News München übernimmt LiMux in den Regelbetrieb

Naja...

Ob man da wirklich spart?

Sehe dem langfristig Skeptisch entgegen.

(Nicht Linux Ansich, sondern in Verwaltungen)
 
@Atkatla: Ja, ist eher die Regel. Es gibt zwar ein paar Spezialgebiete die im OS Bereich, je nach Anwendungsprofil führend sein dürften, aber industriegetriebene Forschung und Entwicklung hat in vielen Fällen sehr spezialisierte Lösungen, die sich - selbst wenn offen - nicht einfach mal so schnell in die OS Welt übertragen ließen. Oder Spezialanwendungen die einfach durch ihre CS bedingte Verschlossenheit nicht repliziert werden können. Letztere können ja dadurch auch eher trivial aufgebaut sein, ohne dass da jetzt großes neues Wissen verborgen wäre.

Atkatla schrieb:
Von daher wird es immer offene und geschlossene Systeme geben und keines kann alle Felder des Anderen ersetzen.

Auf das konkrete, praktische Thema bezogen: Jupp. Sehe ich ganz genauso. Man muss dann letzten Endes sehen, mit welchem man besser fährt.

Ich hoff ich wirke jetzt nicht widersprüchlich auf dich. Ich bin ja vorher eher auf etwas abstraktes, mehr in Richtung Erkenntnistheorie eingestiegen.

So, ist spät. Gute Nacht.
 
Sehr gut! In dem ein oder anderen Rathaus sind sicher Applilkationen wo eine Linuxportierung nicht möglich bzw. nicht wirtschaftlich ist, aber mittelfristiges Ziel sollte zumindest sein alle Gemeinden auf eine Windows+LibreOffice umzustellen. Wie alle Jahre Millionen von Steuereuros für MS Office rausgehauen werden ist einfach unglaublich....
 
Turrican101 schrieb:
Und was bringt das wenn ein Programm im Vergleich zum bösen geschlossenen Vorgängerprogramm minderwertig ist?
Es steht dir frei, Fehler zu verbessern, das ist einer der Vorteile.
Wenn dir MSO in irgend einem Aspekt deines Workflows nicht zusagt (mich kotzen z.B. Ribbons nur an), dann: PECH. Ich kann die Ribbons nicht wegschreiben, ich kann keine gute alte Office2k-Optik draus machen, die in meinen Augen deutlich besser war.
Wenn mir Ribbons hingegen voll toll gefallen, was hindert mich, sie in LO/OO zu integrieren? Was genau?

Freiheit in der Software heißt vor allem: Freiheit von der Diktatur der Großkonzerne. Freiheit von der Überwachung. Freiheit, Weiterentwicklungen durch inländische Unternehmen durchführen zu lassen, anstatt zu hoffen, dass ein amerikanischer Großkonzern reagiert.

Außerdem bist du doch das Musterbeispiel des Verweigerers.
"Weil der Knopf nicht links, sondern rechts ist, oder weil er rot statt grün ist, ist das Programm schlecht!"

Aber manchen ist die Qualität eines Programms scheinbar egal, hauptsache der Code ist offen. :freak:
Tatsächlich, dem ist so. Denn auch wenn man etwas Mühe in die Optimierung der Abläufe stecken muss, in welchem Maße bezifferst du die Kosten, die uns durch die NSA-Affäre entstanden sind und noch entstehen?
Wer sagt dir denn, dass die NSA eben NICHT ihre Macht missbraucht? Wer sagt dir, dass Microsoft, als Marionette der NSA (huhu, PATRIOT ACT), eben keine Hintertürchen in all deinen Betriebssystemen und Officesystemen hat? Wer sagt dir, dass durch diese Lücken die NSA nicht deine Firmendaten, inklusive deiner wichtigen Innovationen, abgräbt?

Also schon durch den Punkt "staatlich subventionierte Wirtschaftsspionage" kann man ALLE anfallenden Kosten für Open Source rechtfertigen.

dMopp schrieb:
Naja...

Ob man da wirklich spart?
Oh ja.
Die Anpassungskosten hast du EIN Mal. Gerade WollMux steht unter einer freien Lizenz der ganzen Welt zur Verfügung. Sinnvoller kann man Steuern wirklcih nicht verwenden. Und der Rest der LiMux-Anpassungen ist zwar nicht offen/frei für Hinz und Kunz, das heißt aber nicht, dass nicht z.B. Köln bei München anfragen könnte, ob man denn nicht von deren Expertise profitieren könne.

Was hast du denn mit proprietärer Software? Ständig wiederkehrende Lizenzzahlungen, höhere Hardwareanforderungen, quasi garantierte NSA-Backdoors, mehr als fragwürdige Update-Politiken,...

Wie hoch wären die Kosten gewesen, wenn die diese Woche erst gefixte (aber seit Sommer ausgenutzte) Lücke in den MS-Programmen ein Sozialamt für 2 Tage lahm gelegt hätte. Undenkbar? Von wegen. In Deutschland werden Computer bei Virenbefall sogar weggeworfen...
Wie hoch sind die Kosten, wenn du für einen Umstieg von XP (das nun nächsten April endlich zu Grabe getragen wird) auf Win7/8 erst einmal einen Schwall neue Hardware brauchst, weils die XP-Kisten nciht packen? "Linux" hingegen... Ich sag nur Raspbian mit Lxde.

zoz schrieb:
Sehr gut! In dem ein oder anderen Rathaus sind sicher Applilkationen wo eine Linuxportierung nicht möglich bzw. nicht wirtschaftlich ist
Sogar Neuentwicklungen wären wirtschaftlich.
Neuentwicklungen würden innerhalb Deutschlands vergeben. Das würde heimische Arbeitsplätze sichern, heimische Gewerbesteuern pushen, mehr heimische Lohnsteuer einspülen, mehr heimische Mehrwertsteuer einfließen lassen,...

Einen weiten Teil der Entwicklungskosten würde der öffentliche Haushalt tatsächlich über Umwege zurück bekommen und dabei den Wirtschaftsstandort Deutschland (hier eben im Bereich Linux-Expertise) nachhaltig stärken.

Setzt du hingegen auf Closed Source, dann förderst du nur die amerikanische Wirtschaft, du bläst gute Euros ins Ausland.
 
Ich rede von den laufenden Kosten. Personal im OpenSource ist deutlich teurer und es gibt wenig gute. Dem Gedanken da hinter in allen Ehren aber bitte länger als bis heute denken
 
Und du meinst nicht, dass das Personal so selten ist, weil es keiner bisher einsetzt, hm? Und die Seltenheit hat dann auch nix mit dem Preis zu tun...
Fördere Linux, und du förderst die "Produktion" von Linux-Personal. Mehr Personal -> niedrigere Gehälter, so einfach ist das.
 
die Aufbruchstimmung ist irgendwie verflogen ... Linux ist schon wieder aus vielen Gehirnen verschwunden bevor es überhaupt zur Anwendung kam

im Grunde spielt in großen Firmen der Kostenfaktor von Software und Betriebssytemen garkeine Rolle da sie eine feste Kostenstelle im Budget einnehmen ... falls ein Entscheider nicht gerade großer Linux Freund ist wird er den Weg des geringsten Widerstandes gehen und keinem fällt es auf
 
LETNI77 schrieb:
Die werden wieder rudern, wenn es Richtung Cloudcomputing und Tablets geht.
Leider eine Randerscheinung. Schade.
Cloud ? Tablets? Noch so ein Buzzwort auf Lager?

Mit Tabletts wird in erster Linie konsumiert und weniger gearbeitet.

Eine "Cloud" womöglich außerhalb der eigenen Kontrolle sollte kein Amt verwenden. Zentrale Server werden die aber sicherlich schon immer verwendet haben. Ohnehin ist ein Großteil der Verwaltung auf Datenbanken angewiesen.

riDDi schrieb:
Was immer gern unterschlagen wird ist, was LiMux und WollMux ersetzen. Nämlich Windows XP*, für das der Support ausläuft,eine alte MS Office-Version und vor allem einen Sack voll alter, in den unterschiedlichsten Sprachen geschriebene Makros und Skripte.
Scripte und Makros sind wohl die größte Pest in einem Büro. Vor allem Excel ist ein Gradmesser, wie akzeptiert die zentrale EDV ist. Die meisten Excel-Probleme sind eigentlich Datenbankaufgaben, nur dass es an jedweder Qualitätskontrolle und Dokumentation fehlt.

Allgemein läßt sich nur sagen, es war allerhöchste Eisenbahn, dass das umgesetzt wird. Ich möchte nicht, dass eine gedankenlose Stadtverwaltung meine Strafbefehle und Besitztümer mit Windows8 per Live!-Schnittstelle nach Amerika synchronisiert.
 
riDDi schrieb:
* oder stimmt das mit dem NT 4.0, das München angeblich noch bis vor kurzem eingesetzt hat? Das ist ja grausam, die armen Angestellten dort!
Ja das stimmt, aufgrund von LDAP arbeitet man dort noch immer immer mit NT4 Domänen. Das wird auch so bleiben...
 
NT4 Domänen - das darf ja wohl nicht wahr sein.

Das klingt dann wohl eher nach einer politischen Entscheidung.
Es hört sich ja für den Wähler erst mal gut an wenn es "kostenlos" bei den Lizenzen ist und man "sparen" konnte.

Die Folgen die sich mit dem umständlicheren Handling (Scriptprobleme, Korrespondenzpartner nutzen kein Open Source und damit gibt es Kompatibilitätsprobleme, fehlende Schulungen der Mitarbeiter) auftun, die tauchen danach auf den Rechnungen nicht mehr auf, da solches meistens auf den Rücken der Mitarbeiter und der Mitbürger ausgetragen wird.
 
Daaron schrieb:
Wenn mir Ribbons hingegen voll toll gefallen, was hindert mich, sie in LO/OO zu integrieren? Was genau?

Fehlendes Wissen in Softwareprogrammierung um es selber zu machen oder derjenige, der dir das bezahlt, damits jemand anders macht. Und natürlich derjenige, der es dir erlaubt, dass du Modifikationen einsetzen darfst. Und wer Behörden kennt, weiss dass solche Entscheidungen ein Graus sein können, da gibts viel zu viele Leute, die irgendwas zu sagen haben und sobald es von irgendwem ein Nein gibt ist das ganze gestorben. ;)
Und ich glaub nicht, dass die Stadt München anfängt an LO rumzuschrauben, bloß weil wem die alte Menüleiste nicht gefällt. Da gibts eher ganz andere Baustellen in LO und die sind ja nichtmal bis heute von der riesigen Community gefixt worden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Entscheider in Oberbayern zeigen mal wieder ihre Weitsicht. Daran sollten sich andere ein Beispiel nehmen. Zu aller erst die ganzen bankrotten Ruhrgebietsgemeinden, die uns hier in Ostwestfalen mit ihren Kommunalsolis aussaugen.
 
Der Steuerzahler sollte mal eine ehrliche Aufstellung der Gesamtkosten, inklusive aller Nebenprojekte, Schulungen, Fachanwendungen und der laufenden Beratung und Wartung verlangen. Für den Steuerzahler ist das Projekt insgesamt wahrscheinlich auch auf Dauer sehr viel teurer als ein vergleichbares Windows, nur die regionalen Linux-IT-Dienstleister und IT-Angestellten profitieren von den im Linux-Bereich hohen Löhnen und Stundensätzen.
 
etking schrieb:
… nur die regionalen Linux-IT-Dienstleister und IT-Angestellten profitieren von den im Linux-Bereich hohen Löhnen und Stundensätzen.

Und dadurch durch Steuern wieder Deutschland. Hurrdurr. Außerdem Spionage.

Bei manchen Leuten hier habe ich das Gefühl, ihr würdet den kompletten Sitz der Bundesregierung nach New York verlegen, wenn es billiger wäre.
 
Daaron schrieb:
Es steht dir frei, Fehler zu verbessern, das ist einer der Vorteile.
Wenn dir MSO in irgend einem Aspekt deines Workflows nicht zusagt (mich kotzen z.B. Ribbons nur an), dann: PECH. Ich kann die Ribbons nicht wegschreiben, ich kann keine gute alte Office2k-Optik draus machen, die in meinen Augen deutlich besser war.
Wenn mir Ribbons hingegen voll toll gefallen, was hindert mich, sie in LO/OO zu integrieren? Was genau?
Ja klar, das Standardargument "wenn das Programm Open Source ist, kannst Du alles anpassen, was Dir nicht gefällt. Also wenn ich diesen Schwachsinn noch einmal höre...

Schonmal versucht, fremden Source Code in größerem Ausmaß zu übernehmen? Der kann dokumentiert sein, wie er will, es bringt Dir einfach nichts. Die Kosten, bis Dein Entwicklerteam da drin ist, erreichen schnell Dimensionen, wo man es besser neu geschrieben hätte. Quellcode hängt mit seinem Entwicklerteam zusammen. Schau doch mal, wie viele Kriege es über Code-Style, Patterns und Architekturfragen in OO-Projekten gibt - wenn die sich nichtmal intern grün sind, wie groß ist die Chance, dass ein externes Team den Code so übernehmen und pflegen will? Am Ende fangen die auch an mit Refactorn, und dann kommt...

...der zweite Nachteil: sobald Du sowas machst, hast du die Codebasis effektiv geforked, das bedeutet, Du bekommst fortan keine Updates mehr, sondern musst sie selber schreiben. Das heißt, Du kannst ein Projektteam wie das von Libre Office dauerhaft beschäftigen. Da relativieren sich ein paar Lizenzkosten ganz schnell.

Ich find Open Source wirklich super, und Softwarepatente schrott. Aber die Beispiele, die Du hier anführst, sind echt teilweise Blödsinn.
 
Auf Dauer wird es mehr verschlingen als es eingespart hat. Sprechen wir uns noch mal in 10 Jahren.
Übrigens, ist das nicht "umsonst" Mentalität"? Banal ausgedrückt, wenn jeder so denken würde, dann müsste man Arbeitsplätze (bei MS etc) streichen und die übernimmt wer? Genau, der Staat. Gute Logik steckt dahinter.
 
Tronx schrieb:
Auf Dauer wird es mehr verschlingen als es eingespart hat. Sprechen wir uns noch mal in 10 Jahren.
Übrigens, ist das nicht "umsonst" Mentalität"? Banal ausgedrückt, wenn jeder so denken würde, dann müsste man Arbeitsplätze (bei MS etc) streichen und die übernimmt wer? Genau, der Staat. Gute Logik steckt dahinter.
Deine Logik ist noch viel schöner, da du dich offenbar ja hervorragend mit dem Thema Open Source und Open Source für Unternehmen auskennst.

Eine Entkopplung von Microsoft und deren Diktat (sowie erwähntem Patriot-Act) und gleichzeitig eine Unterstützung von Linux und Open Source fand und finde ich sehr unterstützenswert.

Und Sachen wie "teure Schulungen" als Gegenargument zu nennen ist absurd. Viele von uns werden sich doch wohl mindestens mal eine firmeninterne Umstellung von Office- oder Windows-Versionen mitgekriegt haben - als ob das nicht weniger Schulungsaufwand wäre wenn "der Knopf fürs Internet" (...o.Ä...) auf einmal anders aussieht.
 
Ja kenne ich, denn wir haben eigens entwickelte Tools die aufwändig auf Linux portiert werden müssten und ich rede nicht nur von einem Tool und es ist auch "nur" unserer Bereich genannt. Wir haben zig andere Bereiche wo es genauso zutrifft. Wir müssen sogar mit virtuellen Umgebung arbeiten, weil, Tool xy nicht auf Windows7 oder neuer läuft..Das ist unsere/meine Sichtweise was sich nicht mit deinen decken muss.
 
Mit anderen Worten ist eure Infrastruktur kurz davor euch um die Ohren zu fliegen, aber mit Linux wäre ja alles noch viel schlimmer. Herzlichen Glückwunsch.
Die Münchner haben ihr Formular- und Skriptsammelsurium durch Wollmux (= Libreoffice Extension) ersetzt. Weil es Libreoffice herzlich egal ist, auf welchem Betriebssystem er läuft kommt außerdem ein leicht angepasstes (K)Ubuntu zum Einsatz.
 
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