Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

Prom07 schrieb:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vertrauensarbeitszeit bedeutet, dass der Arbeitgeber auf (kostenlose) Mehrarbeit vertraut...
Nur dadurch, dass es ständig wiederholt wird, wird's auch nicht wahrer. Steht da jemand und kontrolliert, wie lang ihr arbeitet? Oder jetzt im Homeoffice, wie wird das gehandhabt?
 
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Ich mache auch nochmal ein update :-)

Bin als Freiberufler in einer EU Bude in NL tätig (Entwicklung).

Wochenarbeitszeit: 40h, Vollauslastung (220 Tage pro Jahr)
Alter: 37
Erfahrung: 16+ Jahre
Tagessatz: 560 (macht +- 120k Umsatz p.A.)


Ich weiss der Tagessatz ist recht Tief, nur hängt leider eine andere Bude zwischen mir und dem Kunden. Dank Vollauslastung (seit inzwischen mehr als 3 Jahren) relativiert sich das ganze aber.


Auf diesem weg melde ich mich direkt bei euch: Falls jemand, aus der Aachener Gegend eine neue Stelle als Entwickler sucht (ebenfalls Freelancer) kann er sich gerne bei mir melden :-) Wir suchen einen neuen netten Kollegen der mich unterstützen kann.

Profil:
  • Java/Angular + einige Jahre Erfahrung (wenn eins der beiden fehlt => auch nicht so schlimm)
  • Brauchbares Englisch

Arbeit ist momentan dank corona zu 100% remote. Danach werden wir auf vermutlich +- 50% on site wechseln.
Taggessatz je nach Erfahrung vergleichbar mit meinem.
Projektlänge: erstmal 1 Jahr, mit Option auf Verlängerung bis zu max 5 Jahre (ich bin in Jahr 4). Und danach winken hoffentlich interne Stellen (für Bedingungen siehe was das EU Parlament bietet => recht ähnlich bei uns).

Falls einer mehr Infos will => einfach bei mir melden :-)

@Mods: falls mein Text gegen irgendwelche Regeln hier verstösst => gebt mir kurz Bescheid und ich räume auf :-)
 
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@SheepShaver
Ich habe über meine Erfahrung mit Vertrauensarbeitszeit geschrieben. Wenn es bei anderen Arbeitnehmern super klappt freue ich mich natürlich für die Kollegen.

Ich hatte damals kein HO, dafür 4 Leute in einem Büro und faktisch eine starke Kontrolle der Anwesenheit mit der sehr deutlichen Erwartung von Mehrarbeit. Ich habe für mich daraus die Konsequenzen gezogen und habe mich weiter orientiert. Für mich wäre Vertrauensarbeitszeit (im klassischen AN-Verhältnis) ein Deal Breaker.
 
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SheepShaver schrieb:
Das klingt aber eigenartig.
Bei uns haben die Mitarbeiter die Zeitsouveränität und entscheiden selbst, wann sie arbeiten - in Abstimmung mit den Direct Peers. Niemand würde einfach kurzfristig an einem Tag nicht arbeiten, ohne das zuvor mit den Kollegen abgesprochen zu haben. Ich denke das ist der Punkt. Die Mitarbeiter fühlen sich verantwortlich, weil sie ihre Zeit selbst kontrollieren.
Es gibt auch Tätigkeiten, bei denen man sich nicht täglich mit den Kollegen abstimmen muss. Wenn ich ein paar Tage oder gar Wochen an der Archivtektur für ein Teilsystem arbeite (wofür ich in der Regel keine täglichen Kontakte zum Kunden oder Kollegen benötige), dann gibt es nur einen geplanten Endtermin oder u.U. ein paar Milestones dazwischen. Ob ich die Sachen aber drei Wochen lang mit 5*8 Stunden abarbeite oder mich Donnerstag Abend entscheide, am Freitag etwas anderes zu tun und daher diese Woche 4*8 Arbeite und die Zeit in den nächsten Wochen (oder am Samstag freiwilig, und damit ohne Zuschläge aber auch ohne ansprechbare Kollegen) wieder rein hole, bleibt mir überlassen.

Dann gibt es halt Donnerstag Abend noch in die Zeiterfassung eingetragen (und damit u.A. die Nachricht an den Chef gesendet) und gut ist. Wer garantiert am Freitag etwas von mir gewollt hätte, der konnte mir auch bis Donnerstag Abend einen Termin einstellen oder muss halt bis Montag warten. Feste Termine/Besprechungen für Freitag sind keine Eingetragen, sonst klappt das halt nicht.

Normalerweise wird das vorher abgestimmt (falls nötig), aber es geht bei uns auch anders. In wie weit das der Chef einschränken wird, wenn mal etwas daneben geht, muss sich zeigen. Das habe ich die letzten 10 Jahre aber noch in keiner Abteilung mitbekomen, in der ich gearbeitet habe. Selbst zu Zeiten, als ich im Support gearbeitet habe, war das an Tagen, an denen ich keinen Support leisten musste, problemlos möglich.
 
Der Architekt im Elfenbeinturm, der mit niemandem kommuniziert. Klingt ja alles sehr archaisch bei euch, ohne Teamkommunikation und Dailies. Agile Entwicklungsprozesse und flache oder gar keine Hierarchien gibt's dann wohl auch nicht. Da ist dann natürlich ein archaisches Zeiterfassungsmodell passender.

Für mich wäre das nichts. Da ist mir eine Firmenkultur, die Eigenverantwortung fördert und ohne nennenswerte Hierarchien auskommt, da sich jeder mitverantwortlich fühlt, erheblich lieber.
 
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Zeiterfassung per se als archaisch zu bezeichnen ist wiederum auch nicht besonders fortschrittlich. Ich verstehe auch nicht so wirklich, warum und wie eine Zeiterfassung Engagement bremsen sollte. Kannst du das bitte für mich noch einmal erklären? Ich arbeite bei Bedarf auch gerne länger, aber die Zeit wird halt erfasst und entweder ausgeglichen oder ausgezahlt. Mich motiviert das eher, als wenn ich für nichts "schaffen" soll.

Merke: Zeiterfassung ungleich feste Arbeits-/Präsenzzeit.
 
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SheepShaver schrieb:
Agile Entwicklungsprozesse und flache oder gar keine Hierarchien gibt's dann wohl auch nicht
die gibt es doch eh nicht wirklich :)
Auf Dailies kann ich gerne verzichten. Die Agilität ist mittlerweile zur Religion geworden.
 
@Prom07

Na, in der Zeiterfassung kann man schlecht regelmäßig >10 Stunden pro Tag arbeiten, >48 Stunden pro Woche etc. :)

Im Tarifgefüge lohnt sich Vertrauensarbeitszeit natürlich nur für die, die einen ordentlichen Aufschlag dafür bekommen, dass alle Überstunden abgegolten sind.


Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass man selbst mit dem System gut leben kann, welches der aktuelle Arbeitgeber eingeführt hat!
 
Jemand, der sich mehr für die erfasste Arbeitszeit, als die erbrachte Leistung interessiert, hätte bei mir im Team nicht lange Bestand. Völlig egal, ob 5 Stunden oder 10 Stunden, so lange das Ergebnis passt.
Zeiterfassung hilft nur notorischen Underachievern.
 
So lange ihr entsprechende Löhne für diese Ansicht zahlt ist das ja völlig okay.

Bei der IG Metall BaWü beginnen diese Ansprüche ÜT bei (EG 17 im Durchschnitt bei 40h = EUR 107.567) bei knapp EUR 120.000 pro Jahr.

Dafür kann man dann auch mal mehr arbeiten. Stimme ich zu.
 
Schön, was hier für Positionen vertreten werden und welch begrenztes Wissen über den eigenen Tellerrand hinaus hier gezeigt wird. Ich lache noch über die Bemerkung zu archaischen Zeiterfassungsmodellen und Dailies.
 
@SheepShaver : Wie @Idon schon angedeutet hat, geht es letztlich um den Schutz der Arbeitnehmer. Und ich habe immer noch nicht verstanden, warum Zeiterfassung in deiner Logik ein Merkmal von "Underachievern" ist. Auch mit einer Zeiterfassung habe ich doch Interesse, eine hohe Ergebnisqualität fristgerecht und effizient zu liefern und hierzu auch länger zu arbeiten?

@Idon Mal schauen welche Bahnen das EuGH-Urteil C55/18 hier noch ziehen wird. 😉
 
Ich nehme an dass bei dem Urteil dann einfach unter der Hand eine Abmachnung getroffen wird, und offiziell wird dann 1x im Monat für alle Tage brav 8h eingetragen.
 
fandre schrieb:
Schön, was hier für Positionen vertreten werden und welch begrenztes Wissen über den eigenen Tellerrand hinaus hier gezeigt wird. Ich lache noch über die Bemerkung zu archaischen Zeiterfassungsmodellen und Dailies.
Ich arbeite seit über 15 Jahren in der IT, war in Startups, Grosskonzernen und mittelständischen Unternehmen unterwegs. Also erzähl mir nichts von Tellerrand. 🙄

Bei der Einführung von neuen Zeiterfassungsmodellen waren immer diejenigen am lautesten, von denen man sonst nie was gehört hat.

@Prom07
Bei der Zeiterfassung stehen die geleisteten Stunden im Vordergrund. Bei der Vertrauensarbeitszeit steht die geleistete Arbeit im Vordergrund. Jeder Mitarbeiter hat die Hoheit über die eigene Arbeitszeit. Die Behauptung, dass Vertrauensarbeitszeit automatisch zu Mehrarbeit führt ist falsch. Mehrarbeit kommt durch Overcommitment zu Stande. Das hat nichts mit dem Zeiterfassungsmodell zu tun.

Anderes Extrem und im Konzern oft erlebt: Kollege kommt ins Büro, stempelt und geht dann erst Mal eine Stunde Kaffee trinken. Mittagspause dauert auch auch gerne Mal 2 Stunden. Trotzdem wird natürlich täglich exakt nach 8 Stunden ausgestempelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
SheepShaver schrieb:
Die Behauptung, dass Vertrauensarbeitszeit automatisch zu Mehrarbeit führt ist falsch. Mehrarbeit kommt durch Overcommitment zu Stande.
Bei einem vernünftigen Vorgesetzten ist das wie es funktionieren sollte, ja...
 
SheepShaver schrieb:
Jemand, der sich mehr für die erfasste Arbeitszeit, als die erbrachte Leistung interessiert, hätte bei mir im Team nicht lange Bestand. Völlig egal, ob 5 Stunden oder 10 Stunden, so lange das Ergebnis passt.
Zeiterfassung hilft nur notorischen Underachievern.

SheepShaver schrieb:
[...]Mehrarbeit kommt durch Overcommitment zu Stande. Das hat nichts mit dem Zeiterfassungsmodell zu tun.
Anderes Extrem und im Konzern oft erlebt: Kollege kommt ins Büro, stempelt und geht dann erst Mal eine Stunde Kaffee trinken. Mittagspause dauert auch auch gerne Mal 2 Stunden. Trotzdem wird natürlich täglich exakt nach 8 Stunden ausgestempelt.

Vielleicht haben wir hier ein anderes Verständnis von Underachievern und Overcommitment, aber für mich widersprechen sich diese beiden Positionen massiv.

Und im Ergebnis ist für beide Gruppen Vertrauensarbeitszeit nachteilig, sofern die geleisteten Überstunden nicht durch ein sehr hohes Gehalt (im Vergleich zum Basisgehalt) abgegolten werden.

Underachiever:
Ich kenne Leute, die sind so schlecht, die arbeiten um die 14 Stunden pro Tag um ihr Soll - und damit den Durchschnitt der Kollegen - zu erbringen.
Overcommitment:
Ich kenne Leute, die haben so viel Spaß an der Arbeit und/oder wollen so viel erreichen, dass sie jeden Tag mehr als die vertraglichen 8 Stunden arbeiten.


Für genau diese Fälle gibt es ja auch das Arbeitszeitgesetz.
 
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SheepShaver schrieb:
Der Architekt im Elfenbeinturm, der mit niemandem kommuniziert.
Das scheinen bei euch nur Miniprojekte zu sein, wenn der SW-Architekt täglich mit allen Leuten reden muss. So lange die FS vernünftig erstellt wurde, ist das bei uns zum Glück nicht nötig. Erst recht nicht in der Richtung, dass der Architek täglich Rückfragen stellen muss und damit nur im direkten täglichen Austausch arbeitsfähig bleibt.

Wenn ein Mitarbeiter für einen Tag krankheitsbedingt (und dann auch ohne Vorankündigung) ausfällt, bleibt weder die Firma stehen noch sind die Kollegen Arbeitsunfähig. Hier ist das ganze sogar soweit geplant, dass dafür garantiert kein Kollege einspringen muss.

SheepShaver schrieb:
Bei der Zeiterfassung stehen die geleisteten Stunden im Vordergrund.
Seltsame Erfahrungen, die Du anscheinend gemacht hast. Die Zeiterfassung ist Mittel zum Zweck, um der übereifrigen Führungskraft auch aufzeigen zu können, dass die von ihr übertragene Arbeit nicht in der vertraglich vereinbarten Zeit zu leisten ist. Wenn die Führungskraft das weder durch entsprechende Gespräche und Überprüfungen einsehen will, ist die Zeiterfassung das letzte Mittel dafür. Und zwar hoffentlich bevor das Projekt den Bach runter geht.

Das ganze gilt natürlich bezogen auf die individuelle Leistungsfähigkeit, welche die Führungskraft einschätzen und damit entsprechend verplanen können. Wenn diese Leistungsfähigkeit der Firma zu schlecht ist, dann hat sie genügend Wege, darauf zu reagieren.

Idon schrieb:
Bei der IG Metall BaWü beginnen diese Ansprüche ÜT bei (EG 17 im Durchschnitt bei 40h = EUR 107.567) bei knapp EUR 120.000 pro Jahr.

Dafür kann man dann auch mal mehr arbeiten. Stimme ich zu.
Daher bleibe ich lieber bei den gut 100k€ Brutto im Jahr (je nach Rechnung auch mehr, keine Ahnung, wie das in den Bereichen dann auf den Euro genau zu berechnen ist) mit Zeiterfassung und beim aktuellen Tätigkeitsbereich ohne tägliche Meetings aber mit recht hoher Zeitflexibilität.
 
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Azubi Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung im ersten Jahr 840€ Brutto im Monat, zzgl. kostenlos Kaffee, Fitnessstudio, Home Office Paket.
 
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