@Helge01
Ja, das glaub' ich Dir gern.
Vieles scheint heute noch unmöglich, aber bis auf die Sachen, die ich schon ansprach, wären viele Probleme wahrscheinlich gut per Software lösbar.
Wenn ich mir das Entwicklungstempo der letzten 20 Jahre vor Augen halte, würde ich das Potential und die Synergie von Smartphones nicht unterschätzen. Deren Entwicklung schreitet bedeutend schneller voran als die Entwicklung der großen Kameras, die mehr oder weniger ausentwickelt sind. Was mittels Software-Optimierungen heute auf Smartphones möglich ist, hätte ich mir vor ein paar Jahren nicht vorzustellen gewagt.
Vielleicht erfindet ja mal jemand einen Kamera-Body, bei dem Tastenbelegung und -logik komplett vom Smartphone bestimmt werden und der Body einfach nur dazu dient, ein Objektiv aufzunehmen, Knöpfe/Tasten zu bieten und ordentlich was in der Hand zu halten
gymfan schrieb:
Wer die Bildqualität (u.A. Auflösung und Rauscharmut) einer APS-C Kamera oder gar eine KB-Format Kamera bei HighISO (also >ISO3200) erwartet, für den ist das Smartphonebild auch mit noch so viel KI-Gematsche nichts.
Völlig richtig. Aber bring doch mal den größeren Kamerasensor mit einer dafür entwickelten KI in Verbindung... Auch das würde Grenzen haben, klar, aber die aktuelle Grenze von "naja, gerade noch brauchbar" könnte mit Sicherheit um ein paar Blenden angehoben werden.
Auf dem Sensor meiner 80D bildet sich übrigens direkt Angstschweiß bei dem Gedanken, mir mit ISO3200 irgendwas Rauscharmes zu liefern
gymfan schrieb:
Es wird weiterhin den Bedarf nach Kameragehäusen mit Wechselobjektiven geben.
Der Bedarf nach Wechselobjektiven ist vorhanden, das stimmt. Wenn ich mir anschaue, was auf Smartphone-Rückseiten in den letzten Jahren passiert ist, ist der Weg eigentlich nicht mehr weit zu Wechselobjektiven. Es gibt heute bereits äußerst brauchbare (und leider noch viel mehr überhaupt nicht brauchbare) Vorsatzlinsen für Smartphones. Teilweise gibt es spezifische Smartphone-Hüllen, in die man unterschiedliche Linsen schrauben kann. Lass nur einen der großen/einflussreichen Hersteller (naja, wahrscheinlich muss es Apple sein, um trendy zu sein) in die Richtung Wechselobjektive weitergehen, und die Qualität der Smartphone-Fotos macht einen gewaltigen Sprung. Anstatt 3 oder 4 Mini-Sensoren auf der Rückseite wäre ein einzelner, dafür jedoch etwas größerer Sensor möglich. Dann gleich noch eine Kooperation mit einem Objektivhersteller und ein komplettes Portfolio an Wechsellinsen anbieten. Das wäre (m)ein Traum für Reisen mit Rucksack und Zelt.
Aber um realistisch zu bleiben: Zwar wären Wechselobjektive technisch möglich, aber ein Smartphone-Hersteller würde sich für die Folgegenerationen einen Klotz ans Bein binden. Das würde dementsprechend erst dann passieren und überhaupt erst auf den Tisch der Entwickler gelangen, wenn die Smartphone-Entwicklung auf den anderen Ebenen stagniert und die größte Innovation von einer Generation zur nächsten das neue Hintergrundbild im Launcher wäre.
gymfan schrieb:
Genau diese sinnlose Sturheit wird die Dinos m.M.n. Kopf und Kragen kosten. Der Markt hat sich rapide gewandelt, seit Smartphones das Einsteigersegment für sich beanspruchen. Und wenn ich beim hausinternen Systemwechsel auch neue Objektive brauche, hält sich meine Begeisterung bzgl. "innovativer" Neuerungen in überschaubaren Grenzen.
andi_sco schrieb:
Wenn sich die Kamera Hersteller zusammenschließen und gemeinsam Software entwerfen, würde es leicht anders aussehen.
Ist solch ein Bündnis denn in Planung?
Ich hatte bisher eher den Eindruck, die Kamerahersteller gehen lieber vor die Hunde, als dem direkten Konkurrenten die Hand zu reichen.