150 Jahre Deutschland

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Mustis schrieb:
Die Aussage war, dass das Kaiserreich so dolle derbe wichtig war, (...)
Wenn es so "dolle" gewesen wäre, dann gäbe es dieses heute noch im Original und nicht als kalte juristische Rechtsnachfolge.
 
Dieser völkische Schlontz hat jetzt genau was hiermit zu tun?
 
Was Mustis sagen möchte: Einmal slawisch immer slawisch! Dass der Osten fast ausschließlich durch deutsche Siedler aufgebaut wurde, dass Deutsche die Kultur geprägt haben, dass der Deutsche Orden große Gebiete umfasste, dass Schleßien seit 13-hundert-irgendwas permanent unter deutschen Adelshäusern stand weil der polnische König darauf auf ewig verzichtete, dass über die Zeit hinweg der deutsche Anteil in Pommern, Schleßien (ohne Ostoberschleßien), großen Teilen Ostpreußens fast 100% war, dass es typische ostdeutsche Nachnamen und Dialekte gibt, ist dann vollkommen egal!

Mustis schrieb:
Germanen/deutschen
Die heutigen deutschen einzig und alleine auf die Germanen zu beschränken ist historisch alles andere als korrekt.

Davon abgesehen weiß ich nicht warum das überhaupt eine Rolle spielt, es haben sich ja (bis auf Österreich) ALLE deutschen Staaten zusammengeschlossen. Insofern ist das natürlich der erste Nationalstaat. Ich weiß nicht, warum du dich dagegen so sträubst.
 
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Dagegen sträube ich mich nicht. Nur entsprechen diese deutschen Nationalstaaten schon lange nicht mehr den heutigen. So einfach ist das. Das Kaiserreich ist etwas völlig anderes gewesen als heute Deutschland auch wenn Deutschland heute genauso eine Ausprägung des deutschen Reiches ist wie das Kaiserreich damals. Aufgrund dessen feiert Deutschland heute auch als Feiertag den Tag, an dem is in seiner heutigen Form "gegründet" wurde.
Feligs schrieb:
Die heutigen deutschen einzig und alleine auf die Germanen zu beschränken ist historisch alles andere als korrekt.
Auch das habe ich nie behauptet. Warum fällt es dir so schwer, nicht nur das herauszulesen, was du darin sehen willst?
 
Mustis schrieb:
. Aufgrund dessen feiert Deutschland heute auch als Feiertag den Tag, an dem is in seiner heutigen Form "gegründet" wurde.

dir ist aber schon klar, das am 3.10.1990 garnix "gegründet" wurde?

am 3.10.1990 ist die DDR der BRD mit dem Einigungsvertrag "beigetreten" und hörte somit auf zu existieren, gleichzeitig übernahm die BRD das ganze DDR Vermögen und haftet für die Schulden der DDR

ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte mal die Mehrheit der Wessis, sieht daran kein Grund zum Feiern, da sie mit dem Soli die Zeche bezahlt hatten


 
Feligs schrieb:
Man sollte die Gründung des ersten vereinten deutschen Nationalstaates und den damit verbundenen Frieden aller deutscher Staaten feiern und nicht die Gründung des Kaiserreiches. Das sollte doch mittlerweile durchgedrungen sein...
Du meinst also inklusive Elsass und Lothringen...?

Irgendwie seltsam, dass in diesem Thread über alle möglichen Ecken gestritten wird, aber das was man sich mal eben einverleibt hat, kaum Erwähnung findet. Dabei hatte genau das mit die größte Sprengkraft an der ganzen Geschichte. Zusammen mit der Proklamation in Versailles war das als größtmögliche Demütigung der Franzosen gedacht. Von dem schmutzigen Deal, der zur Zerschlagung der Pariser Commune führte nicht zu reden.
Bismarck hat hier einen Grundstein für spätere Ereignisse gelegt. Nur dass die Franzosen nichts aus der eigenen Geschichte gelernt haben und nach dem Sieg im WK l die Deutschen wiederum maximal gedemütigt sehen wollten. Rest bekannt.
Immerhin war man nach WK II klüger geworden. Zumindest was die alte BRD anbetrifft.

Die Diskussion um Antisemitismus im Kaiserreich ist mir ein Rätsel. Natürlich gab es den! Wie fast überall. Dennoch waren die Juden auch fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft und keiner der genug Einfluss hatte ist die Idee gekommen sie vollständig zu vernichten. Da konnte ein Wagner z.B. noch so viel hetzen.
Ergänzung ()

hotzenplot schrieb:
ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte mal die Mehrheit der Wessis, sieht daran kein Grund zum Feiern, da sie mit dem Soli die Zeche bezahlt hatten
In der Breite vermutlich ja. An den Rändern dürfte die Ablehnung im Osten aber größer sein.
Im Westen wird das mit größerer Gleichgültigkeit gesehen, da sich für die meisten ja nichts/nicht viel geändert hat. Der Osten aber einmal komplett umgekrempelt wurde.
 
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hotzenplot schrieb:
ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte mal die Mehrheit der Wessis, sieht daran kein Grund zum Feiern, da sie mit dem Soli die Zeche bezahlt hatten
Die Ossis haben ja keinen Soli gezahlt und die Wessis haben nicht seit 1945 profitiert. Herrlcih wie sich hier mancher so outet. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte die Mehrheit in den alten wie neuen Bundeslädnern steht ganz klar zur Wiedervereinigung. Das es irgendwelche ewig gestrigen auf beiden Seiten gibt, ist weder neu noch ein Geheimnis.

Ansonsten hat es halt einen Grund, warum gegründet in "" stand. Ich meinte damit eben nicht, dass ein neuer Staat gegründet wurde, wohl aber Deutschland wie wir es heute kennen. Ich hätte auch vervollständigt oder sonstwas schreiben können.
 
Mustis schrieb:
Die Ossis haben ja keinen Soli gezahlt und die Wessis haben nicht seit 1945 profitiert.

nur zu blöd das die höhe des Einkommens ( immer noch ) im Westen höher liegt als im Osten, und da der Soli 5,5% des Einkommens macht, hat wer am meisten eingezahlt?

im übrigen ,außer das die Staatsgrenzen heutzutage anders sind, ist die BRD die gleiche wie vor dem Mauerfall ! Daher ist es 1. unlogisch von einer BRD von heute zu sprechen, geschweige denn von einer Gründung zu fabulieren
 
Muss ichs dir nochmal erklären wofür die „“ sind oder willst du unbedingt weiter fabulieren, dass ich wortwörtlich gründen gemeint haben soll?

Ps: in westen leben auch mehr menschen. Also haben sie wirklich mehr gezahlt weil sie mehr sind! Aber soll ich dir was sagen? Die meisten stehen trotzdem für die Wiedervereinigung und die meisten, die heute noch von ost und west schwafeln sind selten jene, die sich groß finanziell dran beteiligt haben.
 
Mustis schrieb:
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte die Mehrheit in den alten wie neuen Bundeslädnern steht ganz klar zur Wiedervereinigung
Das steht ja nicht im Widerspruch zur Aussage des Kollegen...

hotzenplot schrieb:
ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte mal die Mehrheit der Wessis, sieht daran kein Grund zum Feiern,
Zur Wiedervereinigung stehen ist was völlig anderes als ein Grund zum Feiern.


hotzenplot schrieb:
im übrigen ,außer das die Staatsgrenzen heutzutage anders sind, ist die BRD die gleiche wie vor dem Mauerfall !
Nein, ist sie nicht. 17 Millionen Menschen mit einer völlig anderen Sozialstruktur verändern das Staatsgefüge, auch wenn sich das irgendwann nivelliert, was aber bis heute nicht der Fall ist.
 
Im direkten sicher nicht aber ich denke mir meinen teil über den subkontext der da mitschwingt. Und dann passt meine aussage durchaus.
 
Mustis schrieb:
Dagegen sträube ich mich nicht. Nur entsprechen diese deutschen Nationalstaaten schon lange nicht mehr den heutigen.
Doch! Alle heutigen deutschen Staaten waren damals in diesem Nationalstaat vorhanden und blieben bis heute mehr oder weniger immer zusammen. Insofern spielt es keine Rolle, welche Ländereien noch zu diesem Staat gehörten. Und nochmal: Die Ostgebiete gehörten damals größtenteils vollkommen zurecht zu diesem Staat!

Wenn du dieses Ereignis unwichtig findest, ist das doch in Ordnung. Deine Meinung.
Für mich ist das eben aus oben genannten Gründen wichtig und sollte gefeiert werden. Meine Meinung.

Mustis schrieb:
Auch das habe ich nie behauptet. Warum fällt es dir so schwer, nicht nur das herauszulesen, was du darin sehen willst?
Der Bindestrich in dem Satz impliziert aber, dass du Germanen und Deutsche gleichsetzt.


@mo schrieb:
Du meinst also inklusive Elsass und Lothringen...?
Nach einem Krieg werden fast immer Gebiete abgetreten, das sollte dir klar sein. Und dass es Elsaß-Lothringen war ist absolut verständlich, diese Ländereien haben auch eine Jahrhundert alte deutsche Geschichte, mWn sogar eine noch längere als bei den Ostgebieten.
 
Tiu schrieb:
Wow... es gab Antisemitische Parteien / Gruppierungen.
Sie haben nicht einfach nur existiert, wie du in den Links von @Mustis nachlesen kannst waren sie in Politik und Gesellschaft fest verankert. Hitler ist nicht aus heiterem Himmel erschienen, hat seinen Zauberstab gewedelt und damit Antisemitismus über Nacht salonfähig gemacht, der Nährboden war schon lange vorher da.
 
Mustis schrieb:
Im direkten sicher nicht aber ich denke mir meinen teil über den subkontext der da mitschwingt. Und dann passt meine aussage durchaus.
Na ja, klingt eher nach Widerspruch um des Widerspruchs willen. Wie so oft in dem Thread!


Feligs schrieb:
Nach einem Krieg werden fast immer Gebiete abgetreten, das sollte dir klar sein. Und dass es Elsaß-Lothringen war ist absolut verständlich, diese Ländereien haben auch eine Jahrhundert alte deutsche Geschichte, mWn sogar eine noch längere als bei den Ostgebieten.
Die Sprengkraft sollte aber doch klar sein im Gegensatz zu anderen Teilen des Reichs. Und etwas zu feiern, was den nächsten Krieg quasi programmiert, sollte zumindest bedenklich sein. Auch und insbesondere retrospektiv, da die Folgen ja bekannt sind.
Der Ausruf der ersten deutschen Republik am 9. November wird aus dem gleichen Grund nicht gefeiert. Weil die Folgen bekannt sind.

Die deutsche Geschichte ist nun mal ziemlich problematisch. Man muss nicht mit Gewalt etwas feiern, nur weil es keine besseren Anlässe gibt. Das haben uns unsere Großväter und Urgroßväter halt eingebrockt.
 
@mo schrieb:
Na ja, klingt eher nach Widerspruch um des Widerspruchs willen. Wie so oft in dem Thread!
Nö, Wer keinen Grund zum feiern sieht und eine Zeche zahlt, wird wohl kaum dem dahinter liegenden Ereignis positiv gegenüberstehen. Die Formulierung lässt auch mit viel Entgegenkommen wenig Raum für eine positive Einstellung. Das ist dann auch das, was damit zum Ausdruck gebracht werden soll. Und das dürfte eben weit weg der Realität sein. Es gibt noch immer solche Menschen, aber sie stellen keine Mehrheit.

Deswegen sagte ich ja, wenn man den Satz wortwörtlich nimmt, dann mag kein direkter Widerspruch erkennbar sein. Nur habe ich halt Zweifel daran, da ich den User kenne, dass es damit getan wäre.
 
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Das Problem, es war halt eine Übergangszeit, zuvor waren Staaten ja vor allem in der Beziehung Herrscher/ Volk legitimiert, der Adel in Europa war ja durchgehend miteinander verwandt, dementsprechend waren Ländereien inklusive Bevölkerung quasi Verfuegungsmasse.

Spätestens seit Anfang des 19 Jahrhunderts, hat sich jedoch der Nationalismus langsam breit gemacht, dementsprechend ist es dann immer verpönter gewesen einfach so Gebiete zu annektieren.

Man darf dabei halt nur nicht vergessen, dass es wahrscheinlich ein notwendiger Zwischenschritt, war um den Feudalismus zu überwinden

Demtsprechend hat es auch keinen Sinn, die Menschen von vor 150 Jahren mit heutigen Moralvorstellungen zu bewerten, man muss die Dinge aus ihrer Zeit heraus bewerten

Das kann man oft ganz gut daran sehen, was zum Beispiel in Opposition stehende Zeitgenossen kritisiert haben.
 
Antisemitismus war zu zeiten des Kaiserrseichs in ganz Europa "Standard", sowohl von staatlicher Seite als auch nicht staatlicher Organisationen (z.B. katholische Kirche) und in großen breiten der Bevölkerung.

Aber irgendwo ist man hier stark abgedriftet in sagen wir teils sehr "individuellen" Geschichtsdeutungen zum Kaiserreich. Letztlich bleibt festzuhalten das weder die Bevölkerung noch die Politik in einer erkennbaren Größe einen Bezug zur Gründung des Kaiserreichs haben und er deswegen auch keine Beachtung findet.
 
Mustis schrieb:
So deutsch war das Kaiserreich aber eben nicht. Selbst zu damaligen zeit haben Teile Preußens und Schlesiens wenig bis nichts mit Deutschland oder deutschen Bewohnern zu tun gehabt. Ich glaube den meisten hier ist nicht im Ansatz klar, wie weit Schlesien und vorallem preußen im OSten lagen mit ihren GRenzen. Wundert mich aber auch nicht, wenn mit Preußen brandenburg gleichgesetzt wird. XD Da sind ja die KArpaten und Siebenbürgen "deutscher" als das, was im Osten Preußens und Schlesiens lag.
Netter Versuch meinen Post zu diskreditieren, weil es dir nicht bewusst war. Klingt bekannt.
Ja Preußen waren im Ursprung mal slavische Völker. Das war es auch schon. Es hat sich über die Jahrhunderte bis zum Rhein ausgebreitet und da logischerweise auch auf Kultur und Gesellschaft eingewirkt. Lustigerweise arbeite ich in einem preußischen Regierungsgebäude am Rhein - genau so steht es übrigens auch auf der Infotafel.
Was glaubst du eigentlich, wie sich die römische Kultur ausgebreitet hat? Rom war ursprünglich mal ein Stadtstaat!
Nach dem 2. Weltkrieg wurde explizit der preußische Militarismus als Ursache genannt. Es verweisen auch schon frühere Werke darauf: z.B. Heinrich Mann - "Der Untertan".
Oder hier: „Die meisten Staaten haben eine Armee; die preußische Armee ist die einzige, die einen Staat hat“ Mirabeau.
Noch 1914 erklärte der franzö. Ministerrat das „Ende des preußischen [Anm. nicht des deutschen!] Militarismus“ als oberstes Ziel - warum wohl?
Das Deutsche Reich wurde dominiert von Preußen. Wie man allenernstes behaupten kann, es hätte mit Deutschland nichts zu tun, ist mir schleierhaft.
Nachtrag: ansonsten würde ich dir diese Liste und die Siedlungsgebiete nahelegen:
Germanische Stämme
So viel zum Thema 50% hätten mit dem Deutschen Kaiserreich nichts zu tun. Sie sind der Oberbegriff für alles, was zwischen Rhein, Donau und Weichsel lebt(e). Das deckt sich wie durch Zufall erstaunlich gut mit dem Gebiet des Deutschen Reiches.
Dann frage ich mal frech. Wer waren denn die anderen 50% Nicht-Germanen?
@Feligs
Sorry, aber so eine Diskussion ist mir jetzt echt zu blöd. Nach dem Prinzip, wer zuerst da war, dem gehört das Land für die Ewigkeit. Kompletter Schwachsinn.
So ist es. Nach der Definition wären wir dann alle Afrikaner.
 
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