leboef schrieb:
Aber für 6000€? Das spricht Profis oder vermögende Prosumer an.
Das Featureset einer Alpha 9 gepaart mit der Auflösung einer A7R und dem Handling einer A7SIII ist vielleicht auch nicht für Peter Huber gedacht, der damit Kindergeburtstage und den Angelausflug fotografiert, sondern für Olympia, die WM und Vollzeitprofis.
Die Kamera ist dennoch fast ein Schnäppchen. Wenn man die 1DX III danebenlegt, so hat die A1:
- Über die doppelte Auflösung (20 vs. 50 MP)
- 16 bzw. 20 FPS gegen 30 FPS - bei der A1 auch ohne Blackout.
- 5,5k RAW Video gegen 8k30 oder 4k120
- "Normalen" DSLR-Phasen-AF gegen AI-Facetracking-Eyetracking-Gedöns
Die meisten Leute, die ich so kennengelernt habe, die mit einem dieser Profi-Boliden arbeiten (sprich D4/D5/D6 bzw. 1DX I/II/III), hatten meistens zusätzlich den nächstniedrigeren Body für die Arbeiten im "Reinraum" - also z.B. eine D810 fürs Studio, für Landschaften oder Portraits, neben dem bulligen Body für die Drecksarbeit. Das hat sich mit der A1 defacto erledigt - der gleiche Body kann Montags bei einem Sportevent sein, am nächsten Tag Werbefotos mit extrem hoher Auflösung machen und am Wochenende dann feinstes 4K-Videomaterial produzieren (ich schreibe bewusst 4k, weil 8k30 ist Augenwischerei - zu viel Geschmiere).
zandermax schrieb:
Man kann nur hoffen, dass einige der Features es in den Consumermarkt schaffen.
Da brauchen wir uns glaube ich keine Sorgen machen, wenn man sich anschaut, welche Features Sony 2018 im "Consumerbody" A7III rausgehauen hat. Die Kamera ist ja nicht umsonst noch 3 Jahre später (!) quasi eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
leboef schrieb:
Ich kann es mir sonst nicht anders erklären, warum Sony die Preisschraube noch weiter nach oben schraubt
Die Preisschraube stand für das Profisegment immer bei rund 6.000€ für den Body, das ist per se nichts neues. Nur - wie du eh selbst sagst - ist der Consumermarkt mittlerweile für viele Hersteller uninteressant. Dafür gibts jede Menge an ambitionierten Hobbyfotografen und Vollzeit-Profis, die noch immer mit der DSLR knipsen. Und die werden irgendwann wechseln wollen/müssen, spätestens wenns für die 5D und 1D keinen gescheiten Support mehr gibt. Daher wird jetzt schon geklotzt, siehe auch Canon, die bei der R5 ja echt nicht zimperlich waren, was das Featureset angeht.
Spiegellos war lange Zeit nur das belächtelte Zweitsystem für den Urlaub, mittlerweile sind alle Systeme aber absolut profitauglich. Jetzt liegt es an den Herstellern, ordentlich vorzulegen, um auch dem verbissensten DSLR-User die Vorteile aufzuzeigen. Den großen Reibach machen die Hersteller ja nicht mit dem Kunden, der einmal einen Einsteigerbody mit Kitlinse kauft und dann nie wieder aufstockt - sondern mit dem Profi, der gleich 10.000€ auf einmal am Tisch knallt, weil es eine Geschäftsinvestition ist und er von dem neuen Equipment profitiert.