Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

@Idon

Okay, dann mal etwas konkreter :D

Die Arbeitsstelle befindet sich in Ratingen (Kreis Mettmann). Ich selbst wohne in Schwelm (Ennepe-Ruhr-Kreis). Beides sehr zentral gelegen, sodass ich nach wie vor Bahn/ÖPNV nutzen würde.
Was die Kosten bzw. Erhaltung meines Lebensstandards angeht, würde ich keine Abstriche machen müssen. Meine Freundin ist ebenfalls berufstätig und finanziell unabhängig.
Meine Kosten habe ich soweit im Blick und auch der Plan zusammen zu ziehen, würde mich nicht vor finanzielle Probleme stellen.

Was meine Ziele im (Berufs-)Leben sind? Im Großen und Ganzen...
... möchte ich erst mal in dem Bereich Cloud (Architect/Solutions/Engineering) Fuß fassen und mich nach meiner langjährigen Tätigkeit im Medienbereich technisch wie auch persönlich weiterentwickeln.
Konkret heißt das, ich möchte umfangreiches Wissen im Umgang mit Themen/Technologien wie z.B. Azure, Google Cloud, Kubernetes, Infrastructure as Code etc. sammeln.
Darauf aufbauend ist es mein Ziel, mich zu einem Experten in dem Bereich zu entwickeln, Projekterfahrungen zu sammeln und an spannenden Projekten mitzuwirken bzw. diese aktiv mitzugestalten.
Gleichzeitig möchte ich aber nicht zum Workaholic verkommen, sodass Work-Life-Balance hier natürlich eine große Rolle spielt. Eine 60/70 Stunden/Woche käme für mich absolut nicht infrage. Dafür ist mir mein Privatleben ganz ehrlich zu heilig.

Ich möchte hier jetzt nicht zu tief ins Detail gehen, sondern nur aufzeigen, dass ich konkrete Ziele und Vorstellungen habe, wohin die Reise gehen soll.
Finde es aber gut, dass du mich konkret danach gefragt hast. Das hat mich nochmal alles Revue passieren lassen. Habe die Erfahrung gemacht, dass sich gerade viele meiner Kommilitonen viel zu wenig ernsthafte Gedanken darüber gemacht haben und beruflich unzufrieden vor sich hin dümpeln.

@Schlumpfbert
Das Gehalt war Thema im Bewerbungsprozess. Als ich darauf zu sprechen kam, wurde mir allerdings mitgeteilt, dass es sich um das Standardgehalt für Einsteiger im Rahmen des Traineeprogramms handeln würde.
Stellt sich mir dann natürlich im Gegenzug die Frage: Warum dann überhaupt ein Angebot? Um über die unbezahlten Urlaubstage zu verhandeln?
 
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Ich kenne es aus z. B. den Big4 WPs so, dass es bestimmte Eingruppierungen gibt, man also nur in sehr geringem Rahmen über das Gehalt verhandeln kann. Ist bei deinem Arbeitgeber, sofern er nicht sowieso eine Big4 ist, wohl auch so.

Weiterhin komme ich selbst nicht aus dem IT-Bereich. Generell wirkt das für mich aber so, als ob du konkrete Vorstellungen hättest. Da du dich jetzt erstmal im Rahmen der Umorientierung beweisen musst, würde ich das so sehen:
a) Du nimmst den Job ab und machst das 2-3 Jahre für vergleichsweise wenig Geld. In dieser Zeit bewirbst du dich konstant auf eine bessere Stelle, mit stetig steigender Berufserfahrung im Gepäck.
b) Du nimmst den Job nicht an und bist erstmal arbeitslos, in der Hoffnung, etwas zu finden, das besser bezahlt ist. Die Bezahlung muss aber um so viel besser sein, dass die "verlorenen" Monate im Vergleich zu a) aufgeholt werden.


Kurzum: Gehalt und Vertrauensarbeitszeit sind mies, aber für eine gewisse Zeit und mit sofortigem Einstieg würde ich's machen. Stets das große Ganze im Auge behaltend.


Top auch für deine Antworten. Oft fragen hier Leute nach Rat, sind völlig unsicher und antworten dann nicht.
 
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@Imperitum
Die ganze Welt sucht IT-Fachkräfte in DE gibt es wesentlich mehr offene Stellen als Fachkräfte.
Daher wäre es Quatsch sich unter Wert zu verkaufen, du bist 35 und hast ein Master in Wirtschaftsinformatik und on top Berufserfahrung.
Ich halte das Angebot für deutlich zu niedrig, aber das muss jeder für sich entscheiden.
Ich empfehle in letzter Zeit immer wieder CARIAD, die haben für ITler einen starken Tarifvertrag, du kannst dir aussuchen ob du 100% remote oder teilweise oder auch ganz im Büro arbeiten möchtest.
Es ist eine noch ziemlich junge Tochter von VW und zahlen über dem normalen VW Haustarif, welcher auch schon ziemlich gut ist.
 
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Vielen Dank für die ganzen Meinungen und Ratschläge.

Insgesamt spiegeln sie auch meinen ersten Eindruck wieder, was das Angebot betrifft. Im Moment würde ich die Stelle nicht mehr als ein Sprungbrett in den Bereich Cloud (Architect/Solutions/Engineering) ansehen.
Ich werde mir jetzt erst mal den Vertrag zuschicken lassen, alle Details checken und gehe parallel noch mal alle Optionen durch.

@Idon
Danke für die Denkanstöße.

Allgemein muss ich meine Masterarbeit bis spätestens Ende September abgeben.
Mein Arbeitsvertrag bei meinem aktuellen Arbeitgeber würde auch noch ein Jahr laufen, sodass ich nicht ohne Job dastehen würde. Allerdings lerne ich in dem Beruf nichts Neues mehr und er bringt mir auch keinerlei Vorteile (außer Soft Skills) für den Bereich. Dementsprechend wären es ggf. "verlorene" Monate, in denen ich bereits neue Erfahrung sammeln und bspw. auch Zertifizierungen machen könnte.

Ich update euch hierzu gerne. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
konkretor schrieb:
Thema Vertrauensarbeitszeit.
Gibt's einen Betrieb auf der Welt wo das funktioniert? Ich habe keinen kennengelernt.
Ja, natürlich. Warum auch nicht?
 
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konkretor schrieb:
Gibt's einen Betrieb auf der Welt wo das funktioniert? Ich habe keinen kennengelernt.
Bei uns haben alle ppa eine Vertrauensarbeitszeit und das funktioniert auch so weit gut.
Einen ehemaligen Prokuristen, hatte den Titel gewonnen "Frühstücks-Prokuristen"
Der kam immer so gegen 9 und war zwischen 11 und 13 Uhr aus der Tür.
Nach gut 1 Jahr (!!) gab es deswegen ein paar auf die Fingerchen.
 
Ich habe auch Vertrauensarbeitszeit, aber ich verdiene halt auch ein Vielfaches. Da sind dann 50 Stunden okay und auch 60-70 Stunden mal in Ordnung. Das Verhältnis muss stimmen.
Das ist in den WP bei Associateleveln etc. einfach nicht gegeben. Das System klappt nur, weil das entweder Sprungbretter intern oder extern sind und sich das im Lebenslauf gut macht.

@Imperitum

Na, das ist ja eine hervorragende Ausgangslage um eventuell bei der neuen Stelle nochmal am Gehalt oder anderen Benefits (mehr Urlaubstage, 100% mobiles Arbeiten o. ä. etc.) nachzuverhandeln. Die Ablehnung bei Übertreibung schmerzt dann ja nicht so sehr.

Achtung: Sowas führt oft zu einem Blacklisting von 2-5 Jahren.
 
Idon schrieb:
Ich habe auch Vertrauensarbeitszeit, aber ich verdiene halt auch ein Vielfaches. Da sind dann 50 Stunden okay und auch 60-70 Stunden mal in Ordnung. Das Verhältnis muss stimmen.
Soviel könnten sie mir garnicht bieten, dass ich sowas dauerhaft als in Ordnung ansehen würde.
 
Idon schrieb:
Ich habe auch Vertrauensarbeitszeit, aber ich verdiene halt auch ein Vielfaches. Da sind dann 50 Stunden okay und auch 60-70 Stunden mal in Ordnung. Das Verhältnis muss stimmen.
Als ich noch in der IT-Dienstleistung gearbeitet hatte, hatte ich auch um die 50 - 70 Stunden die Woche. Das auch mal an 7 Tagen. Dafür wurde ich aber auch sehr gut entlohnt. Besonders wenn Projekte früher und zur Zufriedenheit der Kunden abgeschlossen wurden. Dann gab es Boni-Pizza-Parties mit dicker Boni-Zahlung.

Auf Dauer ist das nicht für jeden. Ich hatte das gerade mal 4 Jahre ausgehalten und arbeite jetzt in einem Großbetrieb. Zwar weniger Geld, aber wenn Feierabend ist, dann ist auch Feierabend und am Wochenende darf nicht gearbeitet werden.
 
Idon schrieb:
Ich habe auch Vertrauensarbeitszeit, aber ich verdiene halt auch ein Vielfaches. Da sind dann 50 Stunden okay und auch 60-70 Stunden mal in Ordnung. Das Verhältnis muss stimmen.

3252 schrieb:
Als ich noch in der IT-Dienstleistung gearbeitet hatte, hatte ich auch um die 50 - 70 Stunden die Woche. Das auch mal an 7 Tagen. Dafür wurde ich aber auch sehr gut entlohnt. Besonders wenn Projekte früher und zur Zufriedenheit der Kunden abgeschlossen wurden. Dann gab es Boni-Pizza-Parties mit dicker Boni-Zahlung.
Wo seht ihr denn die Grenze bzw. die Benefits?

Oder in welcher Größenordnung muss sich das bei euch abspielen?


3252 schrieb:
Auf Dauer ist das nicht für jeden. Ich hatte das gerade mal 4 Jahre ausgehalten und arbeite jetzt in einem Großbetrieb. Zwar weniger Geld, aber wenn Feierabend ist, dann ist auch Feierabend und am Wochenende darf nicht gearbeitet werden.

Für mich persönlich war es so: der Einstieg direkt nach dem Studium mit 70k war gut, bin dann auch noch etwas höher hinaus und habe dann mittlerweile tatsächlich sogar weniger Gehalt verhandelt, weil ich 35h/Woche, mehr Urlaub, 100% HomeOffice und Überstundenkonto haben wollte.

Wenn man mir jetzt 250k+ oder so bieten würde, d.h. eine Summe, wo ich Koch, Haushaltskraft, ... für ALLES was mich Zeit kostet ohne Probleme beschäftigen könnte, dann würde ich darüber nachdenken...aber ohne das ist mir mehr Freizeit tatsächlich sehr schnell viel wichtiger geworden als z.B. die 80, 90 und dann 100k-Grenze möglichst schnell zu durchbrechen.
 
@ascer

Bin nicht in der IT, sondern General Counsel. Auf das Gleitzeitkonto verzichtet hatte ich als Senior Counsel mit 148k plus Firmenwagen (AT IGM BW). Ist jetzt nach Firmenwechsel und Gehaltsrunden sowie Leitungsposition nochmal deutlich mehr und obwohl meine Frau auch voll arbeitet, haben wir keinen Koch. Bzw. ich bin der Koch. ;) Haushaltshilfe ist klar.

Jetzt ist natürlich nicht jede Woche 70 Stunden lang Notfall angesagt. Wenn das aber zwei Wochen im Jahr passiert, ist das okay. Im Langzeitschnitt sind es 44 Stunden, real etwas mehr, da ich kurze Arbeiten am Abend nicht für mich notiere.

Die theoretische Erreichbarkeit sind halt 24/7, extrem viel Verantwortung, auch strategische Entscheidungen...

Mein Leben lang mache ich das nicht. Wir bauen jetzt ein Immobilienportfolio auf und sobald Kinder da sind oder es nicht mehr so viel Spaß macht Suche ich mir was Lockeres.



Trotz allem kann es sich in der WP lohnen für wenig Geld auch sehr viel zu arbeiten. Es muss eben ein klar definiertes Puzzlestück zum Ziel sein!
 
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Es ist auch immer eine Frage, wie diese Stunden zusammen kommen.
Sind es Stunden durch die man sich "quält" oder sind es Stunden die man "gerne" macht, da es zwar Arbeit ist, aber jetzt nicht gleich belastend.
Beispiel:
Wenn ich am Wochenende Aktionen habe kommt es schon mal vor, dass der Einsatz 8 Uhr startet und 14 Uhr endet (nur beispielhafte Uhrzeiten; effektive Aktion anfangs und am Ende je 30min). Da ich aber dazwischen erreichbar sein muss mit verkürzter Reaktionszeit (mehr als normale Bereitschaft), werden halt Sachen wie Putzen oder Kochen erledigt, die so oder so anstehen. Die Zeit darf aber tatsächlich komplett abgerechnet werden, da Laptop in Griffreichweite.
Belastet mich das? Nein, da die anderen Sachen eh erledigt werden müssen.. Kommen da einige Stunden aufs Konto? Japp...
(Bevor es falsch rüber kommt: Bei normalen Bereitschaften wird natürlich anders abgerechnet.)

Ich denke viele, die Positionen erreicht haben, wie Idon, sind 7 Tage die Woche zumindest teilweise erreichbar oder arbeiten auch mal aktiv etwas. Dafür kann deutlich in die Zukunft investiert werden und man sich dann später einen entspannteren Alltag machen.
 
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Dienst nach Vorschrift bedingt Bezahlung nach Vorschrift 🤷🏼‍♂️
 
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nospherato schrieb:
Sind es Stunden durch die man sich "quält" oder sind es Stunden die man "gerne" macht, da es zwar Arbeit ist, aber jetzt nicht gleich belastend.
Trotzdem sind bei 50h/Woche (mit 5 Arbeitstagen) halt 10 Arbeitsstunden weg (oder alternativ 6 Tage mit 8 Arbeitsstunden, jeweils zzgl. Pausen).

nospherato schrieb:
Wenn ich am Wochenende Aktionen habe
Bei sowas ist für mich das Wochenende quasi nicht existent. Was habe ich davon, wenn ich zu Hause putzen/Kochen/irgendwas manchen muss, weil ich halt erreichbar sein muss. Zu Corona-Zeiten, wo sowieso das Leben außerhalb der Wohnung still steht, wäre mir das gelegentlich u.U. noch egal. zu normalen Zeiten aber nur extrem selten und beim Mitspracherecht für die Termine (was dann bei 1-2 Aktionen im Jahr auch nicht wirklich den großen finanziellen Mehrwert bringt).

Aber natürlich hängt eine solche Einstellung extrem von der eigenen Familien- und Freizeitplanung ab.

nospherato schrieb:
Dafür kann deutlich in die Zukunft investiert werden und man sich dann später einen entspannteren Alltag machen.
Es bleibt halt zu hoffen, dass man in Zukunft auch viel davon hat und nicht schon mit 50 feststellt, dass man jetzt zwar finanziell ausgesorgt hätte (trotz dem Lebensstil, den sich wohl die meisten mit einem solchen Einkommen aufbauen oder gar aufbauen müssen, um die fehlende Freizeit zu kompensieren), die eigene Gesundheit es aber schon nicht mehr zulässt, das angesparte Geld so einzusetzen, wie man sich das in jungen Jahren erträumt hat.

Tinkerton schrieb:
Dienst nach Vorschrift bedingt Bezahlung nach Vorschrift
Selbst damit bin ich sehr zufrieden. Auch wenn mein Chef letztens über diese Aussage schon eher erstaunt war. Dank Tarifbindung ist da sowieos nur beim Bonus ein geringer Verhandlungsspielraum, wenn ihn die Konzernleitung nicht mit unsinnigen Zielen schon lange zerstört hat.
 
gymfan schrieb:
Trotzdem sind bei 50h/Woche (mit 5 Arbeitstagen) halt 10 Arbeitsstunden weg (oder alternativ 6 Tage mit 8 Arbeitsstunden, jeweils zzgl. Pausen).
In meinem Fall habe ich nur eine 38 Std Woche. Ausgehend von Idons genannten 44 Std im Langzeitschnitt wären dies bereits 6 Überstunden für mich. Klingt jetzt für mich nicht wirklich tragisch, wirkt sich aber schnell auf das Stundenkonto aus.

gymfan schrieb:
Bei sowas ist für mich das Wochenende quasi nicht existent. Was habe ich davon, wenn ich zu Hause putzen/Kochen/irgendwas manchen muss, weil ich halt erreichbar sein muss. Zu Corona-Zeiten, wo sowieso das Leben außerhalb der Wohnung still steht, wäre mir das gelegentlich u.U. noch egal. zu normalen Zeiten aber nur extrem selten und beim Mitspracherecht für die Termine (was dann bei 1-2 Aktionen im Jahr auch nicht wirklich den großen finanziellen Mehrwert bringt).

Aber natürlich hängt eine solche Einstellung extrem von der eigenen Familien- und Freizeitplanung ab.
Ich mache das nun seit über 10 Jahren, also weit vor Corona, bisher hat das noch kein Problem mit irgendwelchen Planungen ergeben. Das Putzen und Kochen waren übrigens nur ein paar Beispiele. Es gibt genug Tätigkeiten, die man da machen kann. Der Hund freut sich beispielsweise immer wenn ich mit ihr im Garten spiele ;)
Und ich bin mir sicher, dass deine Frau/Freundin sich auch sehr darüber freut, wenn sie Hilfe im Haushalt bekommt. :D

In bestimmten Bereichen kommst du auch gar nicht um Wochenendarbeiten drumrum (dafür kannst du halt dann Freitag, Montag oder so frei nehmen), da du schlichtweg manche Sachen nur dann anfassen und verändern darfst.
Gleiches gilt für Erreichbarkeiten, wenn auch nur zeitweise, in bestimmten Positionen.

Wir haben auch genügend Kollegen mit Kindern, Familie etc. Ich wüsste keinen, der aus dem Grund aufhören wollen würde.
Aber klar, wenn man z.B. am Wochenende feste Termine hätte... kA Fußballspiele oder so. Dann könnte es problematisch werden. Zumindest muss man dann die Aktionen umplanen auf andere Zeiten. (Was nun auch kein Beinbruch ist)

gymfan schrieb:
Es bleibt halt zu hoffen, dass man in Zukunft auch viel davon hat und nicht schon mit 50 feststellt, dass man jetzt zwar finanziell ausgesorgt hätte (trotz dem Lebensstil, den sich wohl die meisten mit einem solchen Einkommen aufbauen oder gar aufbauen müssen, um die fehlende Freizeit zu kompensieren), die eigene Gesundheit es aber schon nicht mehr zulässt, das angesparte Geld so einzusetzen, wie man sich das in jungen Jahren erträumt hat.
Das sehe ich auch so. Da ich mir dessen nicht sicher bin, wird auch ein Teil des Geldes für Reisen ausgegeben, da ich schlichtweg nicht weiß, wie es mir später mal geht und ich nicht wissen will, dass wir später z.B. nichts mehr von der Welt sehen können. Und es gibt einfach sehr tolle Flecken.
 
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nospherato schrieb:
Das sehe ich auch so. Da ich mir dessen nicht sicher bin, wird auch ein Teil des Geldes für Reisen ausgegeben, da ich schlichtweg nicht weiß, wie es mir später mal geht und ich nicht wissen will, dass wir später z.B. nichts mehr von der Welt sehen können. Und es gibt einfach sehr tolle Flecken.
Das sehe ich genauso.

Natürlich spare ich auch ein wenig für die Rente über Langzeitanlagen...aber ganz ehrlich: ich kann Leute, die viel Sparen und "im Alter gönn' ich mir dann was" überhaupt nicht verstehen.

Zum Einen weiß man ja gar nicht, ob man überhaupt so alt wird und - selbst wenn - ob dann die Gesundheit noch mitspielt.

Zum Anderen muss ich ganz ehrlich sagen: was will ich 60, 70, ... mit Weltreisen und Co., wo man all die interessanten Dinge sowieso sehr wahrscheinlich nicht mehr machen kann?

Ich will ältere Menschen gar nicht abwerten, aber ein großes Haus, einen Sportwagen, die Safari-Tour oder was auch immer man sich erträumt, dass nutzt man doch nur in jungen Jahren auch wirklich aus.

Ich lese z.B. sehr gerne und würde im Alter dann viel eher kürzer treten, es ruhiger angehen lassen und halt sparsamer sein, Lesen, ... und dafür in den jüngeren Jahren "richtig leben".
 
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Moin,
als "Semi-Quereinsteiger" zeigt sich, dass das Studium zwar die Eintrittskarte, aber Interesse und Lernbereitschaft eine größere Rolle spielen können. Mir ist Work/Life Balance wichtig. 40h> sind für mich keine Option. Da verzichte ich lieber auf Gehalt.

RegionNorddeutschland
Beruf / aktuelle PositionIT-Projektmanager
Personalverantwortung-
Bruttolohn p.a.60.000€ (+Zulagen, Weihnachts-/Urlaubsgeld)~67.000€
Wochenarbeitszeit35h
Alter29
Geschlechtm
AusbildungM. Eng. Wirtschaftsingenieurwesen
Erfahrung gesamt2 Jahre
ArbeitsverhältnisUnbefristet
Urlaub30
FirmengrößeKonzern
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ist es anders bzgl. Work-Life-Balance, da ich meinen Job eher als Hobby und das Unternehmen (KMU, ca. 100 Mitarbeiter, davon 35 (Ingenieure, Physiker, Softwareentwickler etc.) bei mir) als Spielwiese/zu pflegenden Garten betrachte.
Ich arbeite gerne viel, weil ich sehr viel in einem für mich interessanten Bereich gestalten und Themen voran bringen kann. Dafür habe ich bisher auch finanziell attraktivere Angebote abgelehnt.
 
Dann aktualisiere ich mal meine Angaben:

RegionNRW
Beruf / aktuelle PositionSoftware Engineer
Personalverantwortungnein
Bruttolohn p.a.~68.000€
Wochenarbeitszeit40h
Alter37
Geschlechtm
AusbildungM.Sc. Informatik
Erfahrung gesamt~8 Jahre
ArbeitsverhältnisUnbefristet
Urlaub30
FirmengrößeKonzern
 
ascer schrieb:
Ich will ältere Menschen gar nicht abwerten, aber ein großes Haus, einen Sportwagen, die Safari-Tour oder was auch immer man sich erträumt, dass nutzt man doch nur in jungen Jahren auch wirklich aus.

Ich lese z.B. sehr gerne und würde im Alter dann viel eher kürzer treten, es ruhiger angehen lassen und halt sparsamer sein, Lesen, ... und dafür in den jüngeren Jahren "richtig leben".
Bei mir ist das so ein Mittelding. Ich finde das wichtige ist zu erkennen, was einem im Leben wirklich wichtig ist und was einen erfüllt. Bei mir ist das weder ein großes Haus noch ein Sportwagen - eine Safari-Tour aber schon eher. Mein Gefühl ist, dass viele nach einem Haus oder einen Sportwagen streben, weil das soo allgemeingültige Ziel ist und mans dann erreicht hat. Das ist ja auch das typische "Konsumproblem".

Ich spare bzw. investiere beispielsweise sehr viel, um möglichst finanziell unabhängig zu sein und so meine Arbeitszeit zu reduzieren oder später mit relativ wenig Freelancing pro Monat gut leben zu können. Ich reise sehr viel und günstig (immer in kleinen Airbnbs, koche viel selbst, kaufe günstig oder gehe günstig essen), kaufe günstig ein.

Ich lebe dabei aber schon so, dass das für mich möglichst erfüllend ist. Ich warte nicht darauf, mir später dann endlich mal das zu gönnen, was ich schon immer haben wollte (z.B. großes Haus) - vielmehr will ich später genauso leben wie jetzt, aber einfach mit der Zeit weniger arbeiten.

Ich könnte mir das Leben jetzt noch angenehmer machen - ständig teuer essen gehen, mir noch ein teures Auto kaufen und ständig was "gönnen" - viel glücklicher würde mich das aber wahrscheinlich gar nicht machen.

Mir macht meine Arbeit übrigens sehr viel Spaß - trotzdem finde ich 40h/w einfach zu viel. Ich habe sooo viele Interessen und würde gerne noch soo viel anderes machen - aber mit 40h/w komme ich da nicht zu.

(Disclaimer: Ich hab mir nicht den kompletten Thread durchgelesen - hoffe das passt hier aber gut rein. :D)
 
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