Na_Dann_Ma_GoGo schrieb:
Und von dem Geld sehen die Entwickler NICHTS.
Falsch, die Entwickler haben für den Vollpreistitel bereits ihr Geld bekommen. Nur weil der Umsatz steigt indem es weiterverkauft wird steigt ja nicht der Gewinn. Rein physisch ist die Gewinnbeteiligung sowieso die viel logischere Variante der beteiligung und die hatten die Enwickler ja bereits. Die Verkäufer der spiele können Abschreibungen vom originalpreis machen, das hat nicht nichts mit Gewinn zutun, demnach muss hier auch niemand beteiligt werden.
Und Gamestop macht dann mit jedem Wiederverkauft 5-10$ Gewinn ohne auch nur irgendwas getan zu haben grr :>
Das was dich aufregt ist das Maklertum. Diese Leute verdienen am Gut anderer ohne etwas dafür zutun. Aber so ist das nunmal in unserem System, dass die die am wenigsten tun am meisten Geld dafür kriegen. Allerdings sehe ich da noch ziemlich viel physische Arbeit in einer Gebrauchtwarenhandelskette und ziemlich viel reale Risikobereitschaft, der Gewinn ist also durchaus verdient - echtes Maklertum sieht anders aus.
GHad schrieb:
Richtig so! Wer ist nur auf die blöde Idee gekommen, dass jeder, der kein Unternehmen hat Sachen verkaufen darf? Ohne Steuern an den Staat, ohne Geld an die Ersteller?
Nur so kommt unsere Wirtschaft in Schwung!
Schöner Sarkasmus, aber es gibt tatsächlich Leute, die die Wirtschaft als Selbstzweck sehen. Genau diese Leute, die Wirtschaftswissenschaftler haben uns ja in diese desolate Lage getrieben und sitzen leider an den Hebeln. Völlig klar, wenn es mit der Writschafts als selbstzweck dann mit der Gesellschaft nicht mehr funktioniert und selbst die wirtschaftlichen reformen eben alles andere als nachhaltig und effizient sind. Man muss eben vom menschen ausgehen und kommt dann irgendwann auf die Wirtschaft, aber diese Prioritäten muss du denen erstmal klar machen und dass diese Variante im Endeffekt auch sehr positiv für die Wirtschaft ist glaubt keiner von den Zahlenjongleuren...
Jeder muss mehr Geld ausgeben, nur dann klappts mit dem Aufschwung! Notfalls per Gesetz eben. Privatverkauf muss verboten werden, denn jeder der anderen etwas verkauft ist ein Betrüger am Staat!
Die Liquidität des Geldes ist bei der untersten Schicht am größten. Wenn wir ausgeben wird immer ein Teil abgezweigt und landet in irgendeinem Millionenfonds. Kein Geld ist so gut und direkt in die (Volks-)Wirtschaft investiert wie die Currywurst von nebenan.
Auch bei Gebrauchtverkäufen sind die Steuern meistens schon enthalten. Sie wurden früher auf die Neuware gezahlt und jetzt beim Gebrauchtverkauf ist der Sozialbeitrag quasi schon enthalten, eben direkt an den Verkäufer gerichtet.
hey Ghad, meinst du deinen Nick ernst? ziemlich makaber, findest du nicht?
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Na_Dann_Ma_GoGo schrieb:
Ich bleib dabei, bei Software sehe ich das anders. Und bitte Gebrauchtwagen nicht mit beständiger Software vergleichen
Was ist denn der Unterschied?
Ich sehe eher mehr natürliche Interessen der Autohersteller an den Gebrauchtwagen die es rechtfertigen würden diese zu verbieten als der Softwarehersteller an ihrer Software.
Autohersteller müssen für die Entsorgung der mitunter sehr giftigen Substanzen schon im vorraus löhnen, sie haben das Auto ja auch jedes einzeln selber physisch gebaut.
Softwarehersteller dagegen kreiren einmalig eine Software und können dann beliebig kopien verkaufen. Das ist schon insofern ein merkwürdiges wirtschaftsmodell, als dass dann keinerlei Arbeit mehr geleistet werden muss.
Normalerweise kann man Software nur einmal verkaufen. Der Auftraggeber bezahlt wuasi eine Programmierleistung, die er dann beliebig weiterverwenden und umbauen darf. Da das aber auf dauer zu unflexibel und unpraktisch war hat man das Lizenzen modell mit den vielen kopien entworfen. Mit den Stückzahlen hat sich dann herausgestellt dass man damit ein heidengeld machen kann. Und sobald das Geld da war hat man überlegt wie man noch mehr Geld machen kann und die Rechte des Käufers weiter beschneiden kann.
So verbietet man zumn Beispiel das umbauen und weiterverwenden der Software indem man den Sourcecode versteckt. Man verkauft also nurnoch binärcode.
Neuerdings schließt man nicht mehr nur Haftung, sondern auch ordnungsgemäße Funktion der Software in Lizenzverträgen aus (man muss sich nur mal die M$ Win7 SB CD-Hülle ansehen, die garantieren für nichts). Nicht nur, dass man bei Software offensichtlich die Katze im Sack kauft, jetzt versucht man auch noch das letzte recht, das eigentumsrecht zu schmälern und nachräglich abzuerkennen.
Ich meine, ein Handel, der menschlich gesehen an sich schon eine Perversion ist - der Handel mit Kopien für die man keinerlei Leistung erbringen muss - wird noch perverser.
Unglaublich, solche Forderungen, unglaublich wie man in dieser Gesellschaft Hirngewaschen wird um sowas auch noch gutzuheißen.
cem28 schrieb:
Na da wird man ja quasi zum sharen gezwungen, ob das der richtige Weg ist mag ich allerdings bezweifeln.
Nein, die richtige maßnahme ist nicht sharen. Damit duldest du die machenschaften ja und gibst den Softwarefirmen eine weiße Weste indem sie die Verbraucher als die bösen darstellen kann.
Die richtige Maßnahme ist eben unsere noch vorhandenen rechte zu nutzen.
Ginge jeder zweite Deutsche innerhalb einer Woche zu Saturn und würde ein Microsoftprodukt kaufen und zwei Tage später aufgrund des innenliegenden Lizenzvertrags zurückgeben, würden die sich ganz schnell überlegen ob diese Rechtebeschneidung der Kunden sich lohnt.
Alle solche Softwarelizenzen, ob Autodesk oder andere enthalten ein Rückgaberecht wenn man der Lizenz nicht zustimmt. Ich denke da nur an berge von geöffneten Verpackungen, abgegriffenen Handbüchern und Kunden, die ihre Portokosten erstattet bekommen wollen oder die verlorene Lebenszeit sich mit einem produkt befasst zu haben, dass wie sich herrausstellte trotz kauf nicht ihnen gehörte. Die Verkäufer sind dann im zugzwang.
sohei schrieb:
der Vergleich mit den Autos hängt sowas von weit hinterher...
die Hersteller fahren ihre satten Gewinne nicht mit den Autos sondern mit den Ersatzteilen. ihnen kommt der gebrauchtmarkt sowas von entgegen wenn die Leute ihre alten Autos nachbessern müssen.
Selbst wenn es bei Software zweckmäßig wäre.
Zweckmäßigkeit hat nichts mit Recht zutun und legitimiert gar nichts. Und die Zweckmäßigkeit für die Wirtschaft allein gibt es nicht, die Wirtschaft ist nämlich ein Zweck des Menschen für ein komfortableres Leben, nicht umgekehrt. Man sollte diese Gleichungen nur lösen wenn man auch alle Variablen ersetzt hat - und Wirtschaft oder Softwareentwicklung sind eben solche. Erst dann sieht man was dienlich und zweckmäßig ist (für den Menschen).
zum Thema: find ich gut. Man kauft das recht eine Software zu nutzen, nicht zu besitzen. was man nicht besitzt kann man nicht Verkaufen. Punkt. nur der Datenträger gehört einem, mehr nicht. das sollte langsam in die Köpfe der Leute vordringen.
Eben, in die Köpfe vordringen. Dass man heutzutage schon Softwarekopien für viel Geld kauft und das nicht pervers findet ist erstaunlich. Für eine Beschränkung der Eigentumsrechte ist allerdings noch viel mehr Gehirnwäsche nötig. Wollen wir hoffen das diese perversion ein Ende hat.
Softwareentwickler müssen bezahlt werden, sie arbeiten schließlich wie jeder andere auch und sind nicht selten sehr begabt und fleißig. Es gibt Nutzer, die wünschen sich ein Feature und es gibt entwickler, die programmieren es. Irgendwie muss das geld was die entwickler verdienen vom Nutzer zum Entwickler. Der Einfachheit verlangt man von jedem eine einmalzahlung und hofft dass man ungefähr hinkommt. Nur dieses einfache System lässt eben diese perversion zu, dass trotz steigender Nutzeranzahl der Preis nicht sinkt. Oder auch dass Entwickler sich fast todarbeiten, der publisher dnan aber den verkauf völlig vermasselt und die entwickler größtenteils leer ausgehen. Die Arbeit ist nicht mehr direkt mit dem Lohn verbunden und das ist eben gefährlich. Weil sich Softwareentwickler durch merkwürdige Praktiken, wie zum Beispiel nur binärcode herauszurücken eine abgeshottete Nutzerschafft erschaffen untergräbt das eben auch die gesetze des Kapitalismus und lässt gesunde Marktwirtschaft nicht stattfinden.
Ein fortschrittliches Modell, was früher aufgrund des verwaltungs- und rechenaufwands nicht machbar war, ist das heutige bounty oder Donation-system. Ein Anforderungsprofil für eine Software wird von einem Nutzer oder Entwickler vorgestellt und die Nutzer können selbstständig sognenannte bounties, also Belohnungen für die vollendung dieser Aufgabe ansetzen. sobald das gebotene stimmt kann der entwickler mit der arbeit anfangen. - Ist die arbeit erst erledigt steht sie der allgemeinheit zur verfügung. das sorgt für eine art sozialen ausgleich in der digitalen welt, da die reichen, die die bounties vorrangig stellen, ihrer durch das geld verliehenen gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und die armen die software nachher ebenfalls unentgeltlich nutzen dürfen.
Wieso sollten sie nicht dürfen, was macht das für einen Sinn?
Wenn ein König hundert Holzfäller in seinem Reich hat und eine Werkzeugkammer mit unbegrenzt vielen nagelneue blitzblanke Sägen. Wieso sollte er dann nur Sägen an fünf Holzfäller verteilen, wenn es ihn gar nichts kosten würde mehr sägen zu verteilen und seinem Staate eben nützen würde.
Da Software - wenn sie fertig ist - keinerlei kosten mehr verursacht sollte sie eben auch kostenlos verteilt werden. Wir müssen nur ein gerechtes Bezahlmodell finden mit dem Softwareentwickler, Manager und Publisher gerecht führ ihre Arbeit entlohnt werden.b Derzeit sind entlohnung und Arbeit völlig entkoppelt und das führt zu erheblichen wirtschaftlichen verlustne auf beiden Seiten. So profitiert die ganze Gesellschaft und das sage ich euch würde erst richtig einen Aufwschwung lostreten...