News Glasfaser: Bundesnetzagentur sichert freie Modemwahl zu

Zum Verständniss:
Geht es bei Glasfaser hier nicht eigentlich um die ATB (Access Terminal Box) Dose an die man dann Glasfasermodems wie das AVM FRITZ!Box 5530 Fiber per Glasfaserkabel direkt anschließen kann ?
Ein ONU / ONT (wie im Text erwähnt) wandelt optische Signale in elektrische Signale um (zB das "Telekom Glasfaser Modem 2").
Dahinter kann dann jeder halbwegs aktuelle 1GBit Router per Ethernet angeschlossen werden.

  • Abschlupunkt ONU / ONT heißt bei Glasfaser ---> Kontrolle beim Netzanbieter
  • Abschlupunkt ATB heißt bei Glasfaser ---> Kontrolle beim Kunden

Das gleiche Verständnissproblem hatten wir bei den Kabelanschlüssen auch schon mal...
 
Bei älteren Telefonnetzen kann das zum Beispiel die TAE-Dose sein, bei DSL-Netzen (vertraglich) der Splitter (eigentlich das Modem) und bei modernen Glasfasernetzen war und bleibt es die Optische Netzwerkeinheit (ONU) – „der Glasfaserkasten“, meist im Keller, an den das Glasfaser-Modem angeschlossen wird.
Bei TAE-Dose, Splitter und ONU spricht man von „passiven“ Netzabschlusspunkten, anders als zum Beispiel das Glasfasermodem, das als „aktive“ Netzwerkkomponente gilt.
Entweder vermisse ich hier ein Netzelement bzw. hier werden Dinge verdreht oder ich hab n Verständnisproblem bzw. eine Wissenslücke. :confused_alt:

Sollte bei Glasnetzen der passive Netzabschluss nicht die Gf-TA sein, also das, was die TAE fürs Cu-Netz ist? An die Gf-TA kommt dann das Gf-Modem (ONT). Unter "Glasfaserkasten" ist doch eigentlich der Gf-AP zu verstehen, der das Gf-Außenkabel im Keller abschließt und auf die Inhouse-Verkabelung geht. Also das, was der APL für das Cu-Netz ist.
Außerdem ist die TAE auch heute noch in Benutzung und wird für die VoIP-Anschlüsse genutzt, auch für Super Vectoring. Den Splitter hingegen nutzt man heute fast gar nicht mehr, da der mit den 91Z-Anschlüssen gar nicht mehr funktioniert (ein paar wenige existente 910-Anschlüsse brauchen den noch).
 
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Ich arbeite in der Technik eines Glasfaser Providers und bei uns ist es so aufgebaut:
1. APL (passiver Netzabschluss)
2. ONT (aktiver Medienwandler)
3. Router (per LAN/WAN an ONT anzuschließen)

Bei uns kann ein Kunde jeden beliebigen eigenen Router verwenden. Falls der Provider Router genutzt wird (immer eine FritzBox), ist auch dieser fast komplett ohne Einschränkungen nutzbar. Die Routerfreiheit sehe ich absolut problemlos entgegen und begrüße diese sogar sehr. Ein Problem wird es aber, wenn ein Kunde z.B. eine FritzBox Fiber anstatt des ONTs verwenden möchte. Dies zählt bei dieser "Freiheit" jedenfalls dazu. Wir bieten dies an, aber es birgt praktisch fast nur Nachteile für beide Seiten. Keine Fernwartung und nur eingeschränkte Unterstützung bei Störungen möglich. Wir sind quasie blind. Keine Signal-, Port- oder Qualitätsprüfung möglich. Hat Kunde ein Problem mit der Leitung, ist es sein Problem. Leitungsprüfung nur mit Techniker möglich, der das ganze zum testen umbauen muss. Fährt dieser raus und findet keinen Fehler auf unserer Seite, ist der Einsatz kostenpflichtig. Und glaubt mir, das kam leider schon häufig genug vor, weil Kunden teilweise überhaupt keine Ahnung haben. Beraten durch einen Mediamarkt Mitarbeiter, der sagt, eine Fiber Fritzbox ist der heiße Scheiß und viel besser etc., hängen sich das Ding dann in den Keller und meckern, dass das WLAN zu schlecht ist. Einziger Vorteil, man spart ein Gerät und somit wenige Watt Strom im Jahr. Ein (freier) Router am ONT macht (zumindest bei uns) überhaupt keinen technischen Unterschied aus. Wie gesagt, kann nur aus der Sicht unseres Providers sprechen. Hier muss man das ganze, meines Erachtens, klar unterscheiden und dies ist vielen nicht bewusst.
 
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prian schrieb:
Das mache ich bei meinem Telekomanschluss auch, aber das heißt nicht dass die Telekom das nicht gerne anders würde.
Die Telekom hat der Bundesnetzagentur in einer Stellungnahme empfohlen den Antrag abzulehnen - was die Bundesnetzagentur jetzt auch getan hat.

Eingereicht wurde der Antrag von einer Reihe an Verbänden (BREKO, VATM, Buglas, Anga und VKU). Die Anträge und Stellungnahmen verschiedener Unternehmen und Verbände finden sich auf der Seite der Bundesnetzagentur.
 
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Einen Splitter gibt es doch seit Jahren nicht mehr?!? Und ein ONT wollen die Betreiber zwar, damit sie sich auf diesen aufschalten und von da aus das Netz bis zum ONT überwachen können, aber genau dieses Gerät wird durch die Routerfreiheit obsolet, weil bereits in Fiber-FB's und Professionellen Routern (über SFP Modul) vorhanden.

Die Glasfaser Betreiber wollen, ähnlich der Kabelbetreiber anfangs, das Modem mit Bezeichnung "ONT" unkenntlich machen und als NE4 behandelt wissen, nach dem Motto dahinter "kan der Kunde jeden RJ45 WLAN Router anschließen, da hat er doch Freiheit zwinker, zwinker ".

Nur sagt die Behörde: Nö, "passiver Abschluss" ist >passiv<, braucht also keinen Stromanschluss wie ein ONT.
Als Jemand mit Erfahrung im Kabelsupport, kann ich sagen ich verstehe das bei Kabelnetzen sogar, weil die Messwerte der Modems für den Support und vor allem die Netzsteuerung Gold Wert sind, um diverse im Kabelnetz üblichen Probleme u.A mit den Hausverstärkern zu identifizieren. (ist halt nicht nur Licht geht durch oder nicht, sondern Signalstärken auf diversen Frequenzbändern die auch nicht in Schräglage kommen dürfen, der Signal Rauschabstand um Rückwegstörer zu finden, und und und)


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mrjudge schrieb:
Zum Verständniss:
Geht es bei Glasfaser hier nicht eigentlich um die ATB (Access Terminal Box) Dose an die man dann Glasfasermodems wie das AVM FRITZ!Box 5530 Fiber per Glasfaserkabel direkt anschließen kann ?
Das ist bisher und nach der Entscheidung weiterhin der StatusQuo: Abschlusspunkt nach TKG ist die passive Glasfaserdose/ATB.

Beantragt war dass die Anbieter auch den ONT/Modem als Abschlusspunkt definieren können. Dann wäre die Übergabeschnittstelle eben der Ethernetport gewesen, an den man seinen Router anschließen kann.
 
DiedMatrix schrieb:
Vor allem war es ja all die Jahrzehnte bei DSL auch "kein" Problem, aber jetzt 😄 😉
eben. Ich habe bis vor einem Jahr in einem Gebäude gewohnt, wo man gezwungen war Glasfaserverträge nur bei der Telekom machen zu können, weil die Wohnverwaltung irgendeinen Deal mit der Telekom gemacht hatte, dass wenn das Ganze günstig ausgebaut wird, sie sich dafür verpflichten, dass das Ganze 5-10 Jahre exklusiv bei der Telekom verbleibt. Entsprechend gab es dann auch keinen Kabelfernsehanschluss oder ähnliches. Nur LAN- & Glasfaserport. Nichtsdesotrotz hatte man über die Telekom-Webseite eine Liste an kompatiblen Glasfasermodems (nicht nur Telekom). Würde nicht verstehen, warum es jetzt anders sein soll. Denke sie wollen wieder versuchen im großen und ganzen die Kontrolle über die Modemauswahl haben und siehe da, plötzlich bieten sie das passende Modem für einen monatlichen Aufpreis oder astronomischen Einmalpreis an...
 
Ihr habt ein Problem, zu verstehen, was ein Splitter im Allgemeinen und im Besonderen (DSL) ist. Ein Splitter ist eine Frequenzweiche, wie man sie zum Beispiel auch in Lautsprecherboxen findet, als Hoch-, Tief- oder Bandpass.

Der DSL-Splitter hat einfach die niedrigen Frequenzen (Telephon) und die hohen (DSL) voneinander getrennt. Spaetestens mit dem Wegfall des analogen Telephons ist der Splitter nicht mehr noetig.

Uebrigens - bitte nicht "Splitter" und "Splatter" verwechseln, das gibt sonst ein Blutbad...
 
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Incanus schrieb:
Welche ‚Providerkisten‘? Es geht hier um ein ONT, eigentlich nur ein Medienwandler, hinter dem man fast jeden günstigen Router, statt einem teuren und raren Glasfaserrouter verwenden kann. Der Vorteil der Regelung ist daher eher überschaubar im Vergleich zur Routerfreiheit bei DSL-Anschlüssen.
Kommt drauf an.
Das ONT verbraucht Strom den der Kunde zahlen muss. Bei allem was der Kunde zahlen muss, sollte er doch auch ein Mitspracherecht haben.
Wenn ich mir jetzt nen SFP Modul in den Switch kleistern will und das Signal dann per RJ45 an den Router schicken will, dann betrifft es mich schon.
Genauso wenn ich mir nen Glasfaserrouter kaufe mit dem ich mir das ONT sparen möchte.
Denn man darf auch nicht vergessen: JETZT mögen Glasfaserrouter noch relativ teuer sein, aber was ist mit der Zukunft?
 
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TheOne320 schrieb:
Wäre schön wenn sich alle Provider daran halten würden. Mein Anbieter hat sich einfach geweigert mir die Anschlussdaten auszuhändigen.
Verbraucherzentrale informieren und abmahnen lassen. Eigentlich sollte kein Provider heutzutage mehr sowas versuchen. Die Sache ist seit Jahren durch. Da ist für die Provider absolut nichts mehr zu holen.
 
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Sascha631 schrieb:
Ein Problem wird es aber, wenn ein Kunde z.B. eine FritzBox Fiber anstatt des ONTs verwenden möchte. Dies zählt bei dieser "Freiheit" jedenfalls dazu. Wir bieten dies an, aber es birgt praktisch fast nur Nachteile für beide Seiten. Keine Fernwartung und nur eingeschränkte Unterstützung bei Störungen möglich. Wir sind quasie blind. Keine Signal-, Port- oder Qualitätsprüfung möglich. Hat Kunde ein Problem mit der Leitung, ist es sein Problem. Leitungsprüfung nur mit Techniker möglich, der das ganze zum testen umbauen muss. Fährt dieser raus und findet keinen Fehler auf unserer Seite, ist der Einsatz kostenpflichtig. Und glaubt mir, das kam leider schon häufig genug vor, weil Kunden teilweise überhaupt keine Ahnung haben.
Hier ist es wichtig, dass die Provider aufklären und auch ihre Call-Center Mitarbeiter dahingehend schulen das dem Kunden zu erklären. Habe da vollstes Verständnis für.
Aber man sollte eben auch den Kunden diese Wahl lassen und nicht meinen man wisse, was das bester für den Kunden ist. Aber dank BNetzA ist das ja jetzt eh geklärt ;)

Das vom Provider mitgelieferte ONT + Kabel werde ich aufheben, schon alleine um im Fehlerfall sicherstellen zu können, dass das sehr lange Glasfaserkabel oder der SFP/Router nicht das PRoblem ist.
 
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Sehr gut, die Telekommunikationsanbieter sollten sich in Grund und Boden schämen! Den Kunden überteuerte und oftmals schlechte Router anbieten, ja das hätten die gerne.
Ich hatte mal nen Speedport der Telekom, instabil wie sonstwas und dann ist auch noch das Netzteil aufgeplatz, ne danke nie wieder.
 
Incanus schrieb:
Welche ‚Providerkisten‘? Es geht hier um ein ONT, eigentlich nur ein Medienwandler, hinter dem man fast jeden günstigen Router, statt einem teuren und raren Glasfaserrouter verwenden kann. Der Vorteil der Regelung ist daher eher überschaubar im Vergleich zur Routerfreiheit bei DSL-Anschlüssen.
Das ist falsch, es geht hier um den passiven GF-TA Übergabepunkt, ein ONT ist ein Glasfasermodem (Providerkiste), das keiner braucht, wenn er z.B. eine Fiber hat.

@Sascha631
Wenn die Leitung gelegt und angeschlossen ist, dann kann höchstens ein Bagger das Kabel durchtrennen und dann werden sich sicher ganz viele Kunden beim Provider melden.
Ich finde auch das eine Fiber der ganz heiße Scheiß ist ;)
 
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Gigaset, Technisat, Lancom und AVM sind ja noch in deutscher Hand, Devolo von deutscher in österreichische Hand gewechselt, falls diese genannten VTKE Hersteller alle Glasfasermodems anbieten sollten.

Man müsste dann ggf. nicht mehr Glasfasermodems US-amerikanischer oder fernöstlicher Konzerne kaufen und hätte u.U. mehr Auswahl als nur die i.d.R. sehr teuren AVM/Fritzbox! Geräte, was ich begrüßenswert fände.

Noch sehe ich bei mir aber keinen Bedarf für Glasfaser, aber früher oder später kann das evt. schon kommen.
 
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