Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

Der einzige Untershied ist halt nur, dass es nicht tariflich geregelt ist. Ansonsten muss die die Sollarbeitszeit im Arbeitsvertrag stehen.
Es gilt auch für AT Mitarbeiter eine Maximalarbeitszeit von 10h pro Tag. Im Gegensatz zu den meisten Tariflern müssen Atler idr nur nicht stechen, weswegen unterm Radar recht viel mehr als die 10h gearbeitet werden kann (nicht muss).
 
Laut (frischem) EuGH Urteil muss jeder seine Arbeitszeit lückenlos erfassen. Das ist Gesetz und hat mit Tarifverträgen nichts zu tun.
Ist natürlich schwierig und machen bei weitem nicht alle.
 
hallo7 schrieb:
Laut (frischem) EuGH Urteil muss jeder seine Arbeitszeit lückenlos erfassen. Das ist Gesetz und hat mit Tarifverträgen nichts zu tun.
Ist natürlich schwierig und machen bei weitem nicht alle.

Ist korrekt, allerdings gilt noch Übergangsfrist, d.h. noch müssen nicht alle. Aber "bald", weiß gerade nur leider nicht wann genau es soweit ist. Die meisten die ich kenne sind btw. froh darüber, da so auch problemlos alle Überstunden korrekt erfasst werden.

Tipp von mir: Macht euch da regelmäßg "Sicherungen" von, also z.B. ausdrucken bzw. das Screenshot des Tools ausdrucken, wenn es am PC ist. Wenn es auf Papier ist (Soll es ja noch geben), regelmäßig Kopien machen, also z.B. 1x im Monat. Außerdem natürlich die Abrechnungen aufheben, aber das sollte man schon wegen der Rente machen.
Wenn ihr später eure Überstunden ausgezahlt bekommen wollt (z.B. beim Wechsel des AG, oder auch nur einfach so, weil da was fehlt), dann müsst ihr das irgendwie nachweisen, und wenn es nur eine Liste auf Papier ist, die ihr privat angefertigt habt. Habt ihr gar nichts, könnt ihr auch nicht darauf beharren, das ausgezahlt zu bekommen. Falls euer Vorgesetzter so nett ist, lasst euch das unterschreiben.
Bei meinem alten AG war es z.B. so, dass die Geschäftsleitung da manchmal kleinlich war und so was nicht auszahlen wollte. Unsere direkten Vorgesetzten sahen das anders, und haben uns auch jede Überstunde unterschrieben.



Und was Gehälter angeht: Ich habe jetzt mit Schulischer Ausbildung (IT-Assistent), quasi abgebrochenem Studium (Ich bin noch eingeschrieben, jedoch werde ich im Frühjahr aufhören, das weiß man AG auch) und ohne Berufserfahrung mit ~45k angefangen. Dazu gehört allerdings auch Schichtdienst sowie Rufbereitschaft für eine Woche alle 6 Wochen.
Dafür aber auch wieder sehr sehr guter TV, 36 Tage Urlaub + 24. Dez + 1. Januar pauschal frei.
Ich bin da sehr froh drüber, auch wenn viele in Foren sagen, dass das "viel zu wenig" ist mit Schichtdienst/Bereitschaft, auch als Anfänger mit der "Qualifikation". Wenn ich mir aber all meine Freunde aus Ausbildung und Studium anschaue... Die kriegen auch nicht viel mehr nach dem Studium. Auch mit Master ist man Anno 2019 nicht mehr der gefragteste, wenn man direkt 70k Einstiegsgehalt will.
 
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Vorgehensweise laut Betriebsrat ist z.B. eine Excel Liste o.ä. die monatlich vom Vorgesetzten unterschrieben werden muss.

Ob das soviel bringt weiß ich auch nicht, weil die die "anders" arbeiten wsl einfach die Normarbeitszeit ausfüllen und der Vorgesetzte das unterschreiben wird.
 
hallo7 schrieb:
Laut (frischem) EuGH Urteil muss jeder seine Arbeitszeit lückenlos erfassen. Das ist Gesetz und hat mit Tarifverträgen nichts zu tun.
Ist natürlich schwierig und machen bei weitem nicht alle.

Ändert an meiner Aussage dennoch nichts, dass durch die tariflichen Rahmenbedingungen und Ausgleichsmaßnahmen bei Überstunden zwangsläufig bei Tarifarbeitnehmern eine Zeiterfassung notwendig ist. (indem Kontext gemeint)
Das eine grundsätzliche Arbeitszeiterfassung erfolgen muss, ist dabei eine vollkommen andere Sache.
Afair hatte das Urteil auch keinen Verordnungs, sondern anweisenden Richtliniecharakter. Heißt es muss jetzt erstmal ins nationale Recht umgesetzt werden und Übergangsfristen definiert werden. Davor wird es bei den meisten Unternehmen so bleiben wie jetzt.

Vorgehensweise laut Betriebsrat ist z.B. eine Excel Liste o.ä. die monatlich vom Vorgesetzten unterschrieben werden muss.

Bei uns garkeine Anweisung irgendetwas sofort zu erfassen. Mehrere tausende Mitarbeiter großer Betrieb. Mhh

@Snowi
Würde bei mir nichts bringen. Überstunden sind mit dem Gehalt vollkommen abgegolten. Da ist es Yak oder Hose, ob ich Zeiten erfasse. Im Moment kommt es mir ganz gut entgegen. Der zusätzliche Erfassungsaufwand bringt "mir", in dem Fall nichts, außer zusätzlich Arbeit. :P
 
Snowi schrieb:
Und was Gehälter angeht: Ich habe jetzt mit Schulischer Ausbildung (IT-Assistent), quasi abgebrochenem Studium (Ich bin noch eingeschrieben, jedoch werde ich im Frühjahr aufhören, das weiß man AG auch) und ohne Berufserfahrung mit ~45k angefangen. Dazu gehört allerdings auch Schichtdienst sowie Rufbereitschaft für eine Woche alle 6 Wochen.
Dafür aber auch wieder sehr sehr guter TV, 36 Tage Urlaub + 24. Dez + 1. Januar pauschal frei

Darf man da mal nach Region, Firmengröße und Branche fragen? Finde die Werte ungleich deiner Forenerfahrungen gerade zu himmlisch, gerade als jemand der mit dem TAI quasi das Gleiche wie den ITA hinter sich hat. Da bin ich mit 24k ohne Rufbereitschaft deutlich drunter eingestiegen. Anschließend kam bei mir Rufbereitschaft im gleichen Rhythmus drauf für gut 400-500 Euro im Monat. Urlaub mit 25 Tage auch ein wenig anders. An deine Werte bin ich nun 7 Jahre später noch nicht dran, wobei das Gehalt bald in die Nähe kommt, am Urlaub wird sich aber nix tun.
 
apachy schrieb:
Darf man da mal nach Region, Firmengröße und Branche fragen? Finde die Werte ungleich deiner Forenerfahrungen gerade zu himmlisch, gerade als jemand der mit dem TAI quasi das Gleiche wie den ITA hinter sich hat. Da bin ich mit 24k ohne Rufbereitschaft deutlich drunter eingestiegen. Anschließend kam bei mir Rufbereitschaft im gleichen Rhythmus drauf für gut 400-500 Euro im Monat. Urlaub mit 25 Tage auch ein wenig anders. An deine Werte bin ich nun 7 Jahre später noch nicht dran, wobei das Gehalt bald in die Nähe kommt, am Urlaub wird sich aber nix tun.

Genauen Arbeitgeber ungern, generell aber eine Versicherungsgesellschaft in Köln.
War bei mir auch eher Zufall dass ich da reingerutscht bin, zudem war auch mein Gehaltswunsch bei der Bewerbung eine ganze Ecke niedriger, weil ich wusste dass meine Qualifikation nicht die beste ist.
Habe vorher in Teilzeit (18h/Woche) neben dem Studium gearbeitet in einem Aushilfsjob. Hatte dann aber keinen Bock mehr auf den Job, und die Dozenten meiner Hochschule haben zur hälfte nicht mehr alle Latten am Zaun, daher habe ich mich mal gutmütig auf ein paar Stellen beworben, die explizit auch an Berufsanfänger gerichtet waren. Konnte dann wohl mit meiner generellen Einstellung zum Thema IT und Lebenslanges lernen glänzen, und ich komme auch ziemlich gut mit Menschen klar, auch wenn ich privat den Kontakt eher meide. Zudem wollte wohl auch niemand Schichtdienst und Bereitschaft, sodass die Stelle lange Zeit unbesetzt war. War also viel Glück mit im Spiel.
 
36 Tage Urlaub? Das ist ja ein Traum. Ich hab gerade mal 25.. aber ich habe ohnehin vor zu wechseln.
 
dbeuebeb schrieb:
36 Tage Urlaub? Das ist ja ein Traum. Ich hab gerade mal 25.. aber ich habe ohnehin vor zu wechseln.

Die 36 kommen durch die Rufbereitschaft, ohne die hätte ich aber noch immer 30 Tage.
Und die Rufbereitschaft ist nicht nur auf dem Papier, da passiert ab und an leider wirklich was, sodass man dann Nachts um 3 mal 1-2 Stunden arbeiten darf. Daher finde ich sind die 6 Tage durchaus gerecht als Entlohnung^^

Wenn ich mir die Leute bei Golem oder Heise anschaue, werde ich aber das Gefühl nicht los, dass da generell irgendwie was nicht so passt mit den IT Gehältern. Auf der einen Seite sind dann besagte "Profis" mit angeblichen Einstiegsgehältern von 60k und mehr, und dann meine ganzen Schulfreunde etc die eher mit 20-30k eingestiegen sind. Und dann eben welche wie mich, die in der Mitte stecken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hängt halt von der Qualifikation ab. Mit nem Uni-Master ist natürlich mehr drin als mit einer Ausbildung. Allerdings sind 20k schon echt wenig, das ist kaum mehr als Mindestlohn. Ich bin mit nem FH-Bachelor mit 40k eingestiegen.
 
Snowi schrieb:
Wenn ich mir die Leute bei Golem oder Heise anschaue, werde ich aber das Gefühl nicht los, dass da generell irgendwie was nicht so passt mit den IT Gehältern. Auf der einen Seite sind dann besagte "Profis" mit angeblichen Einstiegsgehältern von 60k und mehr, und dann meine ganzen Schulfreunde etc die eher mit 20-30k eingestiegen sind. Und dann eben welche wie mich, die in der Mitte stecken.
Warum sollte da etwas nicht passen?

Noch gibt es in der IT doch alles, vom ungelernten Kabeltauscher, über ausgebildete Kräfte, Techniker & sonstige Fortbildungen bis hin zu Bachelor, Master, Doktor, ... in stark spezialisierten Nischen.
 
ascer schrieb:
Warum sollte da etwas nicht passen?

Noch gibt es in der IT doch alles, vom ungelernten Kabeltauscher, über ausgebildete Kräfte, Techniker & sonstige Fortbildungen bis hin zu Bachelor, Master, Doktor, ... in stark spezialisierten Nischen.

Die, bei denen die Gehälter am weitesten auseinandergehen, sind meiner Erfahrung nach die Entwickler.
Der am schlechtesten bezahlte Entwickler den ich kenne, verdient ca. 28.000€/Jahr Brutto, der der am meisten verdient ist "DevOps Engineer" und hat ca 38.000€/Jahr als Einstieg bekommen, dafür eben in einer Frickelbude wo er selbst das Backend macht und auch fürs Hosting/Administrieren incl Bereitschaft jedes zweite Wochenende zuständig ist.
Die Unterschiede sind enorm zwischen den Unternehmen.
 
Aber alles FI?
38000 als Bachelor oder Master wäre halt mager, passt aber auch nicht zu Backend selber machen
 
Ja die Gehälter sind nicht annähernd gerecht.
Top aktuell kenne ich zwei Leute die beide kaum bis nichts in der IT wissen aber in öffentlichen Dienst eingestellt werden auf eine Stelle EG 12 Stufe 4.
Die eine Person ist studierter Designer (B.) und die andere nach einer Ausbildung beim Zoll. (Hat also von IT 0.0% Ahnung)

Beide arbeiten nun im öffentlichen Dienst als IT-Berater.

Für mich purer Wahnsinn, allein wenn ich die eingruppierung sehe.
 
"Können" hat auch nicht zwangsweise was mit dem Gehalt zutun. Leute werden ja auch zu unterschiedlichen Zeiten eingestellt, da wechselt ggf. mal Chef oder HR, mal geht es der Firma besser, mal schlechter. Einer performt in jungen Jahren massiv und kriegt dadurch Gehaltssteigerungen, baut anschließend aber ab, weil Interesse verloren oder schlicht in seiner Freizeit besseres zutun mit Familie, Haus und Garten oder Enkeln, dann wird der Tech Stack gewechselt und er zählt ggf. zu den Schwächsten, hat aber das höchste Gehalt usw.

Ansonsten eben einfach die Schwankungen nach Region, Branche und Firmengröße. Und selbst wie gut man sich verkaufen kann ist am Ende doch wichtiger als Leistung. Manchmal auch ob man sich unentbehrlich macht, was nicht immer für gute Umsetzung spricht etc. pp. Gibt eben etliche Gründe warum Gehälter oft kaum vergleichbar sind.

Davon ab gibt es natürlich auch genug, die höher eingestiegen sind, weil sie ein Studium haben aber ggf. praktisch nicht wirklich stark sind. Ist imo eh nen Problem in der Branche, dass wir oft praktische Probleme haben, die Leute aber für ein höheres Einstiegsgehalt studieren, obwohl oft die Ausbildung passender wäre.
 
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apachy schrieb:
Davon ab gibt es natürlich auch genug, die höher eingestiegen sind, weil sie ein Studium haben aber ggf. praktisch nicht wirklich stark sind. Ist imo eh nen Problem in der Branche, dass wir oft praktische Probleme haben, die Leute aber für ein höheres Einstiegsgehalt studieren, obwohl oft die Ausbildung passender wäre

Es ist mittlerweile so, dass eine Ausbildung nichts mehr wert ist. Wenn ich mit einer Ausbildung genauso viel bekomme, wie ein Ungelernter ohne Ausbildung und Schulabschluss, der nicht einmal richtig Deutsch kann, warum sollte ich dann eine Ausbildung machen? Es lohnt sich finanziell betrachtet einfach nicht. Dabei spielt die Leistung dann gar keine Rolle mehr, es zählt einfach nur noch der Abschluss.
 
Ka was du für Ausbildungen meinst, aber in der IT ist es meist so, dass du in Firmen mit Tarifvertrag als jemand mit Ausbildung einfach 1 Stufe niedriger einsteigst, es sich aber im Laufe der Zeit normalisiert (der 1 Stufen Unterschied verschwindet nach einigen Jahren).
So fett macht das den Braten nicht..
 
dbeuebeb schrieb:
Es ist mittlerweile so, dass eine Ausbildung nichts mehr wert ist.

Das kann ich bei meiner Firma definitiv nicht bestätigen. Wir bezahlen IGM BW und das auch noch recht großzügig. Vor allem Leute die über Ausbildung / Fachwirt / Betriebswirt kommen, haben sehr gute Chancen recht hohe Eingruppierungen zu erreichen. Nicht direkt, aber mit einiger Zeit definitiv. Das geht soweit, dass man sich selbst mit einem Master schon noch absetzen kann, aber nicht mehr in dem Maße wie ich persönlich das für richtig und angemessen halte.

Ich will nicht motzen, da ich definitiv ein gutes Gehalt bekomme, aber hätte ich mir das Studium gespart und wäre direkt nach der Ausbildung hier rein gerutscht hätte ich heute wohl kaum weniger + die gesparte Zeit in der Geld verdient war. Natürlich geht mit dem Master potentiell mehr, aber die Luft wird da sehr schnell recht dünn und Stellen sehr rar.
 
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In erster Linie hilft der Abschluss im Bewerbungsverfahren.
Ist man erst mal in der Firma "drin", entscheiden vielmehr das eigene Engagement/Softskills/Glück/Vitamin B, wie man sich weiterentwickelt...
 
krong schrieb:
In erster Linie hilft der Abschluss im Bewerbungsverfahren.
Ist man erst mal in der Firma "drin", entscheiden vielmehr das eigene Engagement/Softskills/Glück/Vitamin B, wie man sich weiterentwickelt...

Vitamin B. Das kann ich nur bestätigen. Gepaart mit mittleren bis leicht überdurchschnittlichen Arbeitspräsentation (nicht unbedingt arbeitserfolg) und man avanciert.
 
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