Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

Für 60h deutlich zu wenig.
 
@bruderzorn Klingt wie bei meiner alten Stelle, nur dass ich Entwickler war und nicht so viele Stunden hatte. Im Endeffekt soll man alles geben, bekommt aber nur das Mindeste zurück.
 
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Bei 60h die Woche wär mir das Gehalt total egal, hauptsache weg da.
 
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bruderzorn schrieb:
Ich denke, es ist an der Zeit sich eine Alternative zu suchen...
Bei 60h-Wochen? Allerhöchste Zeit.

Selbst wenn du bereit bist, diese zu arbeiten, sollten die auch entsprechend vergütet werden.

60h ohne entsprechende Vergütung ist für mich nicht Vertrauensarbeitszeit, sondern Ausbeutungsarbeitszeit.
 
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Ja, das wird mir auch immer klarer. Grundsätzlich macht mir mein Job verdammt viel Spaß und es ist ein geniales Team aber Wertschätzung seitens der GF, auch wenn wir per Du sind und uns gut verstehen, sieht anders aus.
 
Wenn du mit der Firma ansonsten zufrieden bist kannst du dich natürlich erstmal mit der GF hinsetzen und die 60h-Woche ansprechen.

Irgendwas von 'geil hier, aber die Work-Life-Balance ist komplett aus dem Ruder geraten' und du wirst auf den einen oder anderen Weg zu einer 35-40h Woche zurück finden.

Wenn es nicht möglich ist innerhalb der Firma die Aufgaben gerecht umzuverteilen, dass du entsprechend entlastet bist, sollen die posthaste einen zusätzlichen Projektmanager anheuern.
Man kann ja sicherlich andeuten, dass die sonst zwei neue Projektmanager brauchen, ohne das direkt als Drohung in den Raum zu stellen...
 
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Ja, das Gespräch steht zum Jahreswechsel eh an.

Ich wollte mich hier nur mal umhören, und die Meinungen zur Situation sind nicht nur hier eindeutig. Ich werde berichten.

Danke!
 
Sorry, aber das ist doch alles Trolling: ein PM, der den Arbeitsmarkt nicht kennt und sich so dermaßen ausbeuten lässt - Never ever.
Davon abgesehen, dass es eh unmöglich ist, auf Dauer 60 St/Wo produktiv zu arbeiten.
 
Danke für deinen Beitrag.

Ein personengewordener Beweis dafür, warum das Internet überall am Arsch ist. Manchmal sollte man seine Meinung einfach für sich behalten, wenn man schon nichts konkretes zum Thema beitragen kann.
 
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Kurz auch mal was zu mir: Ich mache (nach 2 aus diversen Gründen abgebrochenen Studien) in einem kleinen IT Systemhaus im Düsseldorfer Umkreis (IT und SAP Business One für klein- und mittelständische Unternehmen, neben den 2 Geschäftsführern aktuell ca. 10 Mitarbeiter, davon 5 Technikazubis + ich als kaufmännischer Azubi) aktuell eine Ausbildung zum IT-System Kaufmann.
Das Unternehmen ist jetzt seit fast 30 Jahren am Markt, die meisten Mitarbeiter, außer natürlich den Azubis, sind mindestens seit 10 Jahren da, wenn nicht länger.

Aufgabenbereich: Inside Sales, ich kümmere mich um alles was bestellt werden muss, vom Server über Software bis zum Kaffee für die Küche.
Ferner der gesamte Kauf- und Verkaufsprozess, vom Angebot an den Kunden über den Kundenauftrag bis zum Wareneingang.
Kommunikation mit Distributoren, Lieferanten und co. natürlich auch.

Arbeiten tue ich mit SAP Business One, mache da alles außer Rechnungen buchen (das nur im Ausnahmefall), einen Kollegen in der Abteilung habe seit Januar 2020 nicht mehr.

Der Plan war ursprünglich diesem Kollegen zuzuarbeiten und die Prozesse vom ihm zu lernen um dann nach der Ausbildung gut ausgebildet einen Job zu finden, eine Übernahme war damals schon im Gespräch, aber nicht wirklich sicher.

Seit Januar 2020 (ich bin seit Juni 2019 da) hat sich leider einiges verändert, der Kollege aus dem Sales ist nicht mehr da (hat die Firma im Unfrieden kurzfristig verlassen) und ich bin quasi ins kalte Wasser geworfen worden.
Die neue Aufgabe heißt jetzt den Sales im Zusammenspiel mit meinem Chef (einer der beiden GF) alleine zu regeln, das war am Anfang eine Mammutaufgabe für mich, da ich mich alleine in SAP noch nicht gut auskannte, die Kontakte zu Distributoren und Lieferanten noch nicht geknüpft waren und ich die internen Prozesse noch nicht gut kannte, anderseits habe ich es aber auch als Vertrauensbeweis gesehen, dass mir mein Chef zutraut, dass ich das schaffen kann.

Nunja: Um mal zum Punkt meines Posts zu kommen, ich habe es hinbekommen mich in alle Systeme reinzufuchsen, und den Job nach dem Wurf ins kalte Wasser gut hinbekommen.
Die beiden Geschäftsführer sind super zufrieden mit mir, ich fühle mich wohl in der Firma, also erstmal gute Voraussetzungen.

Der Geschäftsführer der SAP Abteilung hat mich kürzlich zum Gespräch geladen und mir gegenüber seine Zufriedenheit und Anerkennung nochmal klar ausgedrückt und mir klar gesagt, dass ich unbedingt gehalten werden soll und wir spätestens im Januar dazu zu dritt (beide Geschäftsführer und ich) ein Gespräch führen sollten.

Parallel dazu gab es eine Gehaltserhöhung (also eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung) von vorher ca. 800€ Brutto auf 1250€ Brutto bis zum Ende der Ausbildung (für die Aufzeichnungen dieses Threads: 1. LJ: 700€ Brutto, 2. JR: 750€ Brutto).
O-Ton: Deine Arbeit ist mir sehr positiv überrascht aufgefallen, du hast dich da super reingearbeitet und machst den Job jetzt schon deutlich besser und zuverlässiger als es dein Vorgänger je getan hat.
Dir gebe ich ohne zu Zögern auch komplexere Sachen zu erledigen, weil ich weiß, dass diese dann zuverlässig und gut erledigt werden.

Jetzt meine Frage an euch, weil es auch gleichzeitig meine erste Gehaltsverhandlung werden wird:
Mit welcher Vorstellung würdet ihr ins Gespräch im Januar gehen?
Die Spannen, die ich im Internet finde, sind riesig, ich möchte fair entlohnt werden, aber auch nicht unverschämte Dinge fordern, die das gute Verhältnis möglicherweise beschädigen würden.

Stand heute (es kann sich vieles schnell ändern, das ist mir klar): Wenn ich mir etwas wünschen könnte, würde ich gerne lange, verdient entlohnt, in dieser Firma bleiben.
Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben wie ich auf den Weg dahin kommen könnte. :)
 
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Für dich als kleiner Anhaltspunkt, ich habe nach Abschluss meiner Kaufmännischen Ausbildung, den ersten Job mit 2000 Brutto angefangen, mit Steigerung auf 2500€ nach Beendigung der Probezeit. Der erste Arbeitgeber war in der chemischen Industrie.
 
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bruderzorn schrieb:
Ein personengewordener Beweis dafür, warum das Internet überall am Arsch ist. Manchmal sollte man seine Meinung einfach für sich behalten, wenn man schon nichts konkretes zum Thema beitragen kann.
Falls bei dem "im Schnitt ... 60h die Woche" keine 15-20h Reisezeit enthalten ist, welche der Arbeitgeber nicht als Arbeiszeit ansieht, dann sind das für mich Mo-Sa 10h (plus Pausen). Auf Dauer (das lese ich aus dem "im Schnitt") verstößt das schlicht gegen das Arbeitszeitgesetz, genauso wie einzelne Wochen mit >60h Arbeitszeit. Kein Wunder, dass sowas als "Vertrauensarbeiszeit" verkauft wird, dann bist wenigstens Du der Dumme, wenn irgendwas passiert.

Aber am Ende musst Du natürlich selber wissen, was Dir Deine Gesundheit und Freizeit wert ist.
 
@boarder-winterman

Umgebung Düsseldorf kann breit gefächert sein. Je näher an Düsseldorf, desto höher.

Jetzt hast du keine Erfahrung in Verhandlungen und kennst deinen Marktwert nicht. Anbei ein paar Ideen/Vorschläge zur Annäherung.

1) Für Bewerbungen - um zu checken, wie dein Marktwert ist - ist es fast zu spät, könntest du aber trotzdem versuchen. Hier würde ich vornehmlich Betriebe wählen, zu denen du nicht wechseln willst, also weit(er) weg oder aus anderen Gründen unattraktiv. Dort dein gewünschtes Gehalt +25% fordern und schauen, ob aufgrund dessen abgesagt wird.

2) Nähere dich von der anderen Seite: Rechne erstmal aus, was du zum Leben brauchst, also Miete/Finanzierungrate Eigentum, Mobilität, Nahrungsmittel, Versicherungen, Freizeit etc. sowie einen ordentlichen Puffer an Rücklagen. Melde dich mit dieser Summe hier wieder zurück und wir können überlegen, wie hoch das Markup ausfallen könnte.

3) Stimme dich mit deinen Kollegen aus der Berufsschule ab. Was haben die so in Aussicht?

4) Bring in Erfahrung, was jemand vergleichbar bei IG Metall und IG BCE pro Jahr (= inklusive aller Sonderzahlungen nach 36 Monaten Zugehörigkeit sowie der Leistungszulage!) verdient. Das ist oftmals am oberen Ende dessen, was ein "Normalo" ohne gesonderte Skills verdienen kann.
 
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Tundor schrieb:
Ich kann nur über den Berliner Arbeitsmarkt sprechen, würde hier sagen, dass 80K eher schon Senior Positionen sind.
Senior hat für mich nicht nur mit Wissen zu tun, sondern auch mit schneller Auffassungsgabe für das Produkt, Erfahrungen und vor allem Wissen vermitteln an Junior/Regular Devs.

Aber ich habe jetzt ein konkretes Angebot als Senior bekommen für das genannte Gehalt mit 99% Home Office (wenige Male im Jahr zum Standort fahren). Das werde ich auch annehmen, weil es mich technologisch und vom Produkt her überzeugt.

Aber ich muss auch sagen, hatte gestern ein Gespräch mit einem großen Konzern und die haben schon geschluckt beim Gehalt und wollten diskutieren, aber was soll ich diskutieren, wenn ich schon ein konkretes Angebot mit dem Gehalt habe - mal schauen ob ich da raus bin.
 
Ist in Neuss, Stadtgrenze Düsseldorf, direkt am Rhein.
Werde mich mal in der Berufsschule umhören und auch mal durchrechnen was alles so kostet.
 
@boarder-winterman

Super! Hatte noch Punkt 5) vergessen.

Wenn nur über das Geld geredet wird, endet das schnell in einem Tau-Ziehen. Das ist verhandlungstechnisch zu vermeiden, denn da gibt es immer nur einen Gewinner.

Überlege dir, welche weiteren Benefits dir wichtig wären. Zum Beispiel
  • mehr Urlaubstage
  • eine gewisse Anzahl an Tagen mobiles Arbeiten
  • eine niedrigere Wochenstundenanzahl (z. B. nur 35 Stunden) bei gleichem Gehalt
  • jede Stunde Mehrarbeit wird mit 25% ausbezahlt oder abgefeiert, nach deiner Wahl
  • Firmenwagen/Tankkarte auch für Privatfahrten
  • klar definierter Schulungs- und Weiterentwicklungsplan
  • Übernahme von Kosten für ein Studium (o. Ä.) nebenbei
  • Essen/Getränke auf Firmenkosten
  • Jährliche Gehaltsgespräche mit Inflationskopplung
  • etc. etc.


Dann wird aus einem Tauziehen schnell ein Blumenstrauß. Und damit sind Situationen möglich, in denen beide Seiten gewinnen.
 
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Home Office wird definitiv verankert werden, dass hat mir der SAP Chef schon versprochen.
Aktuell mache ich Montags Home Office, zwei Tage sollen es mindestens werden.

Das Thema Wochenstunden ist eher schwierig bei uns, wir haben keine Zeiterfassung und alle arbeiten bis 17:00.
Wenn mehr zu tun ist, aber auch schon mal bis 18:00 oder 19:00.
Vergütet werden Überstunden nicht.

Der Beginn ist um 08:00, wobei das nicht so eng gesehen wird, ich bin aus verkehrstechnischen Gründen (aktuell 65km One Way) eher um 08:30 da.

Mehr Urlaub ist immer gut und wäre im Gespräch denke ich auch machbar, aktuell habe ich 24 Tage.

Getränke auf Firmenkosten haben wir jetzt schon, Essen wird eher nichts, da bestellen wir mittags immer bei einem der vielen verfügbaren Lieferdienste.

Zum Schluss das Thema Firmenwagen: Das könnte tatsächlich etwas sein, aktuell haben alle Festangestellten einen Firmenwagen inkl. unbegrenzter Privatnutzung und Übernahme aller Tankrechnungen.

Für mich als Inside Sales Kollegen ist das zwar eigentlich nicht geplant, da ich ja für die Firma nicht zum Kunden fahre, aber vielleicht ist da ja doch etwas machbar.
Muss ja kein Ultra teurer Wagen sein, ein Polo mit Automatik, Navi und Abstandstempomat würde mir als Single völlig reichen.

Danke auf jeden Fall schon Mal für deine Anregungen.
 
boarder-winterman schrieb:
aktuell 65km One Way
Das ist natürlich ziemlich weit weg. Bevor du über einen Firmenwagen verhandelst, solltest du erstmal durchrechnen, was dich dieser dann kostet aufgrund der 1% Regel bei Verbrennern. Elektroauto ist günstiger. Falls Tankkosten komplett übernommen werden, wird's sich dennoch lohnen für dich.
 
65 KM one way, aktuell nur 1 Tag HO, nur 24 Urlaubstage, keine Überstundenregelung und somit keine Gleitzeit sind absolute NoGo's.
Mit deinen knapp 30 Jahren und Ausbildung only (sofern mal abgeschlossen) hast du jetzt natürlich nicht die besten Verhandlungsvoraussetzungen, aber ich würde all diese Punkte zur Sprache bringen, und falls man sich nicht einig wird, mich in tarifgebundenen Unternehmen umsehen.
 
Wenn ich dort weitermache, dann sicher nur wohnungstechnisch näher an der Firma.
Aktuell sind die Mieten in Düsseldorf für mich nicht bezahlbar, nach der Ausbildung sieht das denke ich anders aus.

Aktuell stören mich die 65km nicht so wirklich, das sind 97% Autobahn und ohne Stau 45-50min.
Aber das geht trotz meines relativ sparsamen Diesels trotzdem ins Geld, klar.

Den einen Tag HO finde ich schon klasse, ist definitiv ein Entgegenkommen von meinem Chef und auch eine inoffizielle Regelung.
Unsere IHK sagt nämlich eigentlich klar, dass Home Office für Azubis nicht gestattet ist.

Die Sache mit dem Urlaub möchte ich definitiv ansprechen, jeder Tag mehr ist viel wert.

Mit der Überstundenregelung lebe ich jetzt schon drei Jahre ohne mich großartig zu beschweren, ich werde halt gebraucht, mein Chef bekommt die Projekte ohne mich teilweise aktuell gar nicht mehr geregelt.

@Nafi,
leider habe ich im Büro keine Lademöglichkeit, es handelt sich um ein gemietetes Büro in einem großen Businesspark.
Mein Chef hat da schon einiges erfolglos probiert, da er seit kurzem einen Audi Q7 Plugin Hybrid fährt.
 
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