätzlich 200mm Optik am Smartphone und extrem gutem Licht. Der Hintergrund wird halt irgendwie von der KI unscharf vermatscht um sowas wie "Freistellung" zu simulieren. Man darf danach nur nicht zu nahe an den UHD Fernseher gehen um die Bildfehler der KI zu bemerken.
sz_cb schrieb:
Wie Helge01 schon sagte: Mittels Adapter sind die Linsen größtenteils weiterhin nutzbar. Das Handling wird damit aber nun auch nicht einfacher.
U.U. bin ich der einzige auf der Welt, der von sowas mehr wie "nutzbar" erwartet. Der Vorteil einer spiegellosen Kamera ist für mich nicht so groß, dass da ich dafür auf einen (sehr) guten AF verzichten werde.
Wer dann auch noch so blöd war, vor Jahren/Jahrzehnten auf Nikon zu setzen und zu faul ist, seine Actionfotos wieder von Hand zu fokussieren, der muss für AF bei Nikon bleiben. Da scheint es bisher noch keine DSLM zu geben, die mit adaptierten F-Optiken schon nur an den AF der D850 heran kommt.
sz_cb schrieb:
Klar, es wird bspw. in Low-Light-Szenarien sicherlich noch eine Weile andauern, bis Smartphones gleichzeitig schnelle Bildfolgen erlauben und gute Bildqualität liefern. Aber für ausgeschlossen halte ich das nicht (mehr).
Es ist halt die Frage, was man von seinen Bildern erwartet (um im Hobbybereich zu bleiben). Die Physik kann niemand überwinden, auch keine KI. Also bleibt immer noch die Freistellung, und diese ist auch bei Lowlight-Action nicht immer ein notwendiges Übel sondern oft eine gewünschte Fokussierung auf das Motiv.
sz_cb schrieb:
Die digitalen "Großgeräte" sind heute quasi ausentwickelt. Man braucht keine noch besseren Sensoren; nicht noch mehr AF-Felder; keine neuen Objektive, weil jede Änderung bestenfalls minimale Verbesserungen bringt.
Warum schließt Du von Dir auf andere?
Da, wo die Sportfotografen früher 2-3 Kameras mit schweren und lichststarken Festbrennweiten mitschleppen mussten, schrauben sie heute ein 200-400/4 an den moderenen Sensor. Auch da wäre abseits von Großveranstaltungen noch bessere Sensoren sehr willkommen. Genauso wie ein noch besserer AF. AF-Felder sind ein krüppeliges Hilfsmittel. Wenn der AF das Motiv verfolgen soll/kann, dann über den gesamten Bildsensor hinweg und nicht nur über ein paar dutzend oder hundert AF-Felder.
Warum muss der AF während der Aufnahme aufhören zu arbeiten? Oder haben Sony/Canon/Nikon das endlich in den Griff bekommen? Für den Landschafts- und Portraitfotografen ist sowas irrelevant, für andere halt nicht.
Die Änderungen von einem Sigma 120-300/2.8 S zu einem Nikon AF-S 120-300/2.8 sind für mich auch weit größer wie nur minimal, auf ein Nikon AF-S 135/2 ohne DC warte ich schon seit einem Jahrzehnt.
bemymonkey schrieb:
Ich erzähle aus der Praxis. In der Theorie habe ich immer ein 24-70 drauf oder dabei, oder kann blitzschnell einhändig bei Wind und Wetter mal eben Objektiv wechseln... im echten Leben ist das nun mal nicht so.
Bis ich das Smartphone solchen Bedingungen aus der Hosentasche gezogen, die Fotoapp geöffnet und die richtigen EInstellungen erstreichelt habe, ist mein Motiv weg.
Dort, wo ich blitzschnell reagieren muss (bzw. möchte, ich lebe zum Glück nicht davon), ist entweder die Zweitkamera schon vorbereitet oder ich wechsele zur Not zehnmal in 3 Minuten vom 24-70/2.8 auf das 70-200/2.8 und zurück (dann aber ohne Umhängetasche) und ärgere mich jedesmal über das Nikon-Bajonett (bzw. wünsche mir Canon zurück). Aber auch sowas mache ich natürlch nicht, wenn gerade die Magnesia-Wolke in der Halle auf mich zu kommt.
Für mich ist ein Smartphone in Sachen Fotografie keine Alternative, wenn ich mich bewusst zum Fotografieren und damit für die Mitnahme meiner DSLR entscheide.