Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

@Kellerkind_CB
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es viele Faktoren gibt, warum ein Mitarbeiter wie hoch vergütet wird. Oft herrscht ein falsches Bild über die Position die ausgeübt wird.

Sofern es nicht die extern IT-Dienstleistung ist, hatte ich das Gefühl, dass die Inhouse-IT von Unternehmen gerne als Feind oder großer Kostenfaktor gesehen wird. Projekte werden gerne an externe Unternehmen vergeben, da sie das Blaue vom Himmel versprechen und nicht liefern können oder das Kostenbudget stark überschreiten. Externe IT-Berater eingeholt werden, anstatt die eigenen IT-Mitarbeiter zu fragen, die man schon hat. Wieso hat man Fachkräfte mit viel Erfahrung im Haus, wenn man doch jemand anderes fragt? Und wer kennt das Unternehmen in seiner digitalen Beschaffenheit besser als die eigenen IT-Mitarbeiter?

Auch fließt das Geld gerne in die falschen Positionen im Betrieb. Warum braucht man in einem Projekt einen Scrum Master, einen Product Owner? Wieso werden die so gut bezahlt, wenn die oft nur dumm dasitzen und kaum etwas machen? Wieso nicht ein guter Software Architekt (Software Engineer oder etc) der alles Koordiniert? Wann hat der Blödsinn angefangen Position sehr gut zu bezahlen, die kaum Mehrwert bringen?

Jeder von uns sieht, wie studierte/gelernte BWLer (oder etc) versuchen in der Wirtschaft zu bestehen und ein Wirtschaftsunternehmen zu leiten, jedoch oft scheitern, da sie nur Zahlen und Ressourcen kennen und nie wirklich den Umgang mit Menschen gelernt haben. Es gehört mehr dazu einen Taschenrechner zu bedienen und Zahlen von A nach B zu schieben.

Die ganze Führungsebene sollte mal den Gedanken loslassen, dass nur sie volle Taschen verdient. Ein gutes Unternehmen ist erst dann gut, wenn auch der einfachste Mitarbeiter einen Gewinn davon zieht. Das hiesige Gebaren von Oben ist einfach nur peinlich. Wie kleine Kinder, wer mehr Bonbons abbekommt...

Wäre ich Chef, wäre ich lieber stolz darauf, dass sich in meinem Unternehmen jeder ein vernünftiges Auto, Haus/Wohnung und einen tollen Urlaub im Jahr leisten kann (natürlich mehr), als dass ich eine Villa auf den Kanaren besitze. Mir würde es auch mehr Spaß machen den Konkurrenzunternehmen vor Augen zu halten, dass in meinem Unternehmen alle etwas von haben und es rundläuft. Wenn sich nur die von Oben die Taschen voll machen, dann kann das Unternehmen nicht so dolle sein.
 
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@Kellerkind_CB
Eine (vielleicht) naive Frage an dich:
Da du jetzt nur von Angebote "bekommen" schreibst. Gehst du selbst aktiv auf die Suche oder wartest du ab dass die Stellen zu dir kommen?
Mit deiner Berufserfahrung sollte da schon was zu finden sein, wenn man ein wenig sucht. Genug große Unternehmen die auch durch Corona jetzt vermehrt Telearbeit anbieten sollte es ja geben.

@3252
Vergütung geht nicht nur nach dem Knowhow, sondern auch nach der Verantwortung die zu tragen ist. Das wird oft vergessen. Von Formulierungen wie "dumm dasitzen" halte ich relativ wenig. Mit der Verantwortung kann auch Haftung bei Fehlern einher gehen.
 
3252 schrieb:
Sofern es nicht die extern IT-Dienstleistung ist, hatte ich das Gefühl, dass die Inhouse-IT von Unternehmen gerne als Feind oder großer Kostenfaktor gesehen wird. Projekte werden gerne an externe Unternehmen vergeben, da sie das Blaue vom Himmel versprechen und nicht liefern können oder das Kostenbudget stark überschreiten. Externe IT-Berater eingeholt werden, anstatt die eigenen IT-Mitarbeiter zu fragen, die man schon hat. Wieso hat man Fachkräfte mit viel Erfahrung im Haus, wenn man doch jemand anderes fragt? Und wer kennt das Unternehmen in seiner digitalen Beschaffenheit besser als die eigenen IT-Mitarbeiter?
Als einer der als Arbeiter in einem IT-Systemhaus immer mal wieder projektbasiert bei Firmen mit interner IT tätig ist, habe ich da andere Erfahrungen.

Man kommt (meistens) dazu entweder weil
1) Die Kompetenz intern nicht vorhanden ist. Dadurch entstehen dann auch Projekte, in denen man alles mit einem internen IT-Mitarbeiter gemeinsam macht, meistens mit dem Ziel, dass nach dem Projekt die interne IT den Tagesbetrieb übernehmen kann
2) die interne IT so dimensioniert ist, dass die mit dem Tagesbetrieb klar kommt, aber für größere Projekte nicht die zusätzliche Kapazität hat
oder natürlich eine Kombination von beidem.

Ist ja eigentlich auch klar - bei einem mittelständischen Unternehmen oder kleinerem Großunternehmen (unsere Haupt-Kundengruppe) hat die interne IT meistens eine Mitarbeiter-Anzahl die man an einer Hand abzählen kann. Da kann es keinen Spezialisten für jede Software/Hardware geben.

Aber gut, wir sind auch bemüht, Projekte innerhalb dem Budget das vereinbart wurde abzuschließen, auch wenn wir dann selten das günstigste Angebot abgeben...
 
3252 schrieb:
Auch fließt das Geld gerne in die falschen Positionen im Betrieb. Warum braucht man in einem Projekt einen Scrum Master, einen Product Owner? Wieso werden die so gut bezahlt, wenn die oft nur dumm dasitzen und kaum etwas machen? Wieso nicht ein guter Software Architekt (Software Engineer oder etc) der alles Koordiniert? Wann hat der Blödsinn angefangen Position sehr gut zu bezahlen, die kaum Mehrwert bringen?

Also Scrum Master würde ich unterschreiben, der ist bei uns gefühlt ein "Feel Good Manager", auch weil das Team Scrum bereits verinnerlicht hat.

Product Owner kann man aber nur schwer an einen Software Architekt dirigieren. Das ist Stakeholder-Management, User- und Business-Value driven Produktentwicklung - meiner Erfahrung nach entwickelt man am Markt vorbei, wenn die Produktentwicklung rein von Tech gesteuert wird.

Haha, okay, ich bin Product Manager, vlt. habe ich einen Bias :D
 
Kellerkind_CB schrieb:
Mich würden die Erfahrungen/Eindrücke anderer Kollegen hier im Forum interessieren. Danke für deinen Beitrag
Also ich persönlich bin auch studierter Informatiker und arbeite als Softwareentwickler in einen IGM-Unternehmen. Kann deine Anmerkungen/Kommentare nur bestätigen es wird von Oben nur geschaut das man N-Entwickler hat die brauchen 6 Monaten für die Umsetzung als kauft man nochmal die gleiche Anzahl dazu und zack dauert es nur halb so lange - dabei wird Qualität total außen vor gelassen -.

Die IT befindet sich in einer total schwierigen Lage, wir haben einerseits irgendwelche BWLer die nach dem Studium in einer Führungsposition landen (Manchmal als Trainee manchmal ohne).
Diese schauen meist nur auf Zahlen ohne den Menschen zu verstehen oder was dieser überhaupt leisten soll. Das merkt man allein schon bei den augenscheinlich schlechten Fragen im Vorstellungsgespräch.

Auf der anderen Seite ein bunten Haufen von ITlern.
Und auch dort von typisches Studium + eigene Projekte Erfahrungen und Engagement bis hin zu zwei Wochen Java YouTube Tutorial. Letzteres schafft es manchmal sogar sich besser zu verkaufen was die Situation noch schlimmer macht.
Dazu kommt noch was du sagst sind die Entwickler aus Indien/Ukraine wo es auch von bis gibt, wobei leider eher die Quantität als Qualität gefunden wird - so meine Erfahrungen in diversen Projekten -.

Bei mir im Unternehmen ist mein Gruppen und Abteilungsleiter auch leider die die von dem was ich und meine Kollegen da tuen kaum Ahnung haben, mein Abteilungsleiter hat mir irgendwann auch gesagt "Pass auf <mein vorname> ich habe keine Ahnung nenne mir nur die Konsequenzen und dann schauen wir mal" ....
Wobei er mehr als das doppelte € technisch erhält mal abgesehen von dem 5stelligen Bonus am ende des Jahres...
Ich hätte auch 30k (Brutto) mehr woanders bekommen können jedoch mit +2-3h Fahrzeit täglich. Habe mich dagegen entschieden und die 20 Minuten Fahrradfahrt vorgezogen.

Haftungstechnisch sind meine vorgesetzten auch total abgesichert, also die sitzen wirklich nur dumm da.
Im Projektmanagement könnte ich auch gehen, aber das möchte ich nicht die Politikspielchen bei uns in dem Bereich wo ich mich aufhalte genügen mir.

Zum Thema externe Berater und Dienstleister könnte ich auch noch ein Haufen erzählen.
Eine Story: als ich mal bei einem Dienstleister gearbeitet habe wurden wir zusammen mit einem weiteren Dienstleister bei einem Konzern "eingekauft" der andere Dienstleister hat Sachen versprochen die wirklich einfach unmöglich zu der Zeit waren. Aber egal seine Meinung zählte weil er MEHR gekostet hat. (Hat der Produktmanager mir hinterher gesagt)
Nach 13 Monaten war der andere Dienstleister von der Bildfläche verschwunden und wir mussten den Kunden auf den Boden der Tatsachen wiederholen.
Es gibt kaum in einem Bereich -so meine Erfahrung- wie in der IT so viele Blender die dadurch das es zig Unternehmen gibt die IT brauchen sich alles leisten können, die ziehen wie die Heuschrecken durchs Land verkaufen alles was geht machen einen mehr als miesen Job und gehen ohne Konsequenzen weiter.

Mein liebstes Beispiel von einen sehr guten Freund von mir:
Eine Firma hat ein UI für eine Maschinensteuerung gebraucht, die Maschinensteuerung bestand aus mehreren Systemen die zusammengeworfen wurden zu einem (also nicht nur UI sondern auch alles drunter Harmonisieren). Der Dienstleister damals von meinen Kumpel hat dem Kunden mitgeteilt die benötigen 18 Monate mit Tests und allem drum und dran bis es fertig ist.
Der Kunde hat dem zugestimmt nach vier Monaten teilte der Kunde mit er hätte das System schon verkauft und benötigt das die Anwendung 5 Monate früher inkl. UI natürlich. Also wurden fünf weitere Entwickler rangeholt, diese wurden von einer anderen Firma eingekauft. Die andere Firma hat gesagt die würden die Technologie beherrschen usw. Ende vom Lied war der Part den die 5 anderen Entwickler machen sollte lief hinten und vorne nicht. Also gar nicht und das drei Monate vor Release die haben also in den Testphasen erst gesagt was Phase ist... . In den Sprints wurde niemals irgendetwas kommuniziert es wurden lustige Mockups präsentiert usw.
Als die UI ruckelte (bei einer Echtzeitanwendung) war die Idee des Dienstleisters statt die UI zu beschleunigen einen Splashscreen mit "Bitte warten" einzublenden... .
Der Teil der Firma meines Freundes wurde bereits abgenommen und die wurden bezahlt und tschüss. Der andere Teil war erst 12 Monate NACH ABGABEDATUM fertig. Die Firma meines Kumpels war leider anders verplant die hätten den Rest problemlos in der Zeit damals erledigen können... .

Es ist einfach nur zum K*** wenn man so etwas miterlebt aber es gibt einfach zu viele schwarze Schafe die verkaufen sich wie Gold sind aber nur Sch***.
 
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@mrhanky01
Du bestätigst genau das, was ich schon ein paar Post zuvor geschrieben habe. Ich habe genau die selben Erfahrungen gemacht.

Das soll natürlich nicht alle IT-Dienstleister schlecht machen. Es gibt unter den vielen auch sehr gute, die Ihre Arbeit top machen.

Leider überwiegt der größte Teil, der einfach nur zu viel verspricht und nichts halten kann sowie absolutes kapitalistisches Denken hat. Auch kommt etwas hinzu, wo ich auch nicht frei von Unschuld bin, dass Mitarbeiter gerne aus bestehenden Projekten genommen und in besser bezahlte Projekte gesteckt werden oder der Mitarbeiter selbst in ein anderes Projekt geht, da dieser kein Bock mehr auf sein aktuelles hat.

Dieses Gebaren macht Projekte nur noch kaputt und teuer. Der Kunde hatte vorher Interviews und etc mit einem Mitarbeiter für ein Projekt geführt, diesen explizit ausgewählt und dieser haut dann irgendwann ab. Wenn man Glück hat, wird Ersatz geliefert. Ob dieser gleichwertig ist, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall muss sich der Neue Mitarbeiter in das Projekt einarbeiten, das kostet Geld.

Sofern die Verträge nicht so ausgehandelt sind, dass so etwas unterbunden wird (sowie auch andere "Praktiken"), spielt es für ein auftraggebendes Unternehmen keine Rolle, wenn sie sich externe Expertise einkaufen... in den meisten Fällen läuft das Projekt gegen die Wand.
 
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M.E. kommt es bei den IT Dienstleiter immer darauf an, wer diesen Beauftragt und wer den Auftrag formuliert. Bei uns im Konzern sind einige IT Dienstleister unterwegs, allein weil wir als interne IT all die Aufgaben nicht schaffen können.

Was meine Beobachtung aber ist, wird der IT Dienstleister von einem IT-Bereich beauftragt und der IT-Bereich steuert diesen Dienstleister, so kommt am Ende auch ein gutes Ergebnis dabei raus.
Kommt der Auftrag aber aus "dem Business" heraus, so geht es dann teilweise drunter und drüber im Projekt. Ich mag hier das Business mal in Schutz nehmen. Die haben einfach kein Plan wie man korrekt einen IT-Dienstleister beauftragt (außer die Verhandlung der Preise), somit kann der IT-Dienstleister meist nur Murks machen, weil der Auftrag einfach zu unkonkret war oder ggfs. sogar falsch.
Ein toller Buchhalter ist kein super Projektleiter um eine SAP Einführung zu beauftragen, koordinieren und zu verantworten.
 
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Ich habe mich heute erst gut amüsiert - passt gerade so gut :D

IT-Koordinator unseres größten Kunden. Hier dürfte man auch 6 stellig liegen.

Ich habe im Grunde nur gezeigt, wie man via Citrix eine RDP Verbindung zum Zielserver herstellt.

Nach einem längeren E-Mail Ping-Pong dann:

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BridaX schrieb:
Ich habe mich heute erst gut amüsiert - passt gerade so gut :D

IT-Koordinator unseres größten Kunden. Hier dürfte man auch 6 stellig liegen.

Ich habe im Grunde nur gezeigt, wie man via Citrix eine RDP Verbindung zum Zielserver herstellt.

Nach einem längeren E-Mail Ping-Pong dann:
Das ist leider die bittere Realität. Solche Spezialisten kenne ich leider auch... und die stehen dann über einem in der Hierarchie... Das Prinzip funktioniert in der Politik ganz gut, warum sollte es in der Wirtschaft auch nicht so laufen?
 
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Wie ist es ausgegangen?? Hat das Copy-Pasten dann wenigstens funktioniert? ;)
 
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@Obige

Ich weiß gar nicht, was das Bashing soll. "Wir" sollten doch grade wissen, dass IT komplex ist. Von einem IT Koordinator würde ich solche Kenntnisse nicht erwarten. Nur weil er IT Koordinator ist, heißt es ja noch lange nicht, dass er das ISO Schichten-Modell erklären kann oder direkt auch als Full-Stack Entwickler einsetzbar ist.

Jeder Bereich in der IT hat doch seine eigene Komplexität. Ja, manchmal lassen wir uns ja auch von der Komplexität beeindrucken obwohl die Lösung mal so nahe liegt und es ein einfaches Copy-Paste ist.

PS je nach Policy ist der Dateitransfer in und aus Citrix heraus nicht ganz trivial. Bei uns kann ich kein Drag & Drop von Dateien vom lokalen System in die Citrix Umgebung machen. (per Policy verboten)
 
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@_killy_
Genau das Gleiche habe ich auch gedacht. Wenn ich überlege, wie kompliziert es bei uns ist Daten von A nach B bekommen, da wundert es mich nicht, wenn ein IT Koordinator da nicht durchsteigt.
Aber gut, wir haben auch sicherlich ganz andere Sicherheitsansprüche als ein IT Systemhaus.

Auch erkenne ich nicht, warum ein IT Koordinator jetzt der beste Techniker sein müsste. Hierzu reicht, dass er Projektleitererfahrung hat und eine Basis an IT Kenntnissen. Er muss ja gar nicht wissen, "wie" das Ganze im Detail durchgeführt wird, er muss sich nur darum kümmern, dass die Profis ihren Job korrekt machen.

Ich selbst bin in einer Doppelposition 1x als Product Owner und 1x als IT Professional. Da sehe ich beide Welten immer wieder und das Problem ist eher, dass beide Seiten oft eine falsche Erwartungshaltung haben. Der IT Koordinator / Projektleiter meint dass jedes Prosa sofort verstanden wird und unrealistische Forderungen umsetzbar wären (egal ob nun zeitlich oder technisch gesehen) und der IT Profi denkt, dass der IT Koordinator / Projektleiter doch wissen sollte "wie" das Ganze funktioniert und es am Besten selbst machen soll.
In Meetings macht aber natürlich keine der beiden Seiten gerne den Mund auf, man könnte ja sonst Angriffsfläche bieten...Was gerade der falsche Weg ist.

Das ist nun von beiden Seiten etwas übertrieben dargestellt, aber so bekomme ich es immer wieder mit, je nach Rolle, die ich gerade einnehmen muss. Den Mittelweg finden ist hier oft für Projekte gar nicht so schlecht. Gerade bei denen, die auf lange Sicht in die Linie übergehen sollen.
Projekte die nach dem Prinzip ablaufen "Projekt A erfolgreich... Projekt B Problembehebung von Projekt A" ist sehr ätzend für den Betrieb, der das hinterher ausbaden darf.


Unabhängig von beidem:
Klar kann der IT Koordinator / Projektleiter mehr Lohn erhalten, als der IT Profi, der es im Grunde ausführt. Es ist aber auch nicht selten, dass man fast grundsätzlich für größere Projekte externe Projektleiter holt, nur damit man sie bei Problemen direkt absägen kann.
 
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Kellerkind_CB schrieb:

In München ist der IT-Arbeitsmarkt sehr facettenreich. Ich habe hier schon alles gesehen. Von Lowperformern, die bei großen Unternehmen untergekommen sind und hohe Gehälter kassieren, bis hin zu hochqualifizierten und erfahrenen Diplom-Ingenieuren und Doktoren, die in einer der teuersten Städte in DE für 55k arbeiten.

Gerade die Dienstleister (Betrandt, in-tech, expleo, Ferchau, Alten usw.) sind stark in München vertreten.

Oft steigen dort Absolventen direkt nach dem Studium ein. Das Problem ist, dass die Gehaltsentwicklung beim Dienstleister später sehr schlecht ausfällt. Wer dort den Absprung zum Beispiel direkt zu einem OEM nicht frühzeitig schafft, wird beim Gehalt nicht mehr froh. Zumindest nicht als Softwareentwickler.

Diese Dienstleister drücken die Stundenlöhne massiv. Da wird vieles über Werkverträge gemacht, wo beispielsweise BMW einen Auftrag zum Fixpreis an den günstigsten Bieter verteilt. Die Dienstleister unterbieten sich dann gegenseitig, um den Auftrag zu bekommen. Für den Softwareentwickler beim Dienstleister bleibt dann nicht mehr viel übrig. Deshalb wird dort auch das Projekt teilweise von Werkstudenten und billigeren Entwicklern im Ausland abgewickelt.

Wer den Einstieg direkt bei BMW schafft, hat gewonnen. Dank IGM, großen Bonuszahlungen und de facto Unkündbarkeit, hat man ausgesorgt. Wobei auch BMW mittlerweile seine Ingenieure erst einmal niedriger eingruppiert (EG 9).

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Gehalt sehr stark von der Branche abhängt in der man tätig ist, sowie dem Unternehmen. Weniger von der Tätigkeit oder der Qualifikation.

Ich hatte Glück und bin als Entwickler in einem größeren IGM-Betrieb untergekommen. Ich liege mittlerweile knapp unter 100k.

Davon war ich bei meiner alten Firma meilenweit entfernt. Und ich kenne viele Kommilitonen, die deutlich weniger verdienen.

Dann gibt es aber auch vereinzelt welche, die sogar spürbar über 100k liegen. Ein Bekannter ist in München als Entwickler bei Tableau untergekommen. Ein anderer ist Patentanwalt geworden. Viel hat auch mit purem Zufall oder Glück zu tun, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
 
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StefanSchultz schrieb:
Dann gibt es aber auch vereinzelt welche, die sogar spürbar über 100k liegen. Ein Bekannter ist in München als Entwickler bei Tableau untergekommen.
Die Kunst liegt darin dort gut zu verdienen, wo man für eine Immobilie nicht 500k abdrücken muss, um dann noch nach erst 40 min zur Arbeit zu kommen. Nach München wäre ich nie im Leben gezogen.
 
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downforze schrieb:
Die Kunst liegt darin dort gut zu verdienen, wo man für eine Immobilie nicht 500k abdrücken muss, um dann noch nach erst 40 min zur Arbeit zu kommen. Nach München wäre ich nie im Leben gezogen.

Das ist schon klar. Ich ziehe als gebürtiger Münchner aber garantiert nicht fort, nur weil es andernorts bei den Immobilien günstiger ist.

Familie und Freunde haben nämlich bei mir einen gewissen Stellenwert. Es mag Nomaden geben, die sich an keinen Ort gebunden fühlen. Dazu gehöre ich allerdings nicht. Für mich ist das Teil der Lebensqualität.
 
Die Armut in Münschen ist sehr niedrig - da kann sich fast jeder die Miete leisten, auch wenn sie teuer ist. Die Jobs sind dort auch deutlich besser bezahlt als woanders in DE. Es muss schließlich nicht immer eine 80m² Wohnung sein....

Es fluchen auch nur Leute, die eben in München nicht Arbeit.
 
Ich gebe aktuell rund 20 % meines Nettogehalts für die Miete in München aus. Und das für einen 2,5 Zimmer Neubau. Das liegt im Rahmen, den ich persönlich akzeptiere.

Man muss sich in München ohne Erbschaft natürlich von dem Immobilienkauf mittlerweile verabschieden. Aktuell würde ich sowieso nicht mehr kaufen, da alles auf eine Blase hindeutet.

Ansonsten muss jeder selbst beurteilen, ob man mit der Situation zufrieden ist. Es ist auch nicht neu, dass gerade bei Neuvermietungen München sehr teuer ist.

Wer gedankenlos hier hin zieht und nur wenig verdient, ist selbst schuld.
 
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dideldei schrieb:
Die Armut in Münschen ist sehr niedrig - da kann sich fast jeder die Miete leisten, auch wenn sie teuer ist. Die Jobs sind dort auch deutlich besser bezahlt als woanders in DE.
Das ist nicht so. In München sind 22% im Niedriglohnsektor. Das liegt über dem Bundesdurchschnitt.
 
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