cypeak schrieb:
.das angeblich geniale kapfsystem lässt sich im grunde auf diese eine mechanik reduzieren
Genial finde ich das Kampfsystem auch nicht...es ist schwer zu steuern und hat viele Unzulänglichkeiten.
Aber es macht mir(und scheinbar auch ein paar anderen) Spaß.
Und ja, der Konterangriff ist eine sichere Art zu siegen, aber nichts, was ich alleinig nutzen möchte/kann.
Es dauert halt ewig, wenn man immer darauf wartet, dass man angegriffen wird, Kontert und noch einmal nachschlägt und dann wieder wartet.
Es kostet Zeit und ich bin auch 1 vs 1 versucht den Prozess zu beschleunigen...und bei mehreren Gegnern muss man ihn auch beschleunigen, um schnell die Überzahl zu reduzieren.
cypeak schrieb:
es ist einfach eine künstliche unzulänglichkeit - wenn das spiel seine spannung nicht aus dem gameplay selbst ziehen kann, macht es was falsch...
Das kann ich nicht nachvollziehen. Das eingeschränkte Speichern fügt eine wichtige Komponente hinzu, die nichts damit zu tun hat ob das Gameplay spannend ist.
Ein RTS macht meist auch mehr Spaß gegen menschliche Spieler ohne Möglichkeit zu speichern.
Es gibt das rouge Like Genre, das darauf setzt niemals einen frühren Zeitpunkt zu laden.
Auch Souls like Spiele lassen die Spannung in einem Bossfight steigen, weil man den Kampf beim Versagen von vorne starten muss.
cypeak schrieb:
es gibt keinen guten grind.
Ich denke schon.
Was wäre ein RPG ohne Grind? Ernsthaft!
In jedem Spiel vergeht Zeit ohne dass du gerade den größten Spaß hast.
Du läufst von A nach B, du gekämpfst Gegner die nicht deine Hauptaufgabe sind, um Erfahrung und Geld zu bekommen.... trainiers Skills usw.
Ohne Arbeit gibt es kein Gefühl von Fortschritt...kein Gefühl etwas erreicht zu haben...
Erst wenn ich auch mal versagt habe, oder lange für etwas gebraucht habe, kann ich mich daran freuen wenn es dann nach mehr Spielzeit klappt oder schneller geht.
Wenn ich direkt am Anfang jeden Gegner wegkloppe und jeden Skillcheck schaffe, dann ergibt nicht nur die Story keinen Sinn, dann fühlt es sich auch nicht gut für mich an.
Ich habe in meiner Jugend auch Leistungssport gemacht und da hat man 6 Tage die Woche, einige Stunden nach der Schule und am Wochenende trainiert..meist stumpfes Ausdauertrainig..... und Wettkämpfe gab es nur in der Saison und da nur jedes 2. bis 3. Wochenende.
Eventuell hat mich das geprägt und es hat meine Bereitschaft erhöht, Zeit in stumpfe Aufgaben zu stecken, um dann Sachen erreichen zu können, die andere nicht schaffen.
Edit:
Die Frage bei Game-Grind ist halt, ob es zum Spieler passt oder nicht.
Mich nervt z.B. extrem wenn ich künstliche Hürden zu sehr spüre. Ich hatte AC Odyseey angefangen und konnte den Grind nicht ertragen.
Da sieht man welche "Level" den Quests und Gegnern zugeordent werden und wenn die Gegner 2 Level über mir sind, ist es fast unmöglich diese zu besiegen...ich muss 100 Mal treffen und ich selbst sterbe nach 1-2 Treffern.
Dann mache ich ein paar langweilige Nebenmissionene und töte ein paar Gegner auf meinem Level, und die gleichen Gegner sind plötzlich mit 3 Schlägen erledigt!
Das hat sich so absurd nach einer verlängerung der Spielzeit durch sinnlosen Grind angefühlt, dass ich das Spiel abgebrochen habe.
Ich habe ja als Spieler nichts dazugelernt und laut Statistik machte ich 20% mehr Schaden....aber dank künstlicher "Levelgleichheit" habe ich 5000% mehr Schaden gemacht und war praktisch unverwundbar.
cypeak schrieb:
in summe ist es weder fisch noch fleisch.
Diese Meinung möchte ich dir nicht absprechen.
Wie gesagt...es ist nicht für Jederman, aber gerade die Balance macht es für mich zu einem guten Spiel.
ich will ja keinen Mittelalter-Simulator, wo ich in Echtzeit als Bauer aufstehe, mich anziehe, Haferschleim schlucke, aufs Feld gehe, 14 h arbeite, ausziehen, schlafen......und das ganze dann Tag für Tag, bis ich mir einen Splitter hole und an Wundbrand sterbe.
Und für den reinen Abenteurer, der schwerterschwingend Gegner metzelt, gibt es ja andere Spiele... TheWitcher ist z.B. eine gute Serie mit guten Quests und ohne Essen, Schlafen, usw.
Für mich ist KCD eben nicht "weder Fisch noch Fleisch", sondern genau die richtige Mischung.
cypeak schrieb:
mache ziehen da die befriedigung raus das pixelgeschehen "geschlagen" zu haben, ich zucke mit den schultern und denke mir dass mir meine knappe zeit einfach zu schade für sowas ist...
Völlig in Ordnung.
Ich erfreue mich daran "das Pixelgeschehen geschlagen zu haben" und dafür eben auch Zeit aufzuwenden und mich intensiver damit zu beschäftigen.
Aber an anderen Tagen will ich auch einfach rumhängen und einen stumpfen Film genießen, oder ein Autorennspiel ohne Schadensmodell spielen.
Ich will dich ja nicht überzeugen, dass du das Spiel toll finden sollst.
Aber deine Augen öffnen bezüglich der Möglichkeit, dass andere genau dieses Spiel toll finden.