AbstaubBaer schrieb:
Ach, problematisches Gebahren bemisst sich an der Größe des potentiellen Schadens? 60 bis 100 Euro sind schon eine Menge Geld. Für mich zumindest. Es geht gar nicht darum, dass nicht jeder Kleinstbetrieb ausgeschlossen wurde, sondern dass selbst große Plattformen (CB zähle ich weniger dazu) leer ausgegangen sind. Die kleinen kriegen sowieso seltener was, weil sie keine Reichweite "liefern" können.
Natürlich kauft man dann das Spiel ansonsten einfach und berichtet trotzdem, dennoch lenkt der Publisher wie beschrieben unter Umständen das erste und wichtigste Meinungsbild. Was zwei oder drei Tage nach Launch erscheint, interessiert halt keinen mehr. Da kann er noch so gut und gründlich sein.
Was mich hier an der ganzen Sache so wundert: es gab in der Vergangenheit schon andere "AAA-Produktionen", die ein restriktiveres Nachrichten-Embargo hatten und bei denen man - im Gegensatz zu Borderlands 3 - im Vorfeld wusste, dass es aufgrund gravierender spielerischer und/oder technischer Schwächen starke Kritik hageln wird nach Launch und da wurde nicht so ein Fass aufgemacht durch die User wie es heute hier der Fall ist. Gerade die jüngeren Zocker von heute - die jedes Bisschen Fehler eines Spiels in der Luft zerreißen und möglichst billig oder gar kostenlos zocken wollen - sind doch daran Schuld, dass die Industrie vorsichtiger geworden ist und zum Teil "zweifelhafte" Methoden anwendet, um negative Presse zu vermeiden, da stecken hunderte Arbeitsplätze und Millionen von Dollar hinter, ist in anderen Industrien doch auch nicht anders.
Bei Borderlands 3 gibt es viele viele Vorschauen und einige Tests, auch von renommierten Seiten - und das mehrere Tage vor Launch, so manch Einer (nicht du!) tut hier jedoch so, als gebe es bis Freitag keinerlei Informationen und man muss praktisch blind kaufen, das ist schlicht nicht der Fall.
Ich will hier Niemanden auf den Schlips treten und sehe persönlich Computerbase als wichtige Instanz deutscher IT-News (sonst wäre ich nicht beinahe täglich hier), nur speziell im Bereich Spiele ist es für mich einfach nicht DIE Nr. 1 Page, auf die ich zuerst klicke, wenn ich Informationen will - unabhängig dessen lese und kommentiere ich erschienene News dazu natürlich auch und hoffe, dass man das Feld weiter ausbaut.
Zum Thema 60€: natürlich muss man auch eine gewisse Verhältnismäßigkeit sehen: Würden wir hier von ner neuen Playstation 5 oder Xbox Scarlett, von Laptops, Autos oder teuren Premium-Smartphones für viele hundert bis tausend Euro reden, dann ist die Diskussion um Embargos in meinen Augen auf jeden Fall eine Andere, als es bei einem einfachen Videospiel der Fall ist. Das Unternehmen mit seinen Arbeitern kann hier extrem viel verlieren, sogar die Existenz, der User "nur" seine 60€.
MaverickM schrieb:
Ich bin mit der Produktpolitik einer Firma nicht einverstanden, also kaufe ich das Produkt nicht. Ganz egal, ob es gut ist oder nicht. Wenn einem der Epic Store nicht schmeckt, ist es nur recht und billig, vom Kauf abzusehen. Mindestens bis es auf anderen Plattformen erscheint.
Habe ich ja heute Mittag schon gesagt: ist mir doch egal, was ihr am kommenden Wochenende macht und ob euch Dies oder Jenes nicht ethisch korrekt erscheint: ich werde mich u.a. mit Borderlands 3 beschäftigen und freue mich, dass ich mal wieder ein neues PC-Game zocken darf. Davon abgesehen sehe ich einen zusätzlichen Player (Epic) auf dem Markt eher als Gewinn für uns Konsumenten.