Mr_Cenk schrieb:
Wir haben so viele verzweifelte einsame junge Männer, die ihr letztes Hemd verkaufen um ihr Spielzeug zu bekommen. Das zeugt nur von fehlender Reife und enormen psychischen Problemen.
...
Hier werden sozial (Nicht sozioökonomisch!) abgehängte Männer zu finanziell desaströsen Entscheidungen gedrängt. Das ist mein Problem.
Im Ernst jetzt? Eigenverantwortung ist also auch tot? Wir brauchen jetzt Deiner Meinung nach also Schutzmaßnahmen bzw. Eingriffe in den Markt für einsame Männer die sich gedrängt fühlen, eine 5080 oder 5090 (also einen Luxusartikel) von scalper(shops) kaufen zu müssen, nur um Spaß haben zu können? Was ist dann mit Schutzmaßnahmen für Männer die sich hoch verschulden müssen, um sich auf Kredit einen fetten Sportwagen anzuschaffen, damit sie auf dem nächsten Posertreffen nicht wie die letzten Looser dastehen, die Preise da sind da doch auch total überhöht. Machen wir da jetzt auch was? Wo ziehen wir da bitte die Grenze? Kann man mit einer älteren Karte etwa nicht zocken? Das macht mich jetzt gerade doch etwas fassunglos.
Ich heiße diese Preise ja auch nicht gut und will sie auch nicht verteidigen aber sorry, bei allem Wohlwollen, das Verständnis entzieht sich mir hier. Wir brauchen eher eine Regulierung für Mieten, Energiepreise und Güter des lebensnotwendigen Bedarfs, aber doch keine Maßnahmen für die Preissenkung von Grafikkarten-Neuerscheinungen. Und wir brauchen viel mehr Therapieplätze für psychische Erkrankungen aller Art. Ich finde es unfassbar, daß sich manche Menschen hierzulande nicht mehr vernünftig ernähren können oder in ihren Wohnungen frieren weil das Geld nicht reicht. Oder notwendige Behandlungen nicht bekommen. Aber doch nicht, weil man keine 5080 oder 5090 zum Billigpreis bekommen kann, damit man "sozial nicht abgehängt" wird. Ich finde das völlig überdramatisiert und empfinde das eher als ein Schlag ins Gesicht der Leute mit viel größeren Problemen.
"Sozial (Nicht sozioökonomisch!) abgehängte Männer" (wie Du sie bezeichnest), die sich genötigt fühlen scalper-Preise für neue Grafikkarten zu zahlen und das nicht mit Willenskraft abwehen können, die brauchen wenn eher Therapieplätze, damit sie wieder zu mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung fähig werden, die brauchen dann keine billigen Grafikkarten-Neuerscheinungen, nur damit sie sich ihren Problemen weiterhin nicht stellen müssen, das wäre ja wie Drogenabhängigen einfach nur billige Drogen zu verschaffen um ihre Entzugserscheinungen zu lindern (gesetzt das trifft überhaupt so zu wie Du es darstellst).
Mit Moralisierungen wirst Du zudem keinen einzigen Käufer dieser Karten von ihrem Vorhaben abbringen, ich kenne diese Gruppe gut, die tickt da einfach anders. Auch den "ASUS-Skandal" den Du da erwähnst hätte es damals meiner Meinung nach ebenfalls nicht gegeben, der Markt war viel kleiner damals, das hätte vielleicht einen Aufschrei in der Community gegeben aber in der Tagesschau oder so hätte keiner darüber berichtet. Und beim nächsten Mal kaufen doch wieder alle, solche Dinge führen einfach nicht zu dauerhaften Verhaltensänderungen, heute nicht und vor 20 Jahren auch nicht. Ich sage nicht daß ich das gut finde, aber es ist auch keine neue Entwicklung aus meiner Sicht.
Der_Unbekannte schrieb:
Die meisten dieser "Millionäre" dürften keine gut betuchten Spitzen/Ultra Verdiener sein, sondern Menschen die über Haus und Grund verfügen.
Und oft wahrscheinlich noch im Besitz durch Vorgänger Generationen.
Also auf gut Deutsch Häuslebauer, die ebenso über die Runden kommen müssen, mit einem normalen Gehalt.
Wenn du über Haus und Grund verfügst, dann bringen dir die potentiellen "Millionen" (Immobilie) an Wert null komma null, da du davon keine Rechnungen bezahlen kannst, logischerweise.
Yep, besonders seit der Grundsteuerreform hat sich das nochmal verschärft. Auch bei der Ausarbeitung des Heizungsgesetz in der ersten Version hat man gut gesehen, daß dabei scheinbar völlig übersehen wurde, daß viele Immobilienbesitzer Rentner sind, die auf ihre Immobilie angewiesen sind um mit ihrer Rente ünerhaupt auszukommen und die keine hohen Rücklagen haben. Reich zwar auf dem Papier, aber der Kühlschrank ist trotzdem leer.
KurzGedacht schrieb:
Vielleicht bin ich naiv aber ich finde sowas unmoralisch. Zumindest in diesem Ausmaß. Die dürfen gerne an ihrer Leistung gut verdienen, aber deren Marge wird garantiert auch schon beim vorherigen Preis ordentlich gewesen sein.
Ich verkaufe seit über 15 Jahren hin und wieder auch Hardware - in der Regel an Geschäftskunden die absolut keine Ahnung haben und auf meine Beratung angewiesen sind. Ich könnte vermutlich in fast allen Fällen 100% aufschlagen und es würde nichtmal jemand bemerken, aber so was macht man einfach nicht
Ich bewundere Deine Einstellung und freue mich, daß der Markt Dich scheinbar noch nicht wegselektiert hat. Und das meine ich nicht ironisch oder so, der Markt kann grausam sein und die Anständigen haben es am schwersten. Ich kann aber auch der anderen Seite nur bedingt einen Vorwurf machen, denn nicht immer werden da Händler bei stinkreich, manchmal werden mit diese Gewinnen auch klaffende Löcher in den Bilanzen gestopft und manchmal sogar drohende Insolvenzen abgewendet weil andere Artikel im Sortiment einfach gar nicht laufen. Natürlich gibt es auch die schwarzen Schafe aber sie sind nicht immer da wo man sie vermutet.
Ich z.B. glaube nicht, daß die Margen da im Vorfeld schon groß waren, ich habe viele Klagen darüber gelesen, das nVidia den Bordpartnern kaum Gewinnspielräume gelassen hat. Ob das wahr ist, weiss ich aber nicht.
mTw|Marco schrieb:
@Syrato Falsch: Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers. Es gibt Hersteller die ihre Garantie nicht auf andere Personen übertragen lassen.
Korrekt, genau so ist es.