Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

AdditionalLayer schrieb:
Das war aber auch schon außergewöhnlich hoch.
Finde ich garnicht, auch wenn das wohl alles reale Brutto-Gehälter ohne Inflationsausgleich sein dürften.

Ich lag Ende 2000 mit knapp 2 Jahren Berufserfahrung (und Dipl.-Inf) bei 42k€ (ohne TV in Aachen, in Kombi mit ca. 210€ Warmmiete) und selbst 2002 (nach ein paar Monaten Arbeitslosigkeit, damals war die Stellenauswahl in der Region erheblich kleiner wie heute) in einem Betrieb mit höchstens 30 MA noch bei 37k€. Mit Inflationsausgleich (anders ist m.M.n. ein Vergleich völliger Unsinn) wären das 2020 ca. 47k gewesen.

Beides als reiner SW-Entwickler ohne irgendwelche größeren Verantwortlichkeiten.

AdditionalLayer schrieb:
gerade in der Softwareentwicklung sind die meisten KMUs dann überhaupt nicht Tarifgebunden.
Am Ende muss halt jeder selber wissen, wofür er sich und seine Lebens-/Freizeit "verkauft". Gerade bei letzterem hat man heutzutage erheblich mehr Möglichkeiten wie noch in den 2000ern.
 
@sebbolein

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/

So'n Developer wird wohl im oberen Drittel liegen? Jedenfalls im Rechner dein Bundesland auswählen (Baden-Württemberg > Bayern > Rest). Die 55% Sonderzahlung gibt's nach 36 Monaten. Arbeitszeit 100% = 35 Stunden, 114% = 40 Stunden. Leistungszulage ist im Standard 15%, kann aber von ~5-28% (32% für Personalverantwortung) gehen.


Beispiel:
Baden-Württemberg EG 12 von 17 EGs wären bei 100%, 15%: 62k Brutto aus Gehalt und 70,2k Brutto all-in (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, T-ZUG II, T-ZUB).
 
Hauptgründe für einen Wechsel wären unter anderem mangelnde Ansprechpartner, fehlende Dokumentation, ein anderes Verständnis von Codequalität und Entwicklungsweise, keine Teamarbeit, fehlende Teamleitung, kein Karriereweg und kein Interesse am Produkt. Viele dieser Punkte wären bei dem Startup wohl besser.

Allerdings hat sich der Wechsel wohl erledigt, weil da keine Teilzeit möglich ist, aber startupmäßig wohl Überstunden erwartet werden, dh. ich würde von 6 auf 8,5-9 Stunden hochgehen, was mir einfach zu viel ist. Zudem würden die Überstunden effektiv weniger Gehalt bedeuten als bisher. Also mehr arbeiten für (auf die Stunde gerechnet) weniger Geld.

"Scheiß auf das Geld" könnte ich rational bedingt unterschreiben, emotional allerdings nicht. Wenn ich von Kollegen höre, die beim Wechsel 20 % Gehaltssteigerung mitgenommen haben aufgrund zusätzlich vorhandener Erfahrung, fällt es mir schwer zu weniger als bisher zu wechseln. Und ich stimme zu:
SheepShaver schrieb:
Also irgendwas scheint mir hier nicht zu stimmen. Ich war 2006 als Dipl-Inf nach 2 Jahren Berufserfahrung bereits bei 48000. Das war vor 15 Jahren. Wieso gebt ihr euch mit derart niedrigen Löhnen ab?
Als ich nach langer Zeit als Sysadmin an der Uni vor 5 Jahren bei einer 4-Mann-Firma eingestiegen bin, war mein Einstiegsgehalt 48k. Und inzwischen hat sich die Arbeitsmarktsituation doch eher noch zugespitzt, soweit ich das sehe. Daher wundern mich die aktuellen Angebote etwas und deswegen frage ich nach, was ihr da für Erfahrungen habt. Ich stimme dem Gefühl nach SheepShaver zu, eventuell sieht die (meine?) Realität aber anders aus.
BridaX schrieb:
Wie schaut es denn mit möglichen Gewinnbeteiligungen aus (Tantiemen, Aktien etc...)? Das wäre für mich zumindest ein super Argument für ein Startup. Man geht selbst durchaus gewisse Risiken ein (unsichere Zukunft des Arbeitgebers) die in der Form kompensiert werden könnten.
"Ist in Planung", wurde mir im Prozess gesagt. Allerdings würde ich auf sowas sehr wenig geben.
gymfan schrieb:
Für mich stimmt bei den Angaben eher etwas anderes nicht wie das Gehalt. Aber das sind Dinge, die einzig schasi selber wissen und interessieren müssen. Er hat derzeit einen 30h Job, also (vermutlich schon als Einsteiger nach der Probezeit) ein Gehalt von umgerechnet 45-50k/Jahr.
Was stimmt für dich denn nicht? Ja, aktuell habe ich ca. 54k/Jahr auf 100 % gerechnet. Mit dem Gehalt bin ich als Programmierer bei der aktuellen Firma eingestiegen. Schon damals dachte ich, dass das eher unterdurchschnittlich sei. Inzwischen bin ich mir da garnicht mehr so sicher...
 
Als Programmierer lebt man doch in einem Land, in den Milch und Honig fließen. Ihr kriegt doch locker 80k bei 35h…
 
gymfan schrieb:
Man könnte wohl eher sagen, weil die Generation Deiner Eltern und Großeltern das Rentensystem falsch aufgebaut und über Jahrzehnte nicht reformiert hat. Die Altersverteilung ist seit den 1960er abzusehen. Die von Dir angesprochene Generation sorgt, wenn sie nicht bereits in den 1990er/2000er total blind war oder nie die Möglichkeit für sich dafür gesehen hat, seitdem selber vor.
Großeltern, ja, das kommt hin. Meine Eltern arbeiten noch, und haben auch noch ein paar Jahre wenn man mal von 67 ausgeht (Wollen beide aber nicht, also früher). Die Generation hätte es ändern können, hat aber letztlich auch nur "geerbt".
Aber prinzipiell stimmt das natürlich trotzdem - man hätte halt damals was tun müssen, als es absehbar war. War es auch schon lange, anscheinend länger als ich dachte (Wenn deine Zahlen stimmen mit 1960er, hab ich jetzt nicht geprüft).
Letztlich wird das aber vermutlich der Generation meiner Eltern sowie allen danach auf die Füße fallen, denn ich glaube nicht, dass die Generation die jetzt anfängt zu arbeiten bzw. die demnächst mit Ausbildungen anfängt, diese Beiträge A) stemmen kann, und B) selbst wenn sie es könnten, es nicht wollen, weil es mehr als nur Ausbeutung wäre.
Ganz ganz grobe Milchmädchenrechnung: 18,6% Rentenbeiträge meines Bruttos + 35% der Steuern die ich zahle landen bei der Rentenversicherung = 18,6% + 35% von 32% meines Bruttos (15% Mwst usw. + 17% Lohnsteuer bei 50k Jahresbrutto = ca. 32%) = 18,6% + 11,2% = 29,8% des Bruttogehalts von jemandem der 50k im Jahr verdient gehen drauf für die Rentenversicherung. Wie gesagt, ganz ganz ganz grobe Rechnung, lass es von mir aus 25 oder 35% sein. Ist ja sehr sehr individuell abhängig.
Wenn man bedenkt dass man für diese ca. 30% Abzüge des Bruttogehalts am Ende in Altersarmut endet, und hier das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist...

gymfan schrieb:
Ich bin 2005 nicht freiwilig von NRW nach Bayern gezogen [...]
Nachvollziehbare Entscheidung, mit dem Gedanken hatte ich auch schon gespielt. Allerdings ist mein Gehalt in NRW aktuell durch den Tarifvertrag (AGV / Versicherungen) in Ordnung, also erstmal doch nicht...

gymfan schrieb:
Rentner haben immer noch eine große Lobby in Deutschland und den jungen scheint zwar die Umwelt wichtig zu sein aber keine staatlich abgesicherte Rente über dem Armuts-Niveau.
Scheint leider so, ja :(


uincom schrieb:
Als Programmierer lebt man doch in einem Land, in den Milch und Honig fließen. Ihr kriegt doch locker 80k bei 35h…

Nö, wie hier oft geschrieben wird, gibt es mehr als genug ITler (und Programmierer), die bei 40-50k sind, also nicht mehr als die meisten anderen Akademiker usw.
Klar sind 80k erreichbar wenn man will, aber das will nicht jeder, gibt ja verschiedenste Grüne, wie in den letzten Kommentaren ausgiebig diskutiert wird ;)
Also 80k kann und ist realistisch erreichbar, aber bei weitem nicht der Standard.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: StefanSchultz
Idon schrieb:
So'n Developer wird wohl im oberen Drittel liegen? Jedenfalls im Rechner dein Bundesland auswählen (Baden-Württemberg > Bayern > Rest). Die 55% Sonderzahlung gibt's nach 36 Monaten. Arbeitszeit 100% = 35 Stunden, 114% = 40 Stunden. Leistungszulage ist im Standard 15%, kann aber von ~5-28% (32% für Personalverantwortung) gehen.


Beispiel:
Baden-Württemberg EG 12 von 17 EGs wären bei 100%, 15%: 62k Brutto aus Gehalt und 70,2k Brutto all-in (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, T-ZUG II, T-ZUB).

Dazu ein paar Anmerkungen, das sind Zielgehälter. Häufig gibt es die ersten 6 Monate keine Leistungszulage und wenn überhaupt nur einen anteiligen Ausgleich. Dann steigt man üblicherweise mit deutlich weniger dein, z.B. 7% und benötigt ein paar Jahre, um sich hochzuarbeiten. Die 15% sind der Schnitt, der pro Abteilung o.ä. erreicht werden muss, häufig gibt es welche die liegen bei 20%, einfach um die Leute zu halten. Somit kommt nicht jeder automatisch auf 15%.
Es gibt 17 EGs, mir ist keine Firma bekannt, die wirklich alle 17 vergibt, bei Bosch hört es bei 16 auf, bei Daimler bei 15 und bei anderen sogar bei 14. Da kommt man dann nur höher mit Führung und es ist nur an den Tarif angelehnt, kein echtes AT welches noch ein Abstandsgebot zur letzten EG hätte oder es orientiert sich an den EGs die nicht vergeben werden.
Auch die anderen Zusatzzahlung sind von der Zugehörigkeitsdauer abhängig. Mein Gehalt liegt so im ersten Jahr hochgerechnet mehr als 12k unter dem was ich in den nächsten Jahren haben werde und auch unter dem, was ich gefordert habe.

40h Verträge sind selten und wenn man eigentlich mehr Geld möchte, hat man von den 35h auch nicht so viel.
Bei mir heißt 35h auch nicht jeden Tag nur 7h oder freitags schon mittags Schluss, sondern ich bin bei >40h und werde die Zeit dann irgendwann abbauen, wie ist dabei noch offen. Ist auch nicht die WL-Balance, die ich mir unter 35h Woche vorgestellt habe.

Ich entwickle auch nicht mehr, ich manage Dienstleister, die für uns entwickeln. Die Anzahl der Devs bei uns im Unternehmen ist nicht sehr hoch und wenn dann sind es sehr spezialisierte Devs, Embedded, Firmware, autonomes Fahren etc.

Ist natürlich noch indivduell von der Firma, Abteilung und dem Team abhängig, aber soweit ist das meine persönliche Erfahrung.

uincom schrieb:
Als Programmierer lebt man doch in einem Land, in den Milch und Honig fließen. Ihr kriegt doch locker 80k bei 35h…
Meine Einschätzung für die Stuttgarter Region, wenn man die IGM Firmen mal außen vor lässt, dann liegt die Range für Senior Entwickler bei 60-80k für eine 40h Woche.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Khaotik
Wobei der Raum zunehmend unerheblich wird. Die meisten Leute, die ich kenne, mich eingeschlossen, haben mittlerweile 80-100% Remote Stellen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: konkretor
Kommt aber stark auf den Bereich an. Üblich sind eher 40-60%, je nach Unternehmenskultur und Funktion. Ich habe aber durchaus auch schon mit Dienstleistern gesprochen, die nur noch mehr oder weniger pro forma ein Büro unterhalten haben und die Mitarbeiter komplett im Home-Office sind.. Ist aber gefühlt eher die Ausnahme.
 
Prom07 schrieb:
Kommt aber stark auf den Bereich an. Üblich sind eher 40-60%, je nach Unternehmenskultur und Funktion. Ich habe aber durchaus auch schon mit Dienstleistern gesprochen, die nur noch mehr oder weniger pro forma ein Büro unterhalten haben und die Mitarbeiter komplett im Home-Office sind.. Ist aber gefühlt eher die Ausnahme.
In meinem Bekanntenkreis können ca. 75% selbst entscheiden, ob sie ins Büro fahren oder von Zuhause arbeiten. Der Rest darf gar nicht mehr ins Büro.
Es geht überwiegend um Softwareentwickler.
 
AdditionalLayer schrieb:
Dann steigt man üblicherweise mit deutlich weniger dein, z.B. 7% und benötigt ein paar Jahre, um sich hochzuarbeiten. Die 15% sind der Schnitt, der pro Abteilung o.ä. erreicht werden muss, häufig gibt es welche die liegen bei 20%, einfach um die Leute zu halten. Somit kommt nicht jeder automatisch auf 15%.
Das sind so auch meine bisherigen Erfahrungen, was die Leistungszulage angeht. Insbesondere, wenn man noch kein „alter Hase“ mit >10 Jahren Erfahrung ist.
Für 10% und mehr in den ersten 3 Jahren muss man schon ordentlich Leistung bringen. Kommt auch immer sehr individuell auf den Chef an, wie er das sieht und dich einstuft.
Zudem steigt man meistens auch erst mit Stufe A ein und entwickelt sich hin zu Stufe B und C über Zeit (Bei uns hier sind das 1,5 Jahre pro Stufe).
Somit braucht es also schonmal 3 Jahre, um überhaupt in der Zielstufe zu sein. (Bei zweistufigen wie in BY nur 1,5 Jahre)
Dazu dann noch die Staffelung der Prämien nach Zugehörigkeit etc.
Ich bin erst ende des Jahres nach etwa 4,5 Jahren auf dem Zielgehalt für meine Position (Zugeben nicht IT). Allerdings wurde ich auch aufgrund Berufseinstieg erst eine Stufe niedriger eingestellt und habe dann die Stufenanpassung beim letzten Leistungesgespräch verhandelt.
Einstieg war damit bei ca. 50k Grundgehalt und liegt nun am Ende mit allen Zulagen bei ca. 72k€/35h. Damit ist in der aktuellen Position aber abgesehen von kleinen Anpassungen der Leistungszulage aber auch erstmal Schluss. Für mich aber mit nichtmal 5 Jahren BE aber durchaus i.O.

Tatsache ist aber: Man muss bei solchen Gehaltsthemen auch beachten, das man halt nicht direkt ab Tag 1 das Zielgehalt bekommen wird. Man sollte sowas aber trotzdem schon im Verhandlungsgespräch klarstellen und Absprachen festhalten.
Im IGM-Betrieb ist man aber glücklicherweiße auch mit einem relativ guten Beriebsrat ausgestattet. Da kenne ich aus anderen Betrieben ganz andere Geschichten. Da war die Beschreibung „Geschäftsführungsnah“ noch nicht ansatzweiße genug für die Stellung der dortigen Betriebsräte.
 
Ich kenne jetzt ja nicht deine ganze Vorgeschichte (Ausbildung?, Studium?, Tätigkeitsbereich?), aber bei uns im IGM Großkonzern sind derzeit für IT Stellen 70k all in ein gängiges Einstiegsgehalt mit Masterabschluss. Zielentwicklung Richtung 100k erfolgt dann (wenn man sich nicht komplett doof anstellt) meist innerhalb von 4 - 5 Jahren.
Das Ganze ist jetzt aber auch nicht für alle IGM Unternehmen repräsentativ, da 1) Großkonzern mit extrem guten TV und 2) Standort BY.
 
vaju schrieb:
Ich kenne jetzt ja nicht deine ganze Vorgeschichte (Ausbildung?, Studium?, Tätigkeitsbereich?), aber bei uns im IGM Großkonzern sind derzeit für IT Stellen 70k all in ein gängiges Einstiegsgehalt mit Masterabschluss. Zielentwicklung Richtung 100k erfolgt dann (wenn man sich nicht komplett doof anstellt) meist innerhalb von 4 - 5 Jahren.
Das Ganze ist jetzt aber auch nicht für alle IGM Unternehmen repräsentativ, da 1) Großkonzern mit extrem guten TV und 2) Standort BY.

Also bei uns im Großkonzern in BW sind 100k auf 35h nicht drin und 40h Verträge werden kaum noch vergeben.

Die Farce ist nur, ein 35h Vertrag bedeutet eben nicht unbedingt nur 35h die Woche. Gearbeitet wird trotzdem 45h+ und gebucht werden dürfen nur max. 10h am Tag. Also kommt auch nicht alles auf dem Gleitzeitkonto an. So relativiert sich das gute Gehalt auch schnell.

Khaotik schrieb:
Im IGM-Betrieb ist man aber glücklicherweiße auch mit einem relativ guten Beriebsrat ausgestattet. Da kenne ich aus anderen Betrieben ganz andere Geschichten.

Also bei uns hilft das nicht viel, selbst die Abteilungsleitung erwartet die Überstunden. Klar kann man sich an den BR wenden, aber bevor man nicht zwei Jahre im Konzern ist, ist an einen internen Wechsel nicht zu denken.
Und der BR vertritt eh die Meinung, dass wer sich am Ende des Tarifs befindet, auch flexibel sein muss was die Arbeitszeiten angeht.
 
Das ist eben alles nicht gleich.

Bei uns ist der Einstieg (IGM BW) nach 6 Monaten mit 10-15%, je nach erreichter Leistung. Die Leistungszulage ist ja gerade kein Indikator für Zugehörigkeit, Alter, Berufserfahrung etc. und insofern muss man sich auch nicht mit niedrigen Leistungspunkten abspeisen lassen.

Die Leistungspunkte werden grundsätzlich auch jedes Jahr neu vergeben. Es gibt keine Sicherheit dafür, seine Punkte zu behalten oder sogar zu steigen.

Und das finde ich okay. Die Leistung wird ja jedes Jahr beurteilt und bereits das "Grundgehalt" ist pervers hoch. Da muss niemand hungern.

Dass von Leuten in höheren EG mehr erwartet wird als in niedrigen EG ist für mich auch völlig in Ordnung. Viel Geld gibt's eben nicht ohne Gegenleistung. Wer das nicht will, der kann ja in ein non-IGM-Unternehmen wechseln. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Snowi und VoAlgdH
AdditionalLayer schrieb:
Also bei uns im Großkonzern in BW sind 100k auf 35h nicht drin und 40h Verträge werden kaum noch vergeben.

Die Farce ist nur, ein 35h Vertrag bedeutet eben nicht unbedingt nur 35h die Woche. Gearbeitet wird trotzdem 45h+ und gebucht werden dürfen nur max. 10h am Tag. Also kommt auch nicht alles auf dem Gleitzeitkonto an. So relativiert sich das gute Gehalt auch schnell.

Also die wirklich guten Mitarbeiter, die unter mir sind, haben 40h Verträge. Weiterhin kann ich bis auf wenige Ausnahmen sehr gut einschätzen, wer tatsächlich wie viel leistet bzw. arbeitet. Kommt jemand (weit) über die 40h / Woche, kann er es bei mir anmelden und die Mehrstunden entweder über den Monat verteilt aufs Zeitkonto gutschreiben lassen (48h sind pro Arbeitswoche maximal möglich mit bestimmten Freizeitausgleichsregeln über 6 Monate) oder eben auch auszahlen lassen. Ein sehr fleißiger und guter Mitarbeiter von mir kommt somit auf ~20k - 30k zusätzlich / anno. Das ist es mir allemal Wert, bevor ich noch eine zusätzliche Halbtageskraft einstellen und von neuem anlernen muss.
 
Idon schrieb:
Bei uns ist der Einstieg (IGM BW) nach 6 Monaten mit 10-15%, je nach erreichter Leistung. Die Leistungszulage ist ja gerade kein Indikator für Zugehörigkeit, Alter, Berufserfahrung etc. und insofern muss man sich auch nicht mit niedrigen Leistungspunkten abspeisen lassen.
Einstieg bei uns ist eher 7% nach den 6 Monaten.


Idon schrieb:
Und das finde ich okay. Die Leistung wird ja jedes Jahr beurteilt und bereits das "Grundgehalt" ist pervers hoch. Da muss niemand hungern.

Dass von Leuten in höheren EG mehr erwartet wird als in niedrigen EG ist für mich auch völlig in Ordnung. Viel Geld gibt's eben nicht ohne Gegenleistung. Wer das nicht will, der kann ja in ein non-IGM-Unternehmen wechseln. :D
Das pervers hohe Grundgehalt ist bei einer 35h Woche lange nicht mehr so hoch und wenn man dafür noch 45h+ arbeitet erst recht nicht. Unter Strich gibt sich das mit den non-IGM-Unternehmen nicht mehr viel.
Für mich bleiben da wirklich nicht allzu viele Vorzüge übrig und ich habe lange in schlechten nicht Tarifgebunden Firmengearbeitet.

vaju schrieb:
Also die wirklich guten Mitarbeiter, die unter mir sind, haben 40h Verträge. Weiterhin kann ich bis auf wenige Ausnahmen sehr gut einschätzen, wer tatsächlich wie viel leistet bzw. arbeitet. Kommt jemand (weit) über die 40h / Woche, kann er es bei mir anmelden und die Mehrstunden entweder über den Monat verteilt aufs Zeitkonto gutschreiben lassen (48h sind pro Arbeitswoche maximal möglich mit bestimmten Freizeitausgleichsregeln über 6 Monate) oder eben auch auszahlen lassen. Ein sehr fleißiger und guter Mitarbeiter von mir kommt somit auf ~20k - 30k zusätzlich / anno. Das ist es mir allemal Wert, bevor ich noch eine zusätzliche Halbtageskraft einstellen und von neuem anlernen muss.

Mein Chef arbeitet locker 12hx6, dem fällt nur auf, wenn jemand weniger arbeitet als er selbst. Ob 35h oder 40h kann aktuell keiner Entscheiden, das ist eine Vorgabe. Das Team besteht aber überwiegend aus Mitarbeitern mit einem 40er Vertrag. Auszahlen gibt es bei uns nicht, ab 140 Stunden auf dem Konto wird ein Abbauplan erstellt, derzeit aber ohne komplett freie Tage, also dann zwei Tage die Woche erst Mittags anfangen oder was andere von dem ich möglichst wenig habe.
 
Dann habt ihr aber wohl generell strukturelle Probleme. Echt schade.

35 Stunden finde ich für das IGM-Gehalt fürstlich. Die 40 Stunden bringen ja nicht prozentual mehr Gehalt.
 
Idon schrieb:
Dann habt ihr aber wohl generell strukturelle Probleme. Echt schade.

35 Stunden finde ich für das IGM-Gehalt fürstlich. Die 40 Stunden bringen ja nicht prozentual mehr Gehalt.

Nunja, du bist ja jetzt auch mit 200k+ Jahreseinkommen nicht wirklich die Referenz ;)

Aber ja, ein stinknormaler Sachbearbeiter mit 35h IGM Vertrag hat in der tat das ganz große Los gezogen ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mrhanky01, Pacman0811 und uincom
AdditionalLayer schrieb:
Das pervers hohe Grundgehalt ist bei einer 35h Woche lange nicht mehr so hoch und wenn man dafür noch 45h+ arbeitet erst recht nicht
Naja.... dafür gibts Tarifverträge und Zeiterfassung. Wenn ich dann als MA am Ende umsonst arbeite oder aussteche um weiterarbeiten zu können - selbst schuld.
ICH bin nicht dafür da, die Firma zu retten wenn ich mit 5kbrutto heimgehe. Dann mach ich meine Stunden und wenn das Konto voll ist lass ich eben um punkt 15:30 nach 7 Stunden den Stift fallen.
Ist nur meine persönliche Meinung. Das kann im AT-Bereich natürlich oft anders sein. Ist dann auch gerechtfertigt, wenn jemand mit 6-stelligen Jahresgehältern heimgeht. Dann kann man eine gewisse Aufopferungsbereitschaft erwarten. Wer das als Durchschnittsangestellter mit sich machen lässt - ist auch ein bisschen selbst Schuld.
Wie war das doch:
"Oh Chef, ihr neuer Mercedes sieht aber echt klasse aus!"
"Ja richtig. Und wissen sie was? Wenn sie weiter so hart arbeiten und fleißig Überstunden machen, dann kaufe ich mir nächstes Jahr noch einen."

Wenn meine Firma meinen würde, das hier ab irgendeiner Grenze die Überstunden ersatzlos gestrichen werden, dann gehe ich keine Minute über diese Grenze. Vertrag ist Vertrag. Und zwar in beide Richtungen. Da kanns in der Bude richtig brennen - da ginge ich trotzdem mit Seelenfrieden nachhause. Ggf. überdenkt dann auch der Chef mal seine Meinung zur Überstundenregelung.
Wer alles mitmacht braucht nicht erwarten, dass sich irgendwas verbessert.

AdditionalLayer schrieb:
derzeit aber ohne komplett freie Tage, also dann zwei Tage die Woche erst Mittags anfangen oder was andere von dem ich möglichst wenig habe.
Das ist halt auch wieder schlechter Führungsstil. Du sagst es ja schon richtg - da hast du als MA ja nichts von. Die Fahrzeit und -kosten hast du trotzdem. Das ist weniger ein Problem von IGM als vielmehr von deinem AG ansich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4badd0n, mrhanky01, fandre und eine weitere Person
Bei uns gibt es in der Regel 40h Verträge. Überstunden können alle (also ab 41h) wahlweise ausbezahlt oder abgefeiert werden.
Wir werden allerdings regelmäßig dazu angehalten erst gar keine Überstunden zu machen. Hin und wieder ist das in Ordnung, kommt es allerdings regelmäßig dazu wird eben mehr Personal eingestellt, bzw. aufs Projekt angesetzt.
Kleinere Buden haben eben auch ihre Vorteile :)
 
Zurück
Oben