Norebo schrieb:
Es geht um Spass am Kampf, um Glaubwürdigkeit eines Duel-Kampfsystems in Gruppen und Massengeprügel.
Beides ist schwach!
Also gerade das hat KCD doch gut umgesetzt. In der Realität legt sich auch kein Schmiedelehrling, der laut Story gerade mal ein paar Wochen / Monate aus seinem Dorf gekommen ist mit einer Gruppe Banditen / ausgebildeten Soldaten an und schnetzelt Sie weg, in dem er ein paar Buttons klickt. So eine Situation zu überlen ist unwahrscheinlich und nur mit guter Vorbereitung / Glück möglich. Und so macht es das Spiel auch. Wie in der Realität ist es das beste, wenn man solchen Situationen ausweicht, was in fast allen Situationen auch eine mögliche Option ist oder aber man verschafft sich Vorteile. Es ist nicht glaubwürdig, dass man einfach mit ein paar Schlägen eine Gruppe zerlegt. Diesen Aspekt hat KCD super umgesetzt. Kämpfe tun weh und sind kein zuckerschlecken.
Manegarm schrieb:
Um Realismus und Stimmung aufzubauen macht man das nicht mit Survival Gameplaymechaniken wie essen oder trinken, bis hin zum Waschen oder aufs Klo gehen. Das braucht keiner.
Doch gerade das ist für viele der Reiz. Man fühlt sich viel mehr mit einer Welt verbunden, wenn man sich darauf einlässt und teil dieser Welt ist. Und dass schafft man, wenn man auf eine realitätsnahe Weise mit der Welt agiert.
Die Umgebung, Sounds und Details können ja noch so toll sein, wenn z.B. Schmieden daraus besteht, dass ich im Menü auswähle, ich will ein Schwert schmieden und es erscheint dann wenig später im Inventar, nachdem ich gesehen habe, wie die Spielfigur automatisch für 5 Sekunden auf den Amboss gehauen hat, dann habe ich keinerlei Immersion dadurch, oder das Gefühl etwas geschafft zu haben. Es verkommt zum abhaken einer Checkliste. Genau das ist aber der Reiz von einem Rollenspiel. Man spielt eine Rolle und nicht nur die Leere Hülle einer Rolle, die nur dazu dient, eine Story zu erzählen. Aus diesem Grund ist Rollenspiel ja auch in der Realität (LARP) beliebt. Man begibt sich in eine Welt und erlebt sie als Person und nicht nur als Zuschauer. Und bei sowas helfen eben genau diese Mechaniken. Ich bin nicht der Zuschauer meiner Figur, sondern ich bin aktiver Teil der Spielwelt,
Manegarm schrieb:
Das tränke brauen im ersten Teil ging mir richtig auf den Sack. Sowas kann man getrost weglassen.
Das gleiche Beispiel wie beim Schmieden. Wenn ich nur Sage, ich will Brennnesseln und Tollkirschen zusammenmixen und bekomme dann einen Retterschnapps, hat es null mit Immersion zu tun. Aber hier war KCD1 ja schon mehr als gnädig mit seinem Skills. Du konntest fast all diese Elemente nach nicht so langer Spielzeit abschwächen oder komplett automatisieren. Tränke konnte man mit einem Skill automatisch brauen, Hunger und Müdigkeit konnte man auf ein Minimum reduzieren und ohne Bewegung komplett deaktivieren. Damit geht aber auch Immersion verloren. KCD treibt es in meinen Augen nie so weit, dass lästig oder störend ist, aber so weit, dass man ein Teil der Welt sein kann, in dem man wie jede andere Figur auch ein normales Leben dort führt und einen gewissen Tagesablauf einhalten muss.
Diese Art von Rollenspiel ist nicht für jeden was, aber ich rechne es KCD2 sehr hoch an, dass man daran fsthält und nicht so austauschbar wie viele andere Spiel ist. Wenn man Skyrim in einem glaubwürdigerem Setting erwartet, wird man enttäuscht sein. Wenn man sich aber so richtig auf die Welt einlassen möchte, macht es für viele Leute genau das richtig.
Ist wie bei den Souls Spielen oder Elden Ring. uch die Spiele würden funktionieren, wenn die Kämpfe einfach wären und man ohne Anspruch die Welt und Geschichte erleben kann, dass ist aber nicht der die Idee hinter dem Spiel und nicht das, was Fans dieser Art von Spiel erwarten. Allgemein ist nicht jedes Spiel fü jeden Spieler geeignet und das ist auch okay so.