An den Vergleich der Quartalszahlen kann man schön sehen, wie klein AMD gegen Intel doch ist. Und an diese Zahlen kann man sicher auch einigermaßen abschätzen, dass die Stückzahlen von AMDs CPUs gegenüber Intels deutlich zurück liegen. Ein großer OEM kann daher AMD-Systeme nur in eher homöopathische Dosen absetzen, weil AMDs Lieferkapazitäten einfach nicht ausreichen, um Top-Produkte damit in den Markt zu forcen. Es hängt da auch nicht allein an den Kapazitäten von TSMC, denn bei denen purzeln ja keine fertigen CPUs.
Do kann man sich schon gut vorstellen, wie leicht es für Intel war, mit ihren Exclusiv-Verträgen mit Ausschluss der Konkurrenz durchzudrücken. Keiner der großen OEMs wollte da auf die Rabatte verzichten, ein Umstieg komplett auf AMD war quasi nicht möglich und im Falle der Notebooks sogar überhaupt nicht sinnvoll.
Da dran, wie auch an der aktuellen Rhetorik, sieht man, was Intel für ein Drecksunternehmen ist (ich hoffe, ich muss hier nicht noch die vielen Beispiele nennen, die mir so aufgefallen sind, warum das so ist). Klar, kein Unternehmen ist heilig oder einfach nur gut, aber es gibt schon einige Abstufungen im Bereich der Fairness. Daher ist es auch nicht haltbar zu behaupten, wenn AMD in der gleichen Situation wäre, hätten sie es genauso gemacht. Nicht jeder spielt mit gleichen schmutzigen Mitteln. Wäre und hätte zieht letztendlich nicht, Fakt ist nur, Intel spielte extrem schmutzig und spielt es immer noch. Und das schon bei einen so kleinen Konkurrenten wie AMD, bloß nicht den Markt auflockern.
Krank ist zudem noch, dass die OEMs insgesamt so träge sind, in einem Markt, der sich doch relativ schnell entwickelt (wenn nicht gerade Intel ein Quasi-Monopol wie vor Ryzen inne hat). Intel schafft es nicht einmal den Bedarf zu decken aber die OEMs jammern nur, dass sie nicht genug liefern können, weil die CPUs fehlen, anstatt den Gap mit AMD-Systemen versuchen aufzufüllen. Das ist ja nicht einmal ein Umschwenken auf AMD, sondern nur Zusatz. Stattdessen korrigiert beispielsweise Dell ihre Absatzzahlen nach unten aufgrund der Lieferengpässen bei Intel. Es gibt eigentlich nur wenige Gründe, die mir einfallen, warum das so gemacht wird:
Sie machen sich viel zu abhängig durch Langzeit-(Knebel)-Verträgen ohne Luft für Alternativen/Nebenbuhlern.
Oder sie lassen sich tatsächlich wieder unterjochen mit ähnlichen Methoden, wie damals zu Netburst-Zeiten (nur vielleicht weniger auffällig wie damals, ein paar mäßig konfigurierte AMD-Systeme und es fällt schon nicht mehr so auf
)
Beide Fälle sind von den OEMs irgendwie dämlich, weil nicht langfristig gedacht, aber dass können Unternehmen bzw deren Manager ja besonders gut, viel weiter als bis zum nächsten Geschäftsjahresende denken da nur wenige.
Die Dummen kaufen auch jetzt noch weiter ausschließlich Intel, weil ihnen einfach der Blick in Richtung Zukunft fehlt, oder eben aufgrund von schlichter Unkenntnis über die Konkurrenz. Monopol und auch solch eine Übermacht, wie Intel sie hat, ist einfach schlecht und man kann nur hoffen, dass AMD es schafft, einen guten Marktanteil zu ergattern, sodass wir einen fairen Wettbewerb erhalten.
Nein, eine so klare Übermacht von AMD, wie sie jetzt Intel hat, will ich auch nicht, kann keiner realistisch wollen. Genausowenig wie die quasi seit immer deutliche Übermacht von Intel.
Aber Hauptsache man hat heute minimal mehr Frames in Spielen, darf dann im Worstcase in der Zukunft sich wieder mit einem Monopol mit minimalen Fortschritt und maximalen Preisen rumschlagen (macht ja nichts, damit muss sich ja mein Zukunft-Ich herumschlagen)
Das Gedächtnis der Leute ist eben einfach zu kurz genau wie der Blick nach vorne. Denn wenn in Kürze nochmal so eine Flaute bei AMD einbricht, wie vor Ryzen, dann könnte es auch das Ende von AMD bedeuten.
Wichtig ist, dass AMD genug absetzen kann, um mit den Einnahmen F&E voran zu treiben. Die Ausgaben für F&E sind ja auch extrem unterschiedlich von AMD und Intel, ohne vernünftige Entwicklung geht es dann auch nicht voran. Aber an Intel und auch an Ryzen hat man ja gesehen, dass Geld alleine keine Garantie für gute Entwicklungen ist und umgekehrt.
Weiter so AMD, die (IT-)Welt braucht euch.
PS: Eigentlich schon fast schade, dass ich nur noch Bedarf für eine CPU/APU für realistisch die nächsten gut 4 Jahre habe, wenn sich nicht sonst noch was krass ändert. Und das wird wohl auch nur was kleines. Dann höchstens noch eine Grafikkarte.