Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

ayngush schrieb:
Da gerade IT-Sicherheit jedoch sehr gefragt ist, wird das schon nicht zu knapp ausfallen ;)
Problem ist: Es ist Jetzt gefragt, genauso wie Container Experten usw.
Wie das in 3-5 Jahren aussieht ist schwer zu sagen.
Kann sein das es so bleibt, oder der Markt mit Bewerbern überschwemmt wird...
 
Ja, Schweinezyklus.
Aber da muss man schon etwas dagegen halten, dass es aktuell und wohl auch kommend im Markt kaum genug IT-Sicherheitsexperten geben kann, da ja auch immer neue Bereiche von vernetzter IT erschlossen werden, wofür es genau diese Experten braucht. Insofern wird der Effekt dadurch etwas abgemildert. Und das ist halt kein Hallenhalma. Da muss man schon was für können, also dürfte es da auch auf absehbare Zeit nicht so viele Leute von geben, weil viele an den Anforderungen des Berufsbildes scheitern werden.
 
flashbox schrieb:
Wie seht ihr eigentlich generell die Gehälter in der IT im Vergleich zu anderen akademischen Branchen und Berufen? Klar kann man nicht alle IT Berufe in einen Topf werfen und verallgemeinern aber ich nehme mal die klassischen IT Jobs wie Entwickler oder Berater, sei es SAP, BI, Data Science oder sonst was. Laut Gehalt.de liegt dort das Durchschnittsgehalt bei 60k (bei Entwicklern sogar weniger).
Mir kommt es jedenfalls so vor, als wäre es eher mager im Vergleich zu einigen anderen Branchen und Berufen. In vielen Vertriebler Jobs ist es nicht ungewöhnlich 100-200K+ inkl. Provision im Jahr zu verdienen. Ein Bekannter hat Finance in den USA studiert, hat jetzt in Frankfurt angefangen zu arbeiten und ist mit über 80K eingestiegen (sehe ich in der IT so gut wie unmöglich). Bei Ärzten und Juristen dürfte es auch nicht anders sein, dass sie i.d.R. um einiges mehr verdienen. Mein kleiner Cousin hat mir letzte Woche erzählt, dass er Fluglotse werden möchte. Ich wusste, dass die gut bezahlt werden aber so gut? Fluglotsen steigen bereits nach der Ausbildung mit 70-100k ein. In der Beratungsbranche verdienen die Strategie- und Managementberater auch um einiges mehr als die IT Berater.

Ganz ehrlich: Ich denke, du bist da in einer ziemlichen Blase gefangen. Du kannst nicht einfach die top 5% einer Branche mit einem durchschnittlichen Softwareentwickler vergleichen und daraus ableiten, IT-ler wären schlecht bezahlt. In so ziemlich allen Rankings stehen Absolventen der Informatik und der eng verwandten Studiengänge ziemlich weit oben, in etwa auf einem Niveau mit Ings, Juristen und Co.

200K im Vertrieb ist völlig astronomisch, 90% aller Vertriebler sind wahrscheinlich eher bei einem Viertel davon. Ebenso sind 80K zum Einstieg für einen BWLer die absolute Ausnahme, dagegen gibt es abseits der großen Banken in FFM sicher tausende, die mit BWL Fachrichtung Marketing oder Personal irgendwo bei popeligen 35k einsteigen, weil der Markt übersättigt und das UN nicht gerade in einer Hochlohnregion angesiedelt ist, aber diese Masse ignorierst du leider komplett in deinen Ausführungen.
Wenn du schon die top 1% der Vertriebler anführst, dann nimm bitte auch die top 1% der Informatiker zum Vergleich, die bei Google und Co 300k aufwärts kassieren, ansonsten ist dein Vergleich ziemlich nichtssagend.
Bei Fluglotsen hast du allerdings Recht, da liegt das Gehalt übrigens bei rund 13,5*9000€ plus Zulagen zum Einstieg. Musst halt zu den ~3% gehören, die die Tests schaffen und dann davon nochmal zu den besseren ~60%, die auch noch die Ausbildung bis zum Ende bestehen.

Anstatt hier auf nicht allgemeingültige Einzelfälle zu schauen, solltest du lieber mal ein paar Statistiken dir anschauen:
https://www.finanzen100.de/finanzna...nd-zu-den-oberen-50-prozent_H54665573_476378/

https://www.focus.de/finanzen/karri...-deutschland-weniger-als-sie_id_10552510.html

Vor allem das hier:
https://karrierebibel.de/einstiegsgehalt/
und das:
https://www.absolventa.de/karriereguide/arbeitsentgelt/einstiegsgehalt

Deine Herangehensweise habe ich in meinem Umfeld schon bei vielen Menschen beobachtet, das scheint irgendwie typisch zu sein. Insbesondere Lehrer haben mir gegenüber bei dem Thema Gehalt fast jedes Mal so etwas geäußert wie "Ja wäre ich in die freie Wirtschaft gegangen, dann hätte ich jetzt zwar keine Ferien, aber sooo viel mehr Geld!!!". Dass die große Mehrheit aller Geisteswissenschaftler und Pädagogen von den 3,5k Netto (+PKV + Rente) eines Gymnasiallehrers selbst Brutto nur träumen können, wird dabei stets ignoriert, bzw. gar nicht gesehen, weil ja 2-3 ehemalige Mitschüler aus der Abizeit heute beruflich sehr erfolgreich sind, Porsche fahren und sechsstellig verdienen... Hier darf man einfach nicht auf seine eigene selektive Wahrnemung hereinfallen!
 
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nospherato schrieb:
Wie das in 3-5 Jahren aussieht ist schwer zu sagen.
Meiner Erfahrung nach ist der Zug noch lange, lange nicht abgefahren. Als ich vor ~11 Jahren bei uns in der Firma angefangen habe (IT Sicherheitssoftware) waren wir keine 100 Leute jetzt sind wir 500+, Tochterfirmen sind dazu gekommen und es wird immer größter und breiter gefächert. Und wer wirklich gut ist, wird überall mit Handkuss genommen. Wobei heute auch die Sozialskills ungemein wichtig geworden sind, aber wem sag ich das hier :p
 
"Bei Fluglotsen hast du allerdings Recht, da liegt das Gehalt übrigens bei rund 13,5*9000€ plus Zulagen zum Einstieg. Musst halt zu den ~3% gehören, die die Tests schaffen und dann davon nochmal zu den besseren ~60%, die auch noch die Ausbildung bis zum Ende bestehen."

Dazu kommt der wechselnde Schichtdienst. Außerdem wird man nach der Ausbildung zum Fluglotsen einem Standort zugeteilt, den man sich nicht frei aussuchen kann. Positiv hingegen ist, dass Fluglotsen früh in Rente gehen.
 
Naja, als "IT´ler", selbst in Berlin, hat man recht viele Möglichkeiten und der Bedarf ist da. Das geht von IT-Security, Data Management, IT-PL, Anwendungsbetreuung (O365, Cloud Services, etc.) bis hin zu klassischem IT-Prozess Management oder 1st oder 2nd Level Support. Das wirkt sich auch auf die Preise aus.

Gerade IT-Sec wird händeringend gesucht. Wenn man fit in ISO 27001 und BSI-Grundschutz ist, sowie ein bisschen Berufserfahrung mitbringt, geht's bei 70-80k€ +/- los. Noch interessanter wird's mit Forensik-Kenntnissen.
 
4badd0n schrieb:
Dass die große Mehrheit aller Geisteswissenschaftler und Pädagogen von den 3,5k Netto (+PKV + Rente) eines Gymnasiallehrers selbst Brutto nur träumen können, wird dabei stets ignoriert, ...
In dieser Argumentation stecken gleich mehrere Denkfehler:

  • Zum Berufseinstieg nach 5 Jahren Studium bekommt KEIN Gymnasiallehrer 3500 Euro netto. Dann sind erst einmal 1,5 bis 2 Jahre Referendariat für ca. 1200€ netto angesegt.
  • Und selbst danach sind es keine 3500€ netto, sondern (ledig ohne Kinder, Steuerklasse 1) eher 3200€ netto.
  • Und da kommt keine PKV "dazu", sondern der PKV-Beitrag geht davon ab, also bleiben ca. 3000€ netto für einen Berufsanfänger. Die Alternative GKV würde für einen verbamtetet Lehrer mind. 600€ kosten (da fast alle Bundesländer in diesem Fall KEINEN Arbeitgeberanteil an der GKV tragen).
  • Und nicht alle Lehrer sind "Geisteswissenschaftler". Mathe- und Physik-Lehrer (Gymnasium) absolvieren praktisch zwei halbe Mathe- und Physik-Studiengänge plus Erziehungswissenschaften. Natürlich weniger fachliche Inhalte aus dem Haupt-/Master-Studium, sonst wäre das Studium in 10 Semestern nicht zu schaffen.

Lehrer lohnt sich finanziell eigentlich nur für folgende Personengruppen:

Leute, die irgendetwas Geisteswissenschaftlich / Pädagogisches (keine Fächer aus dem MINT-Bereich!) machen wollen, und mehr Geld verdienen wollen als ein Sozialarbeiter / Sozialpädagoge, / Altphilologe / ... und gleichzeitig planen, eine große Familie zu haben und ihren Berufsort nicht wechseln wollen. Dann hat man die relative Ortssicherheit und bekommt die ganzen Familienzuschläge.

Für "ungebundene" Singles mit Affinität zum MINT-Bereich lohnt sich ein Lehramtstudium finanziell nicht!

Gruß,
CTN
 
3200 netto zum Einstieg sind doch gar nicht mal so schlecht. Laut dieser Tabelle bekommt ein Oberstudienat in der höchsten Gruppe übrigens 4450 netto im Monat. Das entspräche für einen normalen Nicht-Beamten schlappen 100k brutto im Jahr.. und die Pension ist natürlich auch höher als die mickrige Rente.
 
Danke für deinen Beitrag @CrunchTheNumber, du bestätigst eigentlich gerade mehr oder weniger alles, was ich so beschrieben habe!
1. Ist es ganz sicher kein Denkfehler von mir, wenn ich von einem Gymnasiallehrergehalt rede, dabei nicht das Gehalt während der Referendariatszeit zu nennen. Der Denkfehler liegt klar bei dir.

2. 3200€ statt 3500€ zum Einstieg ändern nun wirklich überhaupt nichts an meiner Grundaussage, das ist doch nichts als Erbsenzählerei! Davon abgesehen habe ich nicht mal explizit von Einstiegsgehältern bei Lehrern gesprochen.

3. Hier gebe ich dir sogar ein kleines Stück weit Recht - nicht alle Lehrer haben ein rein geisteswissenschaftliches Studium absolviert. Aber es bleibt dann eben doch eine Mehrheit an Deutsch-, Geschichte- und Religionslehrern übrig, für die das sehr wohl gilt. Für die übrigen: Schön, dass da das Äquivalent von 2/3 eines Mathe- oder Physikbachelors absolviert wurde - der Wert von so etwas auf dem Arbeitsmarkt ist aber nach meiner Erfahrung doch eher gering und die Vergleichbarkeit mit vollwertigen MINT-Absolventen nicht wirklich gegeben. Dazu kommen Sachen wie unbegrenze Versuche in schwierigen Klausuren für Lehrämtler usw.

CrunchTheNumber schrieb:
Für "ungebundene" Singles mit Affinität zum MINT-Bereich lohnt sich ein Lehramtstudium finanziell nicht!
Schön, dass wir schon mal dazu übereingekommen sind, dass wir uns auf MINT-Lehrer beschränken sollten, denn selbst für die von dir angesprochenen "nur" 3200€ Netto eines Lehrers, müsste der Germanist, Sozialpädagoge, Historiker, Biologe, Erzieher, Musiker (...) schon auf knapp satte 70.000€ Brutto kommen, was jede Gehaltsstatistik für solche Berufe als krasse Ausnahme bestätigt, auch viele Jahre nach dem Berufseinstieg.
Deine Aussage, dass sich das ganze für MINT-ler aber finanziell nicht lohnt, kann ich da aber immer noch nicht draus ableiten, denn wie du hier im Thread selbst siehst, sind 70.000€ bspw. für einen Softwareentwickler immer noch ein sehr gutes Gehalt, was viele erst spät in ihrer Karriere mit massig Erfahrung oder sogar nie erreichen. Von Einstiegsgehältern ganz zu schweigen, da habe ich ja schon Links gepostet.
Siehe bspw. hier:
Bitfuchs schrieb:
60k ist kein Gehalt für die ersten Jahre, 60k ist ein Senior Entwickler Gehalt, dahinter stehen dann gerne mal mehr als 10 Jahre Erfahrung.
Klar, wenn man jetzt natürlich Leute aus diesem Thread wie @ascer zum Vergleich heranzieht, welcher sich aus einer Promotion an der TUM herauskaufen lassen hat, in der Region mit den höchsten Löhnen deutschlands, in der bestbezahlten Branche deutschlands, von einem der bestbezahlenden Großkonzerne deutschlands, in einer kleinen, extremst begehrten Fachrichtung, dann kann man sagen: Der Lehrerberuf wird schlecht bezahlt, der Single soll sich besser umorientieren. Allerdings hat man dann auch wieder genau das getan, was ich von Anfang an hier angeprangert habe...

EDIT:
Falls das hier falsch rüberkommt möchte ich meine Posts auf keinen Fall als Lehrerbashing verstanden haben. Der Alltag als Lehrer ist hart und ich finde es schön, wenn Berufe auch angemessen entlohnt werden, ich will nur mit dieser ewigen "Wir armen Lehrer verdienen so wenig und alle andere viel mehr"-Masche die ich schon so oft gehört habe aufräumen, weil das einfach faktisch völlig falsch ist!


Anno schrieb:
Dazu kommt der wechselnde Schichtdienst. Außerdem wird man nach der Ausbildung zum Fluglotsen einem Standort zugeteilt, den man sich nicht frei aussuchen kann. Positiv hingegen ist, dass Fluglotsen früh in Rente gehen.
Stimmt, den Schichtdienst muss man halt abkönnen. In meinem Kurs haben damals übrigens nach der Akademie von 15 Leuten 13 ihren Wunschstandort bekommen, wobei die übrigen zwei auch nicht unglücklich waren. Wem es irgendwo ganz und gar nicht gefällt, kann mit einiger Wartezeit übrigens auch wechseln...
 
Zuletzt bearbeitet:
dbeuebeb schrieb:
3200 netto zum Einstieg sind doch gar nicht mal so schlecht. Laut dieser Tabelle bekommt ein Oberstudienat in der höchsten Gruppe übrigens 4450 netto im Monat.
Nein, der Einstieg ist 1200€ für die ersten 1,5 - 2 Jahre nach 5 Jahren Studium. Während dieser Zeit hat der durchschnittliche MINTler in der freien Wirtschaft schon mindestens eine Gehaltserhöhung von 10%-20% errreicht. D.h. du musst das Gehalt nach zwei Jahren mit den 3000€ netto (Krankenversicherung beachten!) vergleichen. Alles andere ist sachlich falsch.

Und die Regelbeförderung zum Oberstudienrat gibt es m.W. nach nur noch in Bayern. In anderen Bundesländern erreichen nur ca. 40% diese oder eine höhere Gehaltsstufe. Und auf deine 4450€ (abzüglich PKV-Anteil, wobei jedes Familienmitglied extra bezahlt werden muss!) kommst du nur mit diversen Zuschlägen für "verheiratet" und "Kinder".

Gruß,
CTN
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4badd0n schrieb:
2. 3200€ statt 3500€ zum Einstieg ändern nun wirklich überhaupt nichts an meiner Grundaussage, das ist doch nichts als Erbsenzählerei! Davon abgesehen habe ich nicht mal explizit von Einstiegsgehältern bei Lehrern gesprochen.
200€ für die PKV abziehen (steigend mit zunehmendem Alter). Das Geld steht dir effektiv nicht zur Verfügung.

3. [...]. Für die übrigen: Schön, dass da das Äquivalent von 2/3 eines Mathe- oder Physikbachelors absolviert wurde - der Wert von so etwas auf dem Arbeitsmarkt ist aber nach meiner Erfahrung doch eher gering und die Vergleichbarkeit mit vollwertigen MINT-Absolventen nicht wirklich gegeben. Dazu kommen Sachen wie unbegrenze Versuche in schwierigen Klausuren für Lehrämtler usw.
Du implizierst, dass Gymnasiallehrer ein Masterstudium nicht schaffen würden. Es gibt zwar eine Studie von Wößmann, die besagt, dass eher die "schlechteren" Abiturienten Lehrer werden, aber diese Studie sagt auch aus, dass dieser Zusammenhang für Gymnasiallehrer explizit NICHT gilt. Diese haben im Schnitt ein Abitur wie der Durchschnitt aller anderen Studenten auch.

[...] in der Region mit den höchsten Löhnen deutschlands, in der bestbezahlten Branche deutschlands, von einem der bestbezahlenden Großkonzerne deutschlands, [...]
Das gilt allerdings tatsächlich. Da Lehrer in einem Bundesland alle dasselbe verdienen, kann ein Lehrergehalt "fürstlich" sein (in einer einkommenschwachen Region) oder "höchstens durchschnittlich" (in einer Metropolregion). Es ist z.B. kein Wunder, dass die Lehrer in Bayern versuchen alle aus München wegzukommen, da dort das Gehalt einfach nicht reicht, um z.B. Eigentum zu erwerben.

Gruß,
CTN
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
4badd0n schrieb:
welcher sich aus einer Promotion an der TUM herauskaufen lassen hat, in der Region mit den höchsten Löhnen deutschlands, in der bestbezahlten Branche deutschlands, von einem der bestbezahlenden Großkonzerne deutschlands, in einer kleinen, extremst begehrten Fachrichtung
Gründsätzlich würde ich dir mindestens teilweise zustimmen, bei dieser Passage muss ich aber doch zumindest ein kleines Korrektiv einschieben:

(1) es gibt auch noch die LMU im Süden, ich habe nie gesagt ich hätte an der TUM abgeschlossen^^

...aber noch viel wichtiger:
(2) der letzten (mir bekannten) Statistik nach bezahlen Pharmazie-, Rüstung- und Schiffsbauindustrie noch besser als die Automobilbranche
(3) es gibt in Deutschland noch einige Zweige, die noch deutlich mehr an MINT'ler ausschütten. Z.B. von Master+ in Richtung IT-Security (also richtig Kryptographie, Penetration Testing, Code Audits, ...) weiß ich von einigen ehemaligen Kommilitonen, dass da auch 80k und mehr Einstieg durchaus bezahlt wird.

(Witzigerweise ist das - zumindest meinen Kontakten in Übersee nach - genau andersrum. Durch Google & Co. ist da i.d.R. AI an der Spitze und Security schlechter bezahlt)

Der wichtigste Kritikpunkt ist m.M.n. aber, dass man nicht pauschal hiermit argumentieren kann:
Bitfuchs schrieb:
60k ist kein Gehalt für die ersten Jahre, 60k ist ein Senior Entwickler Gehalt, dahinter stehen dann gerne mal mehr als 10 Jahre Erfahrung.
Für MINT'ler mit Master oder höher in "richtigen" Senior-Stellen sind 60k, insbesondere nach 10 Jahren Erfahrung, ein Hungerlohn.
Für jemanden mit einfacher Ausbildung in wenig umsatzträchtigen Bereichen, etwa der typische Front-End-Zuarbeiter für Shop XYZ, ist es definitiv schon ziemlich viel.

Da muss man wirklich nach Branche, Spezialisierung, ... differenzieren.
 
ascer schrieb:
Für MINT'ler mit Master oder höher in "richtigen" Senior-Stellen sind 60k, insbesondere nach 10 Jahren Erfahrung, ein Hungerlohn.
Für jemanden mit einfacher Ausbildung in wenig umsatzträchtigen Bereichen, etwa der typische Front-End-Zuarbeiter für Shop XYZ, ist es definitiv schon ziemlich viel.

Da muss man wirklich nach Branche, Spezialisierung, ... differenzieren.

Nix einfache Ausbildung, es war immerhin noch ein Diplom vor 15 Jahren und ich bin auch nicht im Front-End, wobei das zum Teil besser bezahlt wird. Sondern eher Backend, mit c#, ASP.NET Core, API Entwicklung unter Azure. CI/CD Systeme einrichten auch mit Docker for Azure. Und nebenbei noch Presales und Kundenworkshops halten und Junior Entwickler schulen.Wobei, im Grunde ist das Full-Stack und DevOps. Aber ja, bin nicht spezialisiert, nur ein Durchnschittsentwickler, wie es der Headhunter so schön sagte.
 
Bitfuchs schrieb:
Nix einfache Ausbildung, es war immerhin noch ein Diplom vor 15 Jahren
Damit habe ich nicht dich speziell angesprochen, sondern die Allgemeinheit.
Also in etwa: für einfache Tätigkeiten, die von AN mit nichts weiter als einer Ausbildung und Berufserfahrung ausgeübt werden, ist 60k schon sehr viel.
Und auf der anderen Seite, für spezialiserte MINT'ler mit Master oder höher, sehr wenig.

Bitfuchs schrieb:
Aber ja, bin nicht spezialisiert, nur ein Durchnschittsentwickler, wie es der Headhunter so schön sagte.
Das ist meistens das "Problem", um jetzt einmal kurz persönlich auf dich einzugehen.
 
Wenn man das Lehrergehalt mit dem von nem normalen Angestellen im öffentlichen Dienst (Ordnungsamt) vergleicht, ist das Lehrergehalt schon extrem hoch. Die Frau vom Kumpel ist Grundschullehrerin und die bekommt mehr Elterngeld als mein Kumpel so raus hat. Nur mit Bereitschaftsdienst liegt er darüber.
 
Bitfuchs schrieb:
Nix einfache Ausbildung, es war immerhin noch ein Diplom vor 15 Jahren und ich bin auch nicht im Front-End, wobei das zum Teil besser bezahlt wird. Sondern eher Backend, mit c#, ASP.NET Core, API Entwicklung unter Azure. CI/CD Systeme einrichten auch mit Docker for Azure. Und nebenbei noch Presales und Kundenworkshops halten und Junior Entwickler schulen.Wobei, im Grunde ist das Full-Stack und DevOps. Aber ja, bin nicht spezialisiert, nur ein Durchnschittsentwickler, wie es der Headhunter so schön sagte.
Nur das gerade das CI/CD Zeugs sowie Cloud im Moment ohne Ende gefragt ist. In Kombination mit nem klassischen Fullstack wie deinen wären 60k ein absoluter Hungerlohn.
Selbst bei größeren Unternehmen wo die Gehaltsbänder ohne Führungsverantwortung gedeckelt sind, würde man sich mit deiner Berufserfahrung im Bereich 80 bis 90k bewegen.
 
Airbag schrieb:
Nur das gerade das CI/CD Zeugs sowie Cloud im Moment ohne Ende gefragt ist. In Kombination mit nem klassischen Fullstack wie deinen wären 60k ein absoluter Hungerlohn.
Selbst bei größeren Unternehmen wo die Gehaltsbänder ohne Führungsverantwortung gedeckelt sind, würde man sich mit deiner Berufserfahrung im Bereich 80 bis 90k bewegen.

Vielleicht wenn man CI/CD Spezialist ist oder eine oder mehrere Cloudanbieter komplett beherrscht.
Ich habe vielleicht 10 Projekte über zwei verschiedene CI Piplines/Tools aufgebaut. Und zuletzt eben eine Rest API über Docker für Azure. Das ist nicht mein Hauptjob, es ist nur niemand anderes da, der das macht. Ein bisschen mit dem Azure AD rumgespielt, ein bisschen Azure SQL und ansonsten nur IaaS Lösungen verwendet.

Und 80-90k hatte ich vorher mit Führungsverantwortung nicht, jetzt habe ich nur noch Projektverantwortung und dafür aber auch keine permanent 50h+ die Woche.
 
Scheitel schrieb:
Wenn man das Lehrergehalt mit dem von nem normalen Angestellen im öffentlichen Dienst (Ordnungsamt) vergleicht, ist das Lehrergehalt schon extrem hoch. Die Frau vom Kumpel ist Grundschullehrerin und die bekommt mehr Elterngeld als mein Kumpel so raus hat. Nur mit Bereitschaftsdienst liegt er darüber.
Das ist doch Äpfel mit Birnen verglichen. Dein "Kumpel" hat im Ordnungsamt sicherlich keine siebenjährige Ausbildung hinter sich, davon fünf Jahre unbezahltes Studium und zwei Jahre Referendariat für 1200€ netto im Monat. Da kannst du auch das Gehalt beim 1st-Level-Support in einer Internetklitsche mit dem Gehalt eines Spezialisten für KI vergleichen, ist genauso unsinnig.

Gruß,
CTN
 
CrunchTheNumber schrieb:
Das ist doch Äpfel mit Birnen verglichen.
Sicherlich irgendwo, aber darum gings mir auch nicht direkt. Nur weil man als Student außer Bafög/Arbeiten auch kein Geld hat, wenn die Eltern nicht alles zahlen, heißt das ja nicht, das man in den 3 Jahren Ausbildung auch schon volles Gehalt bekommen hat.
Dazu hat er 2 oder 3 Jahre ne Weiterbildung gemacht um ein paar Besoldungsstufen zu überspringen, kA wie und welche genau, aber hätte er das nicht gemacht, hätte er noch weniger. Ist ja nicht so, als könnte man mit dem Gehalt aufm Land nicht gut leben. Ist halt nur krass zu sehen, wie hoch der Unterschied, wenn man als Beamte weit weniger Abzüge hat. Dann kurz wieder an der Schule arbeiten gehen, damit wieder das normale Gehalt reinkommt, dann kam das nächste Kind. Besser geht es nicht (und das meine ich nicht ironisch).

Nen anderer Kumpel ist Bauingenieur und hat nachm Studium auch schon nicht schlecht verdient, musste aber ~500€ mehr im Monat verdienen, als nen anderer Kumpel, der Lehrer am Gymmi ist, um am Ende das Gleiche aufm Konto zu haben. Wenn man es geschickt mit den Steuerklassen macht
Und ich weiß ja, wie wenig die Frau vom Kumpel für die Schule machen muss. Die Schwester seiner Frau, auch Lehrerin an einer Berufsschule, bekommt schon zu viel, wenn sie mal nicht um 14 Uhr zu Hause ist, sondern länger hat.
Das Lehrer auch Vor und Nachbereiten müssen, Klausuren knorrigen etc ist mir klar und das viele Kids/Jugentliche dieser Tage nur schwer auszuhalten sind, will ich auch gar nicht bezweifeln.
Aber viele jammern auf hohem Niveau von denen und würden die Kriese kriegen, wenn sie mal nen 10h Tag in einem Wirtschaftsunternehmen arbeiten müssten.
 
Scheitel schrieb:
Die Schwester seiner Frau, auch Lehrerin an einer Berufsschule, bekommt schon zu viel, wenn sie mal nicht um 14 Uhr zu Hause ist, sondern länger hat.
Das Lehrer auch Vor und Nachbereiten müssen, Klausuren knorrigen etc ist mir klar und das viele Kids/Jugentliche dieser Tage nur schwer auszuhalten sind, will ich auch gar nicht bezweifeln.
Naja, Lehrer fangen ja i.d.R. auch schon um 8 Uhr an und dann geht es voll los, da wird nicht erst einmal die Kaffeemaschine angestellt und eine Stunde E-Mails gelesen... Also um 14 Uhr hat sie schon 6 Stunden (praktisch im Akkord) gearbeitet. Und da ist keine 1-stündige Mittagspause in der Wellness-Lounge dabei. Das Vor- und Nachbereiten und das Klausuren-Korrigieren findet dann im Anschluss zu Hause statt.

Aber viele jammern auf hohem Niveau von denen und würden die Kriese kriegen, wenn sie mal nen 10h Tag in einem Wirtschaftsunternehmen arbeiten müssten.
Klar gibt es stressige Jobs auch in der freien Wirtschaft. Da würde ich auch keine 10 Stunden arbeiten wollen. Aber es gibt auch das genaue Gegenteil. Pauschalurteile sind da immer fehl am Platz.

Gruß,
CTN
 
Scheitel schrieb:
Wenn man das Lehrergehalt mit dem von nem normalen Angestellen im öffentlichen Dienst (Ordnungsamt) vergleicht, ist das Lehrergehalt schon extrem hoch.
Könnten wir bitte wieder zum Thema Gehälter in der IT Branche kommen? Oder soll das jetzt ein 'Lehrer vs den Rest' werden? :rolleyes:
 
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