Danke für deinen Beitrag
@CrunchTheNumber, du bestätigst eigentlich gerade mehr oder weniger alles, was ich so beschrieben habe!
1. Ist es ganz sicher kein Denkfehler von mir, wenn ich von einem
Gymnasiallehrergehalt rede, dabei nicht das Gehalt während der Referendariatszeit zu nennen. Der Denkfehler liegt klar bei dir.
2. 3200€ statt 3500€ zum Einstieg ändern nun wirklich überhaupt nichts an meiner Grundaussage, das ist doch nichts als Erbsenzählerei! Davon abgesehen habe ich nicht mal explizit von Einstiegsgehältern bei Lehrern gesprochen.
3. Hier gebe ich dir sogar ein kleines Stück weit Recht - nicht alle Lehrer haben ein rein geisteswissenschaftliches Studium absolviert. Aber es bleibt dann eben doch eine Mehrheit an Deutsch-, Geschichte- und Religionslehrern übrig, für die das sehr wohl gilt. Für die übrigen: Schön, dass da das Äquivalent von 2/3 eines Mathe- oder Physikbachelors absolviert wurde - der Wert von so etwas auf dem Arbeitsmarkt ist aber nach meiner Erfahrung doch eher gering und die Vergleichbarkeit mit vollwertigen MINT-Absolventen nicht wirklich gegeben. Dazu kommen Sachen wie unbegrenze Versuche in schwierigen Klausuren für Lehrämtler usw.
CrunchTheNumber schrieb:
Für "ungebundene" Singles mit Affinität zum MINT-Bereich lohnt sich ein Lehramtstudium finanziell nicht!
Schön, dass wir schon mal dazu übereingekommen sind, dass wir uns auf MINT-Lehrer beschränken sollten, denn selbst für die von dir angesprochenen "nur" 3200€ Netto eines Lehrers, müsste der Germanist, Sozialpädagoge, Historiker, Biologe, Erzieher, Musiker (...) schon auf knapp satte 70.000€ Brutto kommen, was jede Gehaltsstatistik für solche Berufe als krasse Ausnahme bestätigt, auch viele Jahre nach dem Berufseinstieg.
Deine Aussage, dass sich das ganze für MINT-ler aber finanziell nicht lohnt, kann ich da aber immer noch nicht draus ableiten, denn wie du hier im Thread selbst siehst, sind 70.000€ bspw. für einen Softwareentwickler immer noch ein sehr gutes Gehalt, was viele erst spät in ihrer Karriere mit massig Erfahrung oder sogar nie erreichen. Von Einstiegsgehältern ganz zu schweigen, da habe ich ja schon Links gepostet.
Siehe bspw. hier:
Bitfuchs schrieb:
60k ist kein Gehalt für die ersten Jahre, 60k ist ein Senior Entwickler Gehalt, dahinter stehen dann gerne mal mehr als 10 Jahre Erfahrung.
Klar, wenn man jetzt natürlich Leute aus diesem Thread wie
@ascer zum Vergleich heranzieht, welcher sich aus einer Promotion an der TUM herauskaufen lassen hat, in der Region mit den höchsten Löhnen deutschlands, in der bestbezahlten Branche deutschlands, von einem der bestbezahlenden Großkonzerne deutschlands, in einer kleinen, extremst begehrten Fachrichtung,
dann kann man sagen: Der Lehrerberuf wird schlecht bezahlt, der Single soll sich besser umorientieren. Allerdings hat man dann auch wieder genau das getan, was ich von Anfang an hier angeprangert habe...
EDIT:
Falls das hier falsch rüberkommt möchte ich meine Posts auf keinen Fall als Lehrerbashing verstanden haben. Der Alltag als Lehrer ist hart und ich finde es schön, wenn Berufe auch angemessen entlohnt werden, ich will nur mit dieser ewigen "Wir armen Lehrer verdienen so wenig und alle andere viel mehr"-Masche die ich schon so oft gehört habe aufräumen, weil das einfach faktisch völlig falsch ist!
Anno schrieb:
Dazu kommt der wechselnde Schichtdienst. Außerdem wird man nach der Ausbildung zum Fluglotsen einem Standort zugeteilt, den man sich nicht frei aussuchen kann. Positiv hingegen ist, dass Fluglotsen früh in Rente gehen.
Stimmt, den Schichtdienst muss man halt abkönnen. In meinem Kurs haben damals übrigens nach der Akademie von 15 Leuten 13 ihren Wunschstandort bekommen, wobei die übrigen zwei auch nicht unglücklich waren. Wem es irgendwo ganz und gar nicht gefällt, kann mit einiger Wartezeit übrigens auch wechseln...