Madcat69 schrieb:
Wenn ein Spiel Kunst ist und sich nach dem Game Director richtet, statt nach den Erwartungen der Konsumenten, dann wird es aber ziemlich sicher kommerziell floppen ... ArtHouse-Filme haben auch keine hohen Einspielergebnisse.
George Lucas und David Lynch haben immer genau die Filme gemacht, die sie selbst mögen. Der Unterschied ist nur, dass man mit dem was George Lucas mag, Unmengen an Geld drucken kann. Tarantino macht auch Umsatz mit seinen Visionen und nicht mit dem, was andere gerne sehen wollen. Überschneidungen mit dem Massengeschmack sind da eher Zufall und ich würde sagen, damit kann man langfristig sogar mehr Umsatz machen, als mit Fließbandproduktionen.
Die Produktion vom God of War Remake oder sämtliche Rockstar-Spiele sind ein gutes Beispiel, wie sowas bei Games ablaufen kann.
Svennc schrieb:
Ich tue mich persönlich schwer bei einer Firma, die seit Anbeginn der Zeit Markttrends hinterherläuft, von Kunst zu sprechen
Ich finde nicht, dass das automatisch alle anderen Aspekte entwertet. Selbst Disneyfilme haben künstlerische Elemente, die man wertschätzen kann, ohne das Gesamtwerk zu mögen. Für mich sind das eher Unterhaltungsprodukte, die jede Spur von Kreativität durch ihre Belanglosigkeit ersticken, aber da muss jeder selbst die Grenze ziehen.
Ich fand auch, dass das Anbiedern an aktuelle Trends immer die größte Schwäche von Bioware war. Ich hab das Kampfsystem von Baldurs Gate schon zu Release nicht gemocht, war für mich immer das Schlechteste aus beiden Welten (Runden/Action).
Kompromisse sind unvermeidlich, schon alleine durch technische Gegebenheiten. Ist The Dark Knight keine Kunst, weil Nolan die Szene, in der der Joker Michael J. White tötet, entschärft hat? Auch das war ein Anbiedern an das Produktionsstudio und das Zielpublikum.