@mo schrieb:
Verletzen kann man sich auch im Training, das zählt nur bedingt. Im Idealfall bekommt man aber einen Spieler zurück, der gerade Mal seinen Marktwert erheblich gesteigert hat. Auch nicht uninteressant für die Clubs.
Ich glaube an einem gewissen Punkt haben die Klubs auch gesehen, dass die Chance auf Wertsteigerung nicht mehr wirklich gegeben ist bei den anderen Absagen. Geht man vorab davon aus, dass Deutschland früh ausscheidet, glaubt man auch daran, dass sich kaum ein Spieler in Szene setzen können wird.
Irgendwie hat da halt jeder aus der U21 abgesagt bis auf Pieper, Raum, Stach und Maier. Dass man aus der A-Nationalmannschaft keinen Älteren mitnimmt, ist ja okay, weil man da eh nur 3 Plätze hat und die easy mit Nicht-Berücksichtigten belegen kann, die auch auf hohem Niveau unterwegs sind. Und an jüngeren wären eh nur Neuhaus, Havertz und Musischmusi spielberechtigt gewesen, weil Löw ja so viele junge Spieler integriert hat in den letzten Jahren, topkek. (Das ist einfach so krass, wie er da jahrelang die Presse offen angelogen hat.)
Es iegt also vor allem daran, dass die U21-Spieler keinen Bock auf ein zweites Turnier hatten. Warum ist das so?
Wenn ich mit Olympia 2016 vergleiche, dann war natürlich der Vorteil, dass die U21 im gleichen Sommer nicht bei einem anderen Turnier ranmusste.
Außerdem waren die Spieler jünger, waren folglich weniger weit in ihrer Entwicklung und hatten demnach nicht so große Aussichten auf Einsätze in ihren Vereinen.
Warum haben Spanien und Brasilien trotzdem richtig geile Kader am Start? Für die U23-Brasilianer spielt nur Richarlison sein zweites Turnier diesen Sommer. Für den Vergleich Spanien - Deutschland habe ich mir mal angesehen, welche Spieler regulär nominierbar waren und da dann die Marktwert-Top25 auf Transfermarkt.de angesehen. Bei Deutschland waren 11, bei Spanien 12 Spieler darunter, die weder U21, noch EM gespielt haben. Bei Deutschland machen nur 2 der 14 anderen bei Olympia mit. Bei Spanien ist es nur Ferran Torres, der fehlt, die anderen 12, die schon ein Turnier gespielt haben, sind wieder dabei.
Was aber auch noch sehr auffällig ist: Der 25. Spanier nach Marktwer hat einen höheren Marktwert als der Deutsche an Position 8.
D.h. a) ist Deutschland in Sachen Talenten sehr schwach besetzt, b) besteht kaum Bereitschaft für 2 Sommerturniere.
Darüber hinaus frage ich mich, ob nicht vielleicht Fehler in der 100er-Liste gemacht wurden. Hätte man da die 100 marktwertstärksten Spieler bis Jahrgang 1997 draufgesetzt, gelangt man am Ende zu Spielern wie Arrey-Mbi oder Gedikli, die für ihre ersten Mannschaften absolut unwichtig sind. Dritte oder vierte Liga oder Olympia wäre für diese Spieler eine leicht beantwortbare Frage. Schaue ich mir den Schlag an Spielern an, der letztlich nominiert wurde und blende mal die Ersatztorwartgurken aus, wurde da vermutlich irgendwo bei 60 oder 70 Schluss gemacht und die übrigen Plätze für die 3 möglichen U1997-Kaderplätze verschenkt, in der Hoffnung, dass man da das höchstmögliche Potenzial rausholt. Da waren dann wahrscheinlich mit Hummels, Müller und Konsorten auch schwer erreichbare Spieler drauf.
Ich glaube, dass das Trainerteam da schon echt heftige Fehler gemacht hat aufgrund der Fehleinschätzung, dass man den Kader sowieso leicht vollbekäme.
@mo schrieb:
Es sollte natürlich kein Club überproportional belastet werden, das ist klar. Aber wenn Union seinen besten Mann abstellt, gehen sie ein viel größeres Risiko ein als die Bayern mit ihrem dritten Torwart. Und erzähle mir bitte niemand die Abstellung von Fürchtl hätte den Saisonverlauf des FCB irgendwie negativ beeinflussen können. Außer ein paar Trainingsumstellungen wäre da gar nichts gewesen.
Ja, macht natürlich super viel Sinn, seinen Torwart, den man selbst in der Vorbereitung braucht, um im Training jemanden ins Tor stellen zu können, stattdessen in Japan ein paar Wochen auf der Ersatzbank herumsitzen zu haben...
Das ist doch eigentlich das Beispiel, wo der Klub nur Belastungen hat und keine Aussicht auf irgendeinen Nutzen, sondern sogar einen sicheren Nachteil.