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TestAnker Solix Solarbank E1600 im Test: 1,6 Kilowattstunden im Akku für das Balkonkraftwerk
Ich habe mal irgendwo gelesen. dass eine Solarstromanlage, wenn sie nicht speziell dafür ausgerüstet ist, bei Stromausfall nicht funktioniert. Wenn kein Strom im Stromnetz, dann auch kein Solarstrom. Spezielle Ausrüstung wäre ein Autarkiemodus oder eine Insellösung, aber das können die meisten Balkonkraftwerke nicht.
Ist das richtig oder habe ich dabei etwas übersehen?
Balkonkraftwerke wie auch der Großteil der Anlagen die Einspeisen können (inklusive solche mit Batteriespeicher) sind Netzsynchron, also Netzgekoppelt. Ohne Netz arbeiten diese Wechselrichter nicht.
Damit Netzsynchrone Wechselrichter bei einem Netzaufall weiterarbeiten können, müssen sie die Möglichkeit haben, das Hausnetz vom Stromnetz zu trennen und danach die Spannung ohne Netzreferenz wieder aufzubauen. Und das können nicht alle Wechselrichter, schon gar nicht ohne Zusatzausrüstung.
Netzsynchrone Balkonkraftwerke sind nahezu ausschließlich nicht in der Lage, bei einem Blackout ins Hausnetz einzuspeisen. Notstromfähige Balkonkraftwerke sind in der Regel Inselsysteme mit Speicher und Wechselrichter, die nicht Netzgekoppelt sind.
Ein Balkonkraftwerk speist über eine Schukosteckdose und einen Außenleiter ins Netz. Bei einem gewöhnlichen TNC-S Netz in Deutschland hast du aber drei Außenleiter und müsstest somit direkt an der UV einspeisen. Kuppelschalter wegen Netzwiederkehr müsste man auch vorsehen.
Ich mach um Anker erstmal einen Bogen. Hatte von denen ein kleines mobiles Solarpanel. 1x verwendet, 1,5 Jahre sicher und trocken im Keller verwahrt. Dann war das Ding aus unerklärlichen Gründen defekt. Der Support kann "leider nichts machen, weil die Garantie nur 18 Monate deckt". Bei Ankers Preisen und ansonsten guten Ruf hätte ich mir mehr Kulanz bei einem quasi unbenutzten (aber defekten) Produkt erhofft.
Akkukapazität 1,6 kWh brutto.
Mindestaufladung von 10% wird immer drin bleiben = 1,44 kWh
Die muss man voll kriegen.
Im Sommer ist man mit 2x400er Panelen mit Südausrichtung ab 9:00 Uhr bei mind. 250 Watt Einspeisung, das geht so bis 17:30 Uhr. So zwischen 12-13 Uhr ist man sogar bei fast 700 Watt.
Nehmen wir mal an, wir haben einen relativ hohen Grundverbrauch von 200-250 Watt durchgehend (auch nachts).
In der Zeit zwischen 9:00-17:30 könnte der Grundverbrauch durch die Panele selbst gedeckt werden. Das sind schon mal 2 kWh. Alles darüber geht ins Akku. Also müssten die Panele 3,6 kWh in der Zeit von 9-17:30 Uhr liefern, damit es voll ist. Entladung ist dann immer von 21-06 Uhr.
Ich habe gerade mal die Einspeisung über mein Hoymiles für den laufenden August ausgewertet:
Bislang 7 von 23 Tage jeweils über 3,6 kWh erzeugt. Weitere 9 Tage wo ich zwischen 2-3,6 kWh pendelte. 7 weitere Tage war ich unter 2 kWh.
An den Tagen, wo ich unter 2 kWh lag, könnte so ein Akku schon deshalb was bringen, weil es ein paar Sonnenstunden gibt, dann wieder Regen, der Verbrauch aber nicht per se gleich der Erzeugung ist.
Generell gilt ja, dass 50% ins allgemeine Netz gehen, daher ist an solchen Tagen schon während der Sonnenstunden mit ca. 15 Cent Einsparung zu rechnen (2kWh*50% und davon einfach aus Spass nochmal die Hälfte). Das wäre aber nur ein Nebeneffekt, sollte kein Anschaffungsgrund sein, weil es sich trotz Einsparungen nicht rechnen würde.
Bei den Tagen, wo man unter den 3,6 kWh liegt, gehen wir einfach mal davon aus, dass 800 Wh. im Akku für nachts landen (Durchschnitt zwischen 2,01 kWh und 3,59 kWh abzgl. der 2 kWh Grundverbrauch).
An solchen Tagen gibt es aber keinen gleichmäßigen Sonneneinfluß, sondern immer Spikes, wo mal viel kommt, dann wieder wenig. Also rechne ich die 800 Wh = 24 Cent sowie vorteilhaft die zuvor genannten 15 Cent (gleich 39 Cent)
Bei den Tagen, wo man über 3,6 kWh liegt vereinfache ich die Sache mal: NICHT die 15 Cent für zwischendurch (weil ich einfach davon ausgehe, dass der Grundverbrauch direkt gedeckt wird), aber 1,44 kWh * 30 Cent = 44 Cent.
7 Tage * 44 Cent = 3,08 Euro
9 Tage * 39 Cent = 3,51 Euro
7 Tage * 15 Cent = 1,05 Euro
Summe = 7,64 Euro für 23 Tage, hochgerechnet auf 31 Tage = 10,30 Euro
Das kann man in den drei Sommermonaten so annehmen, für Herbst und Frühjahr wird es weniger, im Winter wird das Akku wohl nix für die Nacht speichern, aber vielleicht die Sonnenstunden besser angleichen.
Machen wir mal den Durchschnitt, dass die 6 Monate Herbst und Frühjahr nur 5,10 Euro bringen und die Wintermonate vielleicht noch 2 Euro.
Damit wären wir bei 67,50 Euro
=> das sind alles sehr moderate Beträge, wenn man eben von nicht optimalen Bedingungen ausgeht.
Also 675 Euro in 10 Jahren.
Bei dem aktuellen Preis ist es sinnvoller, die Aufstellung der Panele (falls möglich) zu optimieren:
Trotz 600er Wechselrichter habe ich mir am Nebenwohnsitz ein Panel 100% nach Süden, ein Panel nach 100% Osten und ein weiteres (für 130 Euro inkl. Versand) nach 100% Westen ausgerichtet.
Damit habe ich aktuell bereits an den schönen Tagen ab 6 Uhr eine Abdeckung des Grundverbrauchs, und das geht bis 21 Uhr so (am anderen Standort halt erst ab 9 - 17:30 Uhr).
Damit über 6 Stunden mehr Eigenversorgung ohne Notwendigkeit eines Akkus für "nur" 130 Euro (Ost-West zusammen parallel an einem MPPT des WR). Nach 290 guten Sonnentagen hat sich die Anschaffung schon amortisiert.
Wenn wir jetzt einfach mal davon ausgehen würden, dass so viele Panele existieren, dass das Akku IMMER zu 100% aufgeladen werden könnte (Im Artikel stand ja was, dass es nur bis 10/15% entlädt = 1,44 kWh:
44 Cent * 365 Tage = 160 Euro jährlich => 6,9 Jahre bei 1.099 Euro Anschaffung.
Damit ist das Akku nur sinnvoll, wenn man mehr als nur 2 Panele hat.
Weil mit nur 2 Panelen armotisiert es sich schon im Sommer bei durchwachsenem Wetter nicht (und das ist hier in Deutschland leider Standard).
Erst wenn sicher ist, dass es auch in den schlechten Monaten voll aufgeladen werden kann, dann macht es Sinn.
Vielleicht hilft hier ja die BKW-Novelle in 2024, wo man bis zu 2kWp-Panele als BKW betreiben darf. Oder die Akkus werden einfach günstiger.
Aktuell werden ich meinen Hauptwohnsitz eher genauso erweitern wie den Nebenwohnsitz (3 Panele, 3 Richtungen, von morgens bis abends beschienen)
Ergänzung ()
alan_Shore schrieb:
Balkonkraftwerke werden überbewertet und lohnen sich in der Regel kaum. Vom Geld verbrennen, was man macht, weil man nichts vergütete bekommt, mal abgesehen. Und wenn man ganz ehrlich ist, kann man das auch nicht bestreiten. Eine nette Spielerei die schön gerechnet wird.
Deine Meinung.
Mein BKW für 630 Euro hat sich in 3 Jahren rentiert. Weil ich eine relativ große Grundlast von 200-250 Watt habe und eben die Panele so aufgestellt habe, dass diese Grundlast im Sommer von 6 Uhr bis 21 Uhr gedeckt wird. Das sind 3 kWh bzw. 90 Cent täglich an sonnigen Tagen.
Und ich habe von der Kommune nochmal 150 Euro erstattet bekommen, also faktisch nur 480 Euro ausgegeben.
Es steht und fällt mit der Grundlast, ja. Wir haben unter 100 Watt Grundlast, setzen aber nun direkt auf eine PV auf dem Dach dank E -Auto.
Ergänzung ()
omavoss schrieb:
Ich habe mal irgendwo gelesen. dass eine Solarstromanlage, wenn sie nicht speziell dafür ausgerüstet ist, bei Stromausfall nicht funktioniert. Wenn kein Strom im Stromnetz, dann auch kein Solarstrom. Spezielle Ausrüstung wäre ein Autarkiemodus oder eine Insellösung, aber das können die meisten Balkonkraftwerke nicht.
Ist das richtig oder habe ich dabei etwas übersehen?
Ein BKW als Notstrom zu nutzen, macht auch aus keinerlei Hinsicht Sinn. Was willst du damit betreiben? Du kannst dir damit noch nichtmal ein Toast toasten. Warum sollte man das also wollen?
Abgesehen davon ist diese Art der Autarkie zwar nett, im Alltag aber völlig nutzlos. Wie viele Stunden pro Jahr ist im Schnitt der Strom weg? Bei uns waren es in den letzten 4 Jahren insgesamt unter 60min. Wenn der Strom stunden- oder tageweise weg sein sollte, haben wir ganz andere Sorgen.
Ich habe mal irgendwo gelesen. dass eine Solarstromanlage, wenn sie nicht speziell dafür ausgerüstet ist, bei Stromausfall nicht funktioniert. Wenn kein Strom im Stromnetz, dann auch kein Solarstrom. Spezielle Ausrüstung wäre ein Autarkiemodus oder eine Insellösung, aber das können die meisten Balkonkraftwerke nicht.
Ist das richtig oder habe ich dabei etwas übersehen?
Ist richtig. Die Wechselrichter passen sich in der Phase den vorhandenen Sinuswellen des Stromnetzes an.
Wenn das ausfällt. stellen sie den Betrieb ein.
Alles andere wäre auch gefährlich:
Irgendwo geht ein Gerät im Netz kaputt und die Sicherung greift und schaltet den Strom ab.
Nur sie Solaranlage würde dann weiter Strom fabrizieren und einspeisen.
Schon wäre die Sicherung sinnfrei und alles weiter unter Strom.
Es gibt Off-Grid-Anlagen, die weiter fabrizieren, diese sind aber gesondert gesichert und aktuell noch kein Standard.
Viele Rechnungen von Privatleuten, die eigentlich nur beweisen, dass eine Anschaffung dieser Dinger nur ein Trend ist und wirtschaftlich nichts bringen wird, außer häufiger auftretende Brände.
Super, danke! So solls sein, gönn ich dir! Welche Art von Akku ist es (Li-Poly?, wenn ja, wäre da nicht besser er lädt nur bis zu 70% (wegen der Lebensdauer?) ?
Wir haben uns genau deshalb für Solaredge entschieden. Wir haben Module im Osten und Westen. Im Westen sind sie auch noch auf ganz unterschieidlichen Dächern. Rauchfang usw. war auch ein Thema.
Das Nachbarhaus ist auch etwas höher und macht teilweise etwas Schatten rund eine Stunde nach Sonnenaufgang. Der andere Nachbar hat einen hohen Baum der kurz vor dem Sonnenuntergang etwas Schatten macht.
Das alles hat uns dann zum Hersteller Solaredge geführt. Großer Vorteil ist bei der Erweiterung muss man sich auch nicht um unterschiedlich leistungsfähige Module sorgen machen, da jedes Modul seinen eigenen MPPT hat.
Ist mit inselfähig nur Notstrom gemeint oder ist das wirklich eine netzseitig getrennte Anlage, die nicht angemeldet werden muss?
Viele Rechnungen von Privatleuten, die eigentlich nur beweisen, dass eine Anschaffung dieser Dinger nur ein Trend ist und wirtschaftlich nichts bringen wird, außer häufiger auftretende Brände.
Redest du von Balkonkraftwerken oder den Akkus die hier getestet wurden? Gefühlt habe ich hier mehr Berechnungen zu reinen BKs als zum Akkusyste gesehen (hab jetzt aber nicht nachgezählt). Dass sich das Akkusystemen aller Wahrscheinlichkeit nach wirtschaftlich nicht lohnt bestreitet wohl keiner. Beim reinen BK wiederum ist es fast garantiert, dass sich das nach ~6-7 Jahren rentiert sofern man Tagsüber was mit dem Strom anfangen kann. Bei manchen auch schon deutlich früher.
Ich hatte mal ein BKW mit 2x310 Watt Modulen und einem 600 Watt Wechselrichter.
Die Erzeugungsleistung habe ich mit einem Sonoff Pow R2 gemessen: 660 kWh pro Jahr
Und beim digitalen Stromzähler vom Netzbetreiber konnte ich eine Jahres-Einspeisung von 60 kWh ablesen.
Also bei einem etwas größerem Haushalt wie bei mir mit knapp unter 6000 kWh Jahresverbrauch lohnt so ein Speicher niemals. Ich hätte ja nur 60 kWh pro Jahr speichern können. Und davon vielen ca. 25 kWh während einer Woche Sommerurlaub an, d. h. ich hätte eher noch weniger als die 60 kWh speichern können.
Mal eine Frage an alle die so ein "Balkonkraftwerk" mit zwei oder drei Panels betreiben; wie viel Strom erzeugt ihr durchschnittlich (!) an einem Tag, bevor die Sonne unterging und ihr den Strom verwendet?
@Cool Master : Sind sie beim Anker ja auch nicht. @menace_one : Du brauchst dann noch einen Laderegler, da die wenigsten Module, egal ob in Reihe oder parallel geschaltet einen genauen Ladespannungsbereich: 52,5 – 53,5V liefern.
Die Schutzart ist IP20, also nicht für aussen geeignet. und es muss sichergestellt werden, dass es keine Rückflüsse gibt, wenn Inverter/Wechselrichter mal nix brauchen, oder die Panele nix liefern. Also noch die eine oder andere Diode in den Schaltplan.
Das wichtigste aber: es ist kein Komplettpaket sondern eben DIY
Für mich persönlich uninteressant.
Keine Einspeisevergütung, rechnet sich erst nach Jahren und nicht wirklich autark. Wüsste nicht wozu ich mir sowas holen sollte. Wer das aber für sich anders sieht soll gerne zugreifen
Die Frage ist vielleicht etwas doof aber wenn in einer Großstadt sich eine Menge Leute sowas an den Balkon bauen strahlen diese Flächen nicht eine Menge Wärme aus?
Ergänzung ()
Chilisidian schrieb:
Abgesehen davon ist diese Art der Autarkie zwar nett, im Alltag aber völlig nutzlos. Wie viele Stunden pro Jahr ist im Schnitt der Strom weg? Bei uns waren es in den letzten 4 Jahren insgesamt unter 60min. Wenn der Strom stunden- oder tageweise weg sein sollte, haben wir ganz andere Sorgen.
Alle drei zusammen?
Weil einzeln würde das bedeuten: 7 kWh bei einem 800 Watt Wechselrichter = 0,8 kWh pro Stunde bei 100% Leistung = 9 Stunden absoluter Beststand Sonne auf Panel = unrealistisch, solange bleibt die Sonne nicht auf dem Mittagshöchststand
Ich habe meine 0 Grad Süden ausgerichtet mit 40 Grad Winkel nach oben.
Und die höchste Einspeisung jetzt im August war hier am 21. mit 4,3 kWh. Peak um 13:30 mit 740 Watt.
(wenn sie denn mit 800 Watt eingespeist worden wäre und nicht auf 600 Watt gesetzeskonform reduziert)
Ungefähr 140W Grundverbrauch im Sommer, 170W im Winter (Heizungspumpe), macht ja schon mal alleine 1300-1400 kWh pro Jahr. Licht kann es nicht sein, da bin ich schon seit über 10 Jahren auf LED only. Kühlschränke sind beide recht neu, aber wir haben auch einen Wärmepumpentrockner und waschen auch recht viel (4x pro Woche). 3 Router (einmal VDSL, 2x AP) muss leider sein, um das gesamte Haus + Garten mit WLAN zu versorgen (inkl. der Kameras, die sich aber per Solar selbst versorgen). Ich denke wirklich das Fernsehen trägt ordentlich bei, wir kommen locker auf 8-10h pro Tag, teilweise mit Einem, teilweise mit 2 Fernsehern, inkl Satellitenanschlussverteiler sind ja noch mal ca. 800W pro Tag zusätzlich.. Komfort kostet halt. Da lohnt sich das BKW um so mehr und durch die Elektroautos sparen wir auch deutlich mehr Unterhaltskosten, als wir Strom "unnütz" verbraten..
800 Watt auf 10 Stunden für 2 Fernseher? Guck mal besser am Zähler was die wirklich nehmen, das kommt mir arg wenig vor. Zum Vergleich: 65" Ambilight relativ neu nimmt sich bei mir locker 150 Watt, also 1.5kwh am Tag bei 10 Stunden (ich bin aber auch keiner der jetzt groß abdunkelt um zu sparen).