fortunes
Lt. Junior Grade
- Registriert
- Sep. 2008
- Beiträge
- 435
Nö, das stimmt nicht.Beitrag schrieb:Doch, Intels Broadwell-CPUs haben schön gezeigt, dass Games idR mit "viel viel" mehr als mit einer besonders schnellen Anbindung anfangen können. Der Zugriff auf den als L4-Cache eingesetzten eDRAM war mit Sicherheit weitaus langsamer als der auf den L3-SRAM-Cache direkt im CPU-Die, aber er war eben immer noch deutlich schneller als der lange Weg zum RAM und konnte mit seinen 128 MB natürlich wesentlich mehr RAM-Zugriffe abfangen als der L3-Cache.
Beim Broadwell war der L3-Cache mit 175GB/s angebunden und hatte eine Latenz unter 50 Zyklen.
Der eDRAM hatte nur 50GB/s und hatte eine Latenz bis zu 150 Zyklen. Da der eDRAM aber als 4. Cache-Stufe eingeschaltet war, hatte die Cache-Geschwindigkeit nur eine begrenzte Auswirkung.
Dass ein deutlich geringerer Cache mit deutlich schnellerer Anbindung erhebliche Auswirkungen haben kann, zeigte 1998 der Intel Mendocino alias "Celeron".
Die Pentium 2 "Deschutes" hatten 512kB RAM L2-Cache - der aber nur mit halbem CPU-Takt lief und extern auf der Cartridge verlötet war.
Die 128kB L2-Cache vom Mendocino liefen mit vollem CPU-Takt und waren "on die".
Und obwohl der L2-Cache des Mendocino nur 25% des Pentium 2 betrug, bot er teilweise mehr Gamingleistung als der gleichgetaktete Pentium II.
Bspw. Celeron 333 vs. P2-333:
https://www.heise.de/ct/artikel/Next-Exit-Mendocino-286514.html
In Programmen, die besonders von schnellem Cache profitieren, hatte der P2-333 keine Chance gegen den Celeron 333.
Der eDRAM auf dem Broadwell hat ja keinen L3-Cache ersetzt, sondern eine zusätzliche Cache-Stufe geschaffen. Das war der springende Punkt. Der schnelle L3-Cache blieb ja erhalten. Deswegen konnte der Broadwell nur profitieren.
Wenn man den L3-Cache des Ryzen nicht mehr "on-die" bringt, sondern auf dem Package auslagert, quasi ein CCX als Cache-Modul, bedeutet das den Gaming-Tod der CPU. Egal ob 12MB L3-Cache oder 128MB L3-Cache. Dann gäbe es keine Chance mehr gegen Intel.