j-d-s schrieb:
Mal ein kleiner Denkanstoß an die "Die armen Content-Creator, die haben doch ein Recht auf Lohn, deshalb müsst ihr Werbung anschalten oder eben bezahlen"-Fraktion:
Wer behauptet denn sowas? Die sind selbstständig und tragen ihr eigenes unternehmerisches Risiko. Wenn das darin besteht, sich beinahe völlig abhängig von einem einzigen Konzern zu machen, feel free. Von Lohn kann da per Definition schon keine Rede sein.
j-d-s schrieb:
ein Schaden entsteht nur dann, wenn der "Nicht-Zahler und Trotzdem-Nutzer" etwas zahlen würde, wenn er nur dann keine Werbung hätte oder gar keinen Zugriff mehr.
Das kommt drauf an, wie man Schaden definiert, juristisch kann ich das als nicht-Jurist nicht sicher bewerten, aber ich glaube auch nicht, dass das illegal ist. Genau deshalb arbeitet Google ja hart daran Werbeblocker unmöglich zu machen. Insgesamt beklopptes Unterfangen, aber eben auch letztendlich durch die große hier genannte Gruppe bedingt. Das lässt sich auch nicht bestreiten.
j-d-s schrieb:
Wer wenn er Werbung nicht blocken könnte oder wenn der Content hinter einer harten Paywall ist einfach verzichtet, von dem kann das Unternehmen so oder so eine Einnahme von Null generieren.
Was der gangbarste Weg ist, wenn ich ein Unternehmen nicht mag.
j-d-s schrieb:
ist mir schwer erklärlich, da die tatsächlich anfallenden Kosten (Servertraffic o.ä.) ziemlich minimal sind
Steile These.
j-d-s schrieb:
dass auch Leecher trotzdem bei "gutem Erlebnis" für die Seite werben (also halt anderen davon erzählen, dass es da ein tolles Video gibt etc.), und damit dann mit-Werbung-Aufrufe generieren
Ja, hier haben wir wieder die alte Leier: Solange es genug andere gibt, die es nicht machen wie ich, kann ich das ja machen. Dass das nicht die beste Grundhaltung ist, um mit Denkfehlern zu argumentieren, sollte klar sein. Daher: Einfach machen oder nicht. Einen Robin Hood baust du daraus aber nicht.
j-d-s schrieb:
Zusätzlich verbessern sie die die Algorithmen, indem Nutzungsprofile (wer sich für Video A interessiert interessiert sich auch für Video B, die Berechnung wie Youtube euch Videos vorschlägt) präzisiert werden oder Marktforschung (Verkauf von Daten an Unternehmen darüber, welche Personen sich für Videos zu welchen Themen interessieren).
Wie gesagt, das interessiert vorallem die Werbewirtschaft. Die erreicht wieder nur „die anderen“. Wie gut, dass es sie gibt, ne?
j-d-s schrieb:
Insgesamt wird daher Google sicherlich auch durch Leecher einen Gewinn erzielen (zumal auch die Position als nahezu-Monopolist für Videoseiten wichtig ist, wenn die Leute in Scharen zu Odysee oder so abwandern wäre das sehr schlecht für Google), wenn auch nicht so groß wie bei anderen Nutzern.
Umsatz ist noch kein Gewinn. Möglich, aber nicht zwingend richtig.
Wie gesagt: Ich nutze auch Adblocker, ohne ist das Internet unbenutzbar. Aber man kann zwar den Kackhaufen versuchen in irgendwelchen Farben anzustreichen, gezuckert kriegt man ihn nicht. Bei einer werbefinanzierten Plattform, die man bewusst und häufig nutzt, ist man nunmal Opportunist. So ehrlich sollte man da schon zu sich sein. Aber es ist ja auch das Unternehmerische Risiko von Google, etwas mit Werbung finanzieren zu wollen. Ich sehe darin also nichts Böses, aber eben auch nichts durch irgend eine Art Moral gerechtfertigtes. Mit Denkfehlern um sich zu werfen ist bei so einem simplen Prinzip also unangebracht.