@Kacha Irgendwie komisch, Dein langer Post ist für an sich der beste Post des Thread, aber die Aussage, der Wähler sei kaputt ist da völlig konträr für mich. Das ist dann schon eine ziemliche Verallgemeinerung. Zumindest empfinde ich mich nicht als kaputt.
pmkrefeld schrieb:
Wenn ich dem Wahl-o-mat glauben schenken darf repräsentierten mich bei der letzten Wahl die CDU, SPD, AFD und die Piraten gleich schlecht, jede dieser Partei teilte meine Ansichten zu ca. 40-45%, super Aussichten.
Manchmal denke ich mir dass diese gleichmäßige Aufteilung an Übereinstimmungen nicht zufällig sein kann.
Das könnte rein mathematisch dann aber auch (vorausgesetzt der Wahl-o-Mat arbeitet einigermaßen Korrekt bei den Gewichtungen und gibt die Wahlprogramme der Parteien einigermaßen wieder) daran liegen, daß es die Parteien programmatisch geschafft haben, jede für sich, die von anderen Parteien offengelassenen programmatischen Lücken zu füllen, bzw. sich im Programm anders zu positionieren.
Dann wäre es möglich, daß ein sehr ausgeglichenes Ergebnis herauskommt. Bei mir hatten damals, als es sie noch gab, die Republikaner 10% mehr Übereinstimmung als die CDU. Zum Glück dann aber weit abgeschlagen an 5ter Stelle glaub ich.
Zu den von Dir zitierten Textstellen meines Posts:
Politik ist für mich zuerst einmal das Organ, welches die Regeln für das Zusammenleben mit einer demokratischen Legitimierung erarbeitet.
Das die derzeitige Art, wie viele Politiker auf den ersten Blick agieren, nicht dienlich ist, da stimme ich zu. Es muss allerdings in irgendeiner Form jeder Mensch bei der gemeinschaftlichen Willensbildung die Möglichkeit haben, Berücksichtigung zu finden.
Mein Text im zweiten Zitat ist leider nicht vollständig. Da fehlte ein "nicht". Auch in einem der folgenden Sätze hat auch die Autokorrektur zu geschlagen. Ich habe auch nicht gesagt, daß ein Nichtwähler nichts beitragen. Kann ich auch nicht behaupten, da sich auch ein Nichtwähler politisch und gemeinnützig einbringen kann.
Allerdings reicht in meinem Verständnis bloßes Nichtwählen nicht, um als Beteiligung gewertet zu werden.
Ich denke, wer etwas kritisiert, sollte zumindest dann immer den Versuch unternehmen, die Verhältnisse zu verändern. Oder zumindest versuchen, Lösungsvorschläge zu machen.
Das Problem, was immer genannt wird, die (teils auch, scheinbare) Abkoppelung der gewählten Politiker von der zu vertretenden Bevölkerung, liegt vor allem auch an den handelnden Personen.
Ich entschuldige mich auch für die Bemerkung mit dem Darwin-Award, diese geschah aus der Emotion heraus. Ich mag einfach keinen Fatalismus und so habe ich Deine Aussage empfunden.
Zum Artikel:
Das Wahlen oder öffentlicher Druck (Wahlen sind auch eine Form des Druckers) nichts bewirken und keine Folgen haben, wird durch die in dem Artikel hier genannte Aktion schon widerlegt. Zumindest eine Positionierung wurde erreicht und es ist anzunehmen, daß zumindest der Druck sich durch die Parteien auch weiter fortpflanzt.
Wie nachhaltig das Ganze dann ist, werden wir sehen. Wichtig ist vor allem, sachlich zu bleiben. Da sind mir tatsächlich (wenn auch im Kern weitestgehend richtig) einige youtube-Berichterstattungen zu sehr vereinfacht und nicht immer ganz präzise.