Captain Mumpitz schrieb:
Das war weder subtil noch halbwegs realistisch.
Bei dem ersten muss ich dir zustimmen, dass es nicht subtil war. Realistisch ist Taash und die Situation in der Form leider allerdings schon.
Auch im RL kenne ich diese Arten von Konflikten zwischen non-binären Menschen und ihrer Verwandschaft oder mit Freunden und auch mit der Gesellschaft. Ich hatte die Stelle ja auch weiter ausgearbeitet. Ein Problem an der Stelle ist - in meinen Augen - dass sich manche non-binären Personen selbst auf diesen inneren Konflikt reduzieren und entsprechend genau das eine Thema sehr stark bewerten. Sollte das der Fall sein, kommt es genau zu solchen Konflikten, wie hier mit Taash dargestellt und die Konflikte laufen sogar teilweise ähnlich ab.
Das Problem für mich ist mit Taash - und ich behandelt sie jetzt, als wäre sie real, das macht es einfacher - dass sie sich selbst auf die geschlechtliche Identitätskrise reduziert und gleichzeitig sehr viel innere Wut aufgestaut hat, die allerdings nicht alleine mit der Frage nach ihrem gefühlten Geschlecht zutun hat. Es kommt bei ihr noch der Konflikt mit der "überfürsorglichen" Mutter hinzu, der hier eine große Rolle bei diesem Konflikt spielt.
Sieht man sich Taash an, dann ist sie zu Teilen auf der einen Seite massiv unsicher und versucht diese Unsicherheit durch Aggresivität zu verstecken. Ebenso fürchtet sie Ablehnung, wodurch sie eine gewisse negative Grundeinstellung anderen Gegenüber hat. Dazu kommt, dass Sie vermutlich auf der einen Seite stark behütet gleichzeitig aber auch bevormundet wurde durch ihre Mutter. Dazu kommen dann die unterschiedlichen kulturellen Prägungen, zwischen denen sie gefangen ist.
Taash an sich kann man dadurch sogar als relativen interessanten Charakter beschreiben, mit dem man die Problematik der eigenen Identitätsfindung hätte sehr gut auch mal aufzeigen können. Das konnte und kann aber eben nicht statt finden, weil sie sich auf einen Aspekt ihrer Identität so konzentriert, dass all die anderen Probleme ausgeblendet werden.
Ihr Konflikt besteht nicht nur aus ihrer Rolle ob sie männlich, weiblich oder dazwischen ist, sondern auch, ob sie eine Qunari ist oder doch eher zu den Antivern gehört. Ebenso wünscht sie sich Anerkennung der Mutter und viele andere Sachen. Das sind alles Teilaspekte, die sie auch eigentlich in Teilen lösen muss. damit sie mit sich selbst ins Reihne kommen kann.
Sie denkt, dass ihr inner Konflikt damit gelöst wird, dass sie als "non-binär" sich definiert und alle sie dabei bestärken und das unterstützen. Das wird aber nicht passieren, denn die eigentlichen Probleme, die sie hat, werden damit nicht gelöst werden.
Und das ist für mich auch der Punkt, weswegen ich die Story um Taash auch nicht mag. Das Problem wird auf eine Facette reduziert und es wird eine Lösung dafür präsentiert. Sehe ich mir meine Freunde und ebenso auch Mitmenschen auf der Arbeit und Co jedoch an, merke ich, dass die Menschen, die sich alleine auf ihr "non-binär" sein reduzieren, immer wieder diesen Konflikt ausführen, immer wieder anecken und immer wieder unglücklich sind, weil die anderen Probleme, die da noch mit spielen, nicht gelöst werden.
habla2k schrieb:
Nein, einfach nein. Ihr müsst das alles nicht mögen, aber ihr müsst es auch nicht immer formulieren und eure Ablehnung so offen kundtun.
Danke für deine Mühe an dieser Stelle.
Allerdings muss ich dazu auch schreiben, dass ich an dieser Stelle die betroffene Person bin und daher auch mir herausnehmen möchte, dass ICH seine Ausführuing an der Stelle nicht direkt als Ablehnung verstanden habe. Es fällt Menschen aus verschiedenen Gründen, auch Gewohntheit schwer, hier sich richtig auszudrücken. Es muss also nicht direkt Ablehnung sein, sondern es kann auch nur "Hilflosigkeit" sein. Ich möchte an der Stelle einfach "Eskalation" vermeiden und nehme daher einfach an, dass er nicht wusste, was er schreiben sollte.
Für mich gilt persönlich gilt: Er oder Sie - das ist mir herzlich egal - am liebsten ist mir in dem Kontext aber hier, wenn auf Pronomen weitgehnd verzichtet wird, einfach DevPandi. Ist man sich unsicher, einfach fragen. Ich beiße nicht, ich bin auch nicht sauer deswegen. Wenn mich was stört, schreibe ich es.