Hey kisser!
Gerne gebe ich hier Nachhilfe (ich bin ja auch froh, wenn ich etwas von Anderen lernen darf
):
Dass ein höheres Raddrehmoment (sofern übertragbar) bzw. eine höhere Radzugkraft
bei sonst identischen Randbedingungen eine höhere Beschleunigung nach sich zieht,
dürfte nach wie vor der 'kleinste gemeinsame Nenner' sein,
auf den wir uns ja offensichtlich einigen können -
ich behaupte auch nichts Gegenteiliges.
Uneins sind wir uns nur darüber,
wann das maximale Raddrehmoment denn
am Rad auch
anliegt.
Dass P = 2 * π * M * n; gilt, ist denke ich auch konsensfähig.
Das Raddrehmoment ist (Antriebsstrangverluste vernachlässigt) eine Funktion,
die man in Abhängigkeit von 'Motorleistung' und 'Raddrehzahl' beschreiben kann,
denn die Leistung an Motor und Getriebe muss ja konstant bleiben:
P_Motor = P_Rad;
Wir behalten 'P_Motor' bei und ersetzen 'P_Rad' gemäß der o.g. Leistungsfunktion:
P_Motor = 2 * π * M_Rad * n_Rad;
Jetzt ganz wichtig, denn hier hapert's denke ich von der Vorstellung her in den allermeisten Fällen:
n_Rad ist bei gleicher Fahrzeuggeschwindigkeit (aus der wir ja herausbeschleunigen wollen) konstant; wir fassen daher '2 * π * n_Rad' zur Konstanten 'a' zusammen und erhalten:
P_Motor = a * M_Rad;
Hoppla! Das Raddrehmoment scheint bei höherer Motorleistung, die man z.B. durch 'mehr Gas geben' oder oft auch Herunterschalten erreichen kann, ebenfalls höher zu sein.
Das heißt, dass eine Drehmomenterhöhung (= 'Gas geben') nur mittelbar über die Leistung zu mehr Beschleunigung führt!
Im Klartext: Mehr Drehmoment kann selbstverständlich weiterhelfen, aber
nur dann, wenn dabei auch die Leistung steigt!
Steigt beim Hochschalten zwar von mir aus das Drehmoment an, fällt dabei die Drehzahl aber im Vergleich dazu stärker ab und steht somit am Ende weniger Leistung zur Verfügung,
geht's halt langsamer vorwärts!
Das ist auch schön zu sehen, wenn man jetzt noch P_Motor durch den obigen Leistungsausdruck ersetzt und die Konstanten dort zu 'b' zusammenfasst:
2 * π * M_Motor * n_Motor = a * M_Rad;
b * M_Motor * n_Motor = a * M_Rad;
Und dass der Punkt / das Plateau der höchsten Motorleistung nicht unbedingt mit dem Punkt / Plateau des höchsten Drehmoments zusammenfällt, ist hier denke ich auch bekannt.
Ein schön zu verstehender Zusammenhang, wie ich meine.
Und das max. Drehmoment am Rad liegt auch bei dem max. Drehmoment des Motors an[...]
Das ist somit (hoffentlich nachvollziehbar) widerlegt, weil i.d.R. falsch (Ausnahme: im Nennleistungspunkt anliegendes maximales Motordrehmoment).
Cheers,
cb-leser