oh wie schön ... Retrotime.
Mein erstes Smartphone, was den Namen vedient, war 1999 ein Nokia Communikator 9110 der damals meinen Psion abgelöst hatte. Endlich 5 Geräte in einem. Der Commi ersetze in meinem Fall, den vorher genannten Psion 5, ein Telefon, einen MP3/CD Player, ein Notebook zumindest teilweise und ein Faxgerät. Anfangs wurde ich immer etwas belächelt, denn die Commis waren alles andere als klein, aber nachdem die Leute realisiert haben, was das Teil alles konnte, insbesondere nach dem man es aufgeklappt hatte ... den Geräten bin ich bis zum E90 treu geblieben.
Das war damals die Zeit, in der man von mir immer ein relativ zeitnahes Feedback bekommen hat und es waren die wenigen Jahre waren in denen man mich auch ohne Notebook am man(n) gesehen hat ... der Hardwaretastatur trauere ich immer noch nach ... denn man konnte mit dieser einfach blind schreiben, selbst wenn man damit unterwegs war, man konnte einfach im Laufen ohne hinzusehen Mails, SMS oder ähnliches beantworten ohne wirklich viele Fehler zu nachen und ohne Kamikatze ^^ zu sein, ganz im Gegensatz zu den heutigen Zombies, obwohl ich mir inzwischen wirklich eingestehen muss, dass es einige Mädels gibt, die auf einer Bildschirmtastaur ähnlich schnell unterwegs sind wie ich damals mit einer HW-Tastatur - tja und bei mir, selbst nach mehr als 10 Jahren Touch only, lese ich zwar die Nachrichten relativ zeitnah ... aber eine Antwort bekommt man von mir nur noch ziemlich selten und wenn, dann ziemlich kurz gefasst.
@SV3N Im übrigen konnte schon der o.g. Commi MP3s abspielen, zwar nicht vom Werk aus, aber mit einer entsprechenden Applikation und einer Speicherkarte die groß genug war - kein Thema, genauso konnte man damals auch schon Videos mit schauen. Allerdings das echte Smartphonefeeling kam erst mit dem 9210(i) auf, als als OS Symbian genutzt wurde. Eine echte Konkurenz gab es zumindest damals nicht wirklich ... egal von welchem Hersteller.
Aber wenn ich daran denke welche Hindernisse einem damals die Mobilfunkanbieter in den Weg gelegt haben, bin ich doch schon ziemlich froh, dass sich das Rad der Zeit etwas weiter gedreht hat. Denn wenn man heute, wie damals, jeweils eine extra gebührenpflichtige Rufnummer brauchen würde, um Daten und/oder Faxe versenden zu können, würden die Kids von heute berechtigt mit dem Kopf schütteln. Denn damals kostete die Faxfunktion bei D1 (Telekom) 14,99 DM extra, die Datenübertragung genau den gleichen Betrag (anderes Protokoll welches freigeschaltet sein musste). Aus dem Grunde bin ich damals zu E-Plus gewechselt, da waren alle Protokolle freigeschalten und in der Grundgebühr von 49,99 DM enthalten.
Um den "Spätgeborenen" mal einen kleinen Ansatzpunkt zu geben, wie teuer das damals alles war ... meine "Mobilfunkkarriere" fing mit einem S4 Power an, dem ersten Mobiltelefon mit 48 Std Akkulaufzeit, ok., das ist nichts weltbewegendes und manche (mich inklusive) wären froh diese heute zu haben. Aber damals hat man neben 79,95 DM Grundgebühr im Geschäftskundentarif auch noch 1,29 DM in der Hauptzeit und 0,79 DM in der Nebenzeit pro Minute bezahlt. Ja, Prepaid gab es auch schon damals, aber da zahlte man in der Hauptzeit 2,49 DM die Min, in der Nebenzeit immer noch 1,79 DM und SMS (eine einzelne mit 160 Zeichen - Whatsapp war ein utopischer Traum) kosteten zwischen 0,29 - 1,39 DM.
Daher war ein Commi zumindest in der Anfangszeit ein zeimlich teures Unterfangen wenn man alle Funktionen, die dieser bot nutzen wollte. Aber oftmals waren diese trotzdem günstiger, als wenn man diesen nicht gehabt hätte. Mein Chef hat sich damals zumindest über die Kosten nicht beschwert, da diese, so teuer die auch gewesen sein mögen, immer noch günstiger waren, als ein Vororteinsatz.