Es wäre schön, wenn dem so wäre enrico, leider glaube ich an das Gegenteil. Dabie würde es auch dir gut zu Gesicht stehen auch andere Meinungen gelten zu lassen und deine oftmals nicht bewiesenen oder schnell widerlegten Aussage auch mal selber kritisch betrachten würdest. Ich bitte dich also sachlich zu bleiben.
Und nun zum Thema: Atomstrom war und ist immer noch staatlich gefördert. Wenn die Konzerne von Anfang an die Entsorgung, Aufsichtsbehörden, Versicherung etc. hätten voll bezahlen müssen, wäre es nie zu einem Boom gekommen. Natürlich wollte man hier die technologischen Fortschritte nutzen. Nur Atomstrom ist nie ernsthaft rentabel gewesen, außer es wird politisch so gewollt. Dies gilt momentan genauso für den "Ökostrom" der kommen wird und kommen muss, da die Alternativen ausgehen. Und auch hier ist die Förderung sinnvoll um den technologischen Vorsprung zu nutzen. Denn Solar, Wind usw. werden in naher Zukunft und das sind 50 Jahre, nahezu alternativlos werden. Und je eher man in Netzinfrastruktur und Aufbau dezentraler Einspeisung investiert umso eher lässt sich der Vorteil nutzen. Alle fossilen und nuklearen Kraftwerke sofort abzuschalten ist derzeit tatsächlich nicht möglich. Solange aber ins Netz nichts investiert wird, stehen wir ständig vor diesem Problem.
Was an tausende Jahre lang strahlendem Atommüll, denn man für ein paar Jahrzehnte sicher verbuddelt, bis die Sache eben dann doch ins Grundwasser suppt, ökologisch und verantwortungsvoll sein soll weiß ich nicht. Die Langzeitfolgen und damit die Kosten sind bei regenerativen Energien jedenfalls langfristig geringer.
Kein deutscher Stromkonzern würde ein neues Atomkraftwerk in die Welt setzen, da es sich von den Kosten für Bau, Aufbereitung und Entsorgung her überhaupt nicht lohnt. Längere Laufzeiten für abbezahlte und subventionierte Kraftwerke nimmt man dagegen gerne und macht genau deswegen Angst vor Stromausfällen und explodierenden Kosten.
Nur Strom wird damit nicht tatsächlich billiger, wenn die Laufzeiten länger werden. Verantwortungslos sind allenfalls die Milchmädchenrechnungen die du natürlich ohne dir einmal Gedanken darüber gemacht zu haben weitererzählst.
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Und weiter auch @enrico: Die Laufzeiten der schon vorhandenen AKWs würde man nur zu gerne ins Unendliche verlängern. In Anbetracht dessen, dass sich so ein Ding erst nach ca. 30 Jahren (für den Betreiber, nicht die Gesellschaft) wirklich amortisiert hat, auch kein Wunder. Nur nach der langen Laufzeit werden die Einrichtungen veraltet sein und der ach so hohe Standard eben nur wiederum durch aufwendige Maßnahmen zu erhalten sein. Fakt ist, dass sich jetzt erst die alten AKWs erst überhaupt lohnen. Eine Neuinvestition von mehreren Milliarden für ein neues AKW wird dagegen kaum ohne politische Nachhilfe (=erneute Subventionen) passieren. Die USA haben mittlerweile 60 Jahre Laufzeit für ihre alten Reaktoren genehmigt, dagegen sind Neubauten nicht ernsthaft im Gespräch.
Wenn man die normale und versteckte Subventionierung bei Bau, Sicherung, Lagerung, Aufbereitung, Transport des Mülls, Aufsicht etc. beenden würde, mal abgesehen von den steigenden Uranpreisen, so wäre der MWh Preis deutlich höher. Weiterhin gilt der genannte Preis für die mittlerweile abgeschriebenen AKWs. Jeder Neubau kostet Unsummen, ohne das ein Endlager bisher überhaupt feststeht. Die ganze Rechnung ist auf Sand gebaut.
So und wenn man nun die Rechnung der AKWs einfach für die regenerativen Energien weiterführt, dann wird mit jedem Betriebsjahr auch hier die Sache günstiger. Weder Windkraft, noch Solar und andere Maßnahmen sind überhaupt schon so lange und im großen Stil betrieben worden. Es ist also sehr einfach anzunehmen, dass sich die Kosten dauerhaft senken lassen, ohne die Kosten die eine Endlagerung noch generieren werden. Die sind in der Rechnung nämlich nur durch Alibi-Zahlen eingeflossen und keineswegs endgültig.
Und angesichts der Tatsache, dass der Bedarf an Uran weltweit noch steigt, die Vorräte aber sehr wohl endlich sind und damit auch die Rohstoffpreise steigen, zudem weitere Investition in die Kraftwerke aufgrund der gefährlichen Technik notwendig sind, ist eine Hoffnung auf billigen Atomstrom eine Augenwischerei. Selbst wenn man hierzulande neue Kraftwerke bauen würde, dann bekäme man bei gleich bleibenden Rohstoffpreisen und Energieverbrauch die Auswirkungen erst in 25 Jahren zu spüren. Bist dahin ist dann aber der Zug mit dem Öl als Energieträger endgültig abgefahren und der Bedarf für weitere Investitionen riesig. Faktisch kann auch ein Überangebot an Atomstrom die Preise nicht senken, da die Technik an sich kostenintensiv ist, selbst wenn der Rohstoffanteil an den Kosten sehr viel geringer ist.
Und wenn die Elektroautos oder Wasserstoffautos oder was auch immer kommen, dann benötigt man erstmal auch sehr viel mehr Strom aus stationären Kraftwerken. Zumal auch die Besteuerung vom Benzin zum Strom wandern wird. Die Preise fallen realistisch gesehen einfach nicht durch den Bau und endlosen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken.
Von den Kosten bei einem GAU wollen wir erst gar nicht anfangen. Selbst kleinere Unfälle und Schlampereien wie gestern in Frankreich bekannt geworden, ziehen massive Kosten und Vertrauensverluste nach sich.